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Heidingsfeld
Zweite Feuerwache im Würzburger Süden: Stadtratsausschuss stoppt die Pläne
Die Pläne für die Feuerwache in Heidingsfeld sind vorerst vom Tisch. Hochwasserschutz und finanzielle Bedenken prägen die Diskussion um den Standort.
Der Stadtratsausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat die Planungen für eine zweite Feuerwache in der Stuttgarter Straße in Heidingsfeld endgültig beendet (Symbolfoto).
Foto: Benjamin Brückner | Der Stadtratsausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) hat die Planungen für eine zweite Feuerwache in der Stuttgarter Straße in Heidingsfeld endgültig beendet (Symbolfoto).
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 02.11.2024 02:33 Uhr

Nur zehn Minuten benötigte der Stadtratsausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma), um die Planungen für eine zweite Feuerwache in der Stuttgarter Straße in Heidingsfeld endgültig zu beenden: Ein entsprechender Antrag von ÖDP-Stadtrat Raimund Binder erhielt eine knappe Mehrheit von neun zu sieben Stimmen. Das bedeutet, dass das Amt für Zivil- und Brandschutz und das Baureferat nun einen alternativen Standort für die laut Feuerwehrbedarfsplan dringend benötigte zweite Feuerwache im Würzburger Süden finden müssen.

Hintergrund ist die sogenannte Hilfsfrist: Länger als zehn Minuten soll es nicht dauern, bis die Feuerwehr nach Alarmierung am Einsatzort ist. Das ist in den südlichen Stadtteilen Rottenbauer, Heuchelhof und Heidingsfeld von der Hauptfeuerwache in der Hofstallstraße aus nicht gewährleistet. Erst im Januar hatte der Stadtrat mit großer Mehrheit einer Änderung des Bebauungsplans zugestimmt und Planungsrecht für eine Feuerwache mit Fahrzeughalle, Werkstätten, Feuerwehrturm, Lager- und Büroflächen und Ruheräumen für den Bereitschaftsdienst an der Stuttgarter Straße geschaffen.

Das Grundstück liegt am Heigelsbach

Das Problem, auf das die Fraktion der Grünen, allen voran Stadträtin Karin Miethaner-Vent, bei den früheren Debatten immer wieder hingewiesen hat: Das Grundstück neben dem Aldi-Einkaufsmarkt liegt am Heigelsbach, wo es immer wieder zu Hochwasser kommt.

Raimund Binder (ÖDP) hatte daher nicht nur beantragt, die Planungen einzustellen. Das Gelände soll auch gleich zur dauerhaften Hochwasser-Rückhaltefläche erklärt werden. Nach den Starkregenereignissen im Juli und August 2024 "ist das Hochwasser in Heidingsfeld noch in unseren Köpfen. (…) Wir haben hier dramatische Situationen", begründete Binder seinen Antrag. In früheren Debatten hatte er sich vor allem wegen der erforderlichen Millionen-Investition grundsätzlich gegen den Bau einer zweiten Feuerwache ausgesprochen.

Verwaltung hat mehr als zwei Jahre am Bebauungsplan gearbeitet

Baureferent Benjamin Schneider wies im Puma darauf hin, dass die Verwaltung mehr als zwei Jahre intensiv am Bebauungsplan gearbeitet hat, "um das Projekt hochwassergerecht auszuarbeiten". Nach Überprüfung von insgesamt sechs möglichen Standorten im Süden des Stadtgebiets war die Stuttgarter Straße übrig geblieben, das Grundstück hätte von der Stadt allerdings erst noch erworben werden müssen.

Auch Bürgermeisterin Judith Roth-Jörg (CSU) und Kämmerer Robert Scheller, der die Verhandlungen zum Ankauf des Grundstücks führt, sprachen sich vergeblich gegen die Einstellung der Planungen am Standort Stuttgarter Straße aus. "Wir sind auch an anderen Grundstücken dran und verhandeln", sagte Scheller. Daher gebe es beim Standort einer zweiten Feuerwache erst dann Handlungsbedarf im Stadtrat, "wenn wir das Grundstück auch tatsächlich haben".

 
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  • Fabian König
    Wie wäre es denn mit einem Standort im Gewerbegebiet Heuchelhof-Rottenbauer? Das wäre zwischen Rottenbauer und dem Heuchelhof, und auch Heidingsfeld wäre schnell zu erreichen, v. a. weil es von dort aus im Einsatzfall abwärts ginge. Es sind dort noch einige große Grundstücke unbebaut, außerdem wäre ein Gewerbegebiet sicher der bessere Standort für eine Feuerwache, als unten im Tal in der Nähe der Wohngebiete.

    Zudem könnte über die Y-Spange auch die B19 sowie die A3 verhältnismäßig schnell erreicht werden, alternativ auch über eine Zufahrt zur Raststätte Würzburg-Süd. Just saying.
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