
Was heute ein Nischenprodukt ist, war früher ein Weg zum Überleben. Anfang des 19. Jahrhunderts kamen die Schwebheimer Bauern auf die Idee, Kräuter und Gewürzpflanzen nicht mehr nur in der Natur zu sammeln. Sondern sie anzubauen, zu verkaufen - oder gleich selbst Produkte daraus herzustellen.

Vorteil Schwebheim: Gute Böden und der Faktor Erbteilung
Die Böden in Schwebheim seien optimal, sagt Böhm. Und noch etwas begünstigte den Schwebheimer Kräuteranbau: die Fränkische Erbteilung, dadurch entstanden viele kleine Äcker. Damit dann ein Auskommen zu finden, war für die Erben des Grundbesitzes nicht einfach. Aber die kleinen Felder waren ideal für Pfefferminze, Melisse, Eibisch, Baldrian, Angelika, Estragon, Frauenmantel, Spitzwegerich, Artischocke, Brennnessel, Wurzelpetersilie . . . Daraus wurde Tee, Saft, Gewürz und Pastille. Schwebheim erwarb sich einen Ruf, die Gemeinde nennt sich stolz das "Apothekergärtlein Frankens".


"Nirgendwo in der Gegend gibt es soviel Kräuter", sagt Frank Böhm. Ein Grund, warum sich ein Rundgang durch die Schwebheimer Flur lohnt. Wer dazu noch ein bisschen was erfahren und wissen will: Am Kräuterpavillon in der Schulstraße, etwas außerhalb des Ortes, beginnt ein 2,7 Kilometer langen Kräuterlehrpfad.