Es war ein entscheidender Schritt für die vom städtischen Amt für Zivil- und Brandschutz (AZB) geplante zweite Feuerwache für die südlichen Stadtteile: Der Stadtrat hat einer Änderung des Bebauungsplans für die dafür vorgesehenen Grundstücke in der Stuttgarter Straße mit großer Mehrheit zugestimmt und damit Planungsrecht geschaffen.
Die Berufsfeuerwehr plant schon seit rund zehn Jahren den Bau einer zweiten Feuerwache
Wie mehrfach berichtet, können Rottenbauer, Heuchelhof und Heidingsfeld von der Hauptfeuerwache in der Hofstallstraße aus nicht innerhalb der so genannten "Hilfsfrist" erreicht werden. Länger als zehn Minuten soll es in Bayern nicht dauern, bis die Feuerwehr nach der Alarmierung am Einsatzort eintrifft.
Die Berufsfeuerwehr plant deshalb schon seit rund zehn Jahren den Bau einer zweiten Feuerwache in Würzburgs Süden und hat dafür insgesamt sechs Standorte in Heidingsfeld und auf dem Heuchelhof untersucht. Fünf von ihnen sind aus unterschiedlichen Gründen aus dem Rennen, darunter auch das Unimelt-Gelände am Resenweg in Heidingsfeld: Das Grundstück wird in der Standortprüfung wegen seiner Lage zwar als "optimal" für ein zweite Feuerwache bezeichnet, befindet sich aber im Privatbesitz, wird weiterhin gewerblich genutzt und steht daher nicht zur Verfügung.
Übrig blieb die Fläche südlich des Aldi-Marktes zwischen Stuttgarter Straße und Heigelsbach
Übrig blieb nach der Prüfung daher die Fläche südlich des Aldi-Marktes zwischen Stuttgarter Straße und Heigelsbach, wo zwei der drei Flurstücke allerdings auch erst noch von der Stadt angekauft werden müssen. Dort war bisher Einzelhandel vorgesehen. Durch die vom Stadtrat mit 30 zu 8 Stimmen beschlossene Änderung des Bebauungsplans ist daraus jetzt eine Sonderfläche für die Errichtung einer "Feuerwache mit Fahrzeughalle, Werkstätten, Feuerwehrturm, Lager- und Büroflächen und Ruheräumen für den Bereitschaftsdienst" geworden, so dass das AZB die Planung in Auftrag geben kann.
In den Jahren zuvor hatte der Stadtrat zweimal eine Veränderungssperre erlassen
In den Jahren zuvor hatte der Stadtrat zweimal eine Veränderungssperre erlassen, um das Areal für die zweite Feuerwache zu sichern. Kritik kam damals wie heute vor allem von Grünen-Stadträtin Karin Miethaner-Vent, weil das Areal auf der Ostseite an den Heigelsbach grenzt und Überschwemmungsflächen im Fall von Hochwasser gebraucht werden. "Ich zweifle an der Weisheit, dort eine Feuerwache zu errichten. (…) Es hat dort in den letzten zehn Jahren schon dreimal große Hochwasser gegeben", so Miethaner-Vent.
Für die Ostseite des Grundstücks ist im geänderten Bebauungsplan ein Grünstreifen mit Bäumen vorgesehen. Außerdem werden im künftigen Überschwemmungsbereich keine Gebäude stehen, antwortete Stadtbaurat Benjamin Schneider. Ein Überschwemmungsgebiet für den Heigelsbach wurde bisher noch nicht festgelegt.
In anderen Städten in der Größenordnung
Würzburgs gibt es längst zwei Wachen
der Berufsfeuerwehr.
Gruß Klaus Habermann, Estenfeld ! ! !