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Würzburg
Zwangsräumung in Würzburg: Linksjugend fordert Enteignung des Vermieters
Die Linksjugend hat wegen einer drohenden Zwangsräumung auf einer Demo die Enteignung des Vermieters gefordert. Was auf der Versammlung gesagt wurde und wie die Hintergründe sind.
Wegen einer drohenden Zwangsräumung in Würzburg-Grombühl wurde auf einer Kundgebung der Linksjugend am Samstagnachmittag am Unteren Markt die Enteignung des Vermieters gefordert.
Foto: Patty Varasano | Wegen einer drohenden Zwangsräumung in Würzburg-Grombühl wurde auf einer Kundgebung der Linksjugend am Samstagnachmittag am Unteren Markt die Enteignung des Vermieters gefordert.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 14:03 Uhr

Knapp 50 Personen haben am Samstagnachmittag am Unteren Markt in Würzburg für bezahlbaren Wohnraum demonstriert. Angemeldet worden war die Versammlung von der Links Jugend [solid], der Jugendorganisation der Linken in Würzburg. Anlass der Versammlung war die drohende Zwangsräumung eines Wohnhauses im Stadtteil Grombühl.

"Ich hoffe, dass diese Versammlung viele Leute auf das Problem des fehlenden, bezahlbaren Wohnraums aufmerksam macht", sagte Aaron Zant, Sprecher der Linksjugend und Versammlungsleiter. Immer noch säßen zahlreiche Menschen in dem Grombühler Wohnhaus fest und suchten erfolglos nach neuem Wohnraum.

Linksjugend: Mehr sozialer Wohnungsbau in Würzburg

"Wir fordern, dass die Stadt Würzburg sozialen Wohnungsbau vorantreibt", so Zant. "Außerdem wollen wir in solchen Fällen auch Enteignung vorantreiben." Die Enteignung des Grombühler Vermieters, der auf engstem Raum über Jahre dutzende Wohnungen illegal errichtet und dabei den Brandschutz vernachlässigt hatte, thematisierte unter dem Applaus des Publikums auch ein weiterer Redner der Linksjugend auf der Kundgebung: "Wir fordern die Enteignung des Vermieters und die Sanierung des Wohnhauses auf dessen Kosten."

Auch Linken-Stadtrat Sebastian Roth war gekommen. Roth war vor einigen Monaten auf Einladung eines Bewohners selbst in dem Haus nahe der Würzburger Grombühl-Brücke gewesen, um sich einen Überblick zu verschaffen. Er thematisierte die Rolle der Stadtverwaltung und sagte: "Leider hat sich seitdem nur wenig getan." Zwar begrüße er Beratungsangebote, die vom Sozialreferat speziell für die Bewohnerinnen und Bewohner eingerichtet worden waren. Jedoch sei enttäuschend, dass für zahlreiche Menschen in dem Haus immer noch keine Lösung gefunden wurde: "Die Stadt verfügt einfach über zu wenig sozialen Wohnraum", so Roth.

Stadt Würzburg: Räumungstermin steht noch nicht fest

Auch von Seiten der Grünen Jugend sowie der DGB-Jugend gab es Redebeiträge. Eine Rednerin der Grünen Jugend sagte: "Jeder Mensch hat das Recht auf angemessen großen Wohnraum." Grünen-Stadtrat Konstantin Mack, der das Thema Zwangsräumung von Anfang an mit Anfragen an die Stadtverwaltung begleitet hatte, sagte: "Die Zustände in dem Grombühler Haus sind Symptom und logische Konsequenz profitorientierter Wohnungspolitik."

Bisherigen Angaben der Stadt Würzburg zufolge sollte das Grombühler Wohnhaus spätestens Anfang Februar geräumt werden. Mindestens zwei Dutzend Bewohnerinnen und Bewohner haben bislang jedoch noch keine Alternative gefunden. Möglicherweise bleibt ihnen nun doch noch etwas Zeit, wie eine Anfrage der Redaktion bei der Stadtverwaltung ergeben hat. Ein genauer Räumungstermin steht demnach nämlich noch nicht fest.

 
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  • mppthi
    Sozial da ist doch Schröder das beste Vorbild???
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  • Funkenstern
    Bevor ich nach links abdrifte, bleibe ich beim Kapital. Da habe ich es noch selbst in der Hand, das auch realistisch erleben zu können. Links ist seit Jahren das Abstellgleis, welches immer noch nicht am Prellbock angeschlagen ist.
    Links träumen ist halt leicht, wenn man selbst nichts zustande bringen kann oder muss.
    Dem Vermieter wäre auch anders beizukommen, doch die Kapazitäten in der Verwaltung haben jahrelang die Augen ganz fest verschlossen. Ich war da vor 40 Jahren das letzte Mal drin und da war das schon suspekt in Bezug auf Brandschutz. Die Verwaltung hat mindestens soviel Schuld wie der Vermieter. Wer nichts unternehmen will, weil es ihm nicht in die Gemütlichkeit passt, darf sich über derartige Exzesse im Nachgang nicht wundern. Alle haben versagt und der Vermieter mitsamt Stadt gehen mit diesem Krug solange zum Brunnen , bis er bricht…
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  • ToDietz@web.de
    DDR 2.022
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  • mppthi
    Diese Demonstranten sollten sich aktiv und nicht nur passiv einbringen um Wohnraum zu schaffen!Wen ich so sinnlos protestiert hätte ich kein Eigenheim!
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  • Lemmy
    Vor allem löst Enteignung nicht das Problem der Unbewohnbarkeit wegen Brandschutz
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  • deweka
    Es spricht nichts dagegen das Gebäude den Vorschriften entsprechend umzubauen.
    Dadurch fallen einige Wohnungen weg, es waren aber auch nie so viele genehmigt.
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  • deweka
    Zur Erinnerung:
    Es geht um die Forderung der Enteignung.

    Lenny schiebt als Argument gegen Enteignung vor dass der mangelnde Brandschutz das große Problem wäre.

    Ich schreibe dass man umbauen kann um dem Brandschutz gerecht zu werden.

    Da diese Bedenken ausgeräumt sind kann man problemlos enteignen.
    Wenn nach der Enteignung umgebaut wird trage ich natürlich zu den Kosten des Umbaus bei.
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  • deweka
    Nachdem ich mich bereits von Sozialisten distanziert habe

    („Ich habe NICHT behauptet dass Sozialisten die Guten sind.“ Vier Stunden vor Ihrem Kommentar)

    ist ihre Unterstellung dass ich ein Sozialist sei ziemlich dümmlich.

    Bei einige Foristen hier ist Sozialismus äußerst negativ besetzt.
    So ist es naheliegend dass ihre Unterstellung wieder einmal ein argumentum ad hominem werden sollte.
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  • deweka
    Ich wehre mich nur dagegen als Sozialist bezeichnet zu werden.

    „Nunja, von einem real existierenden Sozialisten konnte man halt schon immer einiges lernen…“

    ist Ihre Antwort auf meinen Kommentar.
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  • deweka
    Schubladendenken macht das Leben einfach.
    Man braucht nicht nachdenken und kann seine Vorurteile ausleben.

    Wenn ich jetzt sagte dass Wettbewerb unbedingt notwendig ist um Fortschritt, gute Produkte und faire Preise zu erreichen würde Sie das nur verwirren.
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  • deweka
    Steuern sind für mich eine Belastung.

    Allerdings zahle ich im Gegensatz zu vielen Großverdienern, die Steueroptimierung, -vermeidung, -flucht oder -hinterziehung nutzen, diese Steuern auch.

    Ich kritisiere NICHT Abschreibungen für Investitionen.
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  • rainbird
    Die Stadt beschäftigt sich ja lieber mit Parkplätzen, da geraten andere Themen aus dem Fokus. Ach ja Enteignung führt nicht zu mehr sozialen Wohnraum.
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Die Raffgier mancher Leute ist unerträglich. Eigentum verpflichet. Die Jugend hat Recht.
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  • deweka
    Art.14 Abs.2 GG.
    Hatten wir doch schon längst.
    Warum fragen Sie dann nochmal?

    Und warum sollte die Gültigkeit des GG davon abhängen wie ein Einzelner handelt?
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  • deweka
    Indem sich der Staat verpflichtet hat auch sozial schwachen angemessenes Wohnen zu ermöglichen ist eine Enteignung die dieses Ziel hat im Interesse der Allgemeinheit.

    Man kann die Aufgaben des Staates schon als „Interesse der Allgemeinheit“ betrachten.

    Wenn Sie das anders deuten wollen...
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  • deweka
    Ich habe nirgends geschrieben dass der Staat zu einer Enteignung verpflichtet ist.
    Ich habe geschrieben dass es eine durchs Grundgesetz vorgesehene Möglichkeit ist.

    Wenn der Staat nicht die Interessen der Allgemeinheit vertritt bzw. vertreten sollte bin ich auf Ihre Definition von Allgemeinheit gespannt.
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  • deweka
    „Zum Wohle der Allgemeinheit“ ist keine eindeutige Formulierung und wird entsprechend unterschiedlich ausgelegt.

    Nach dem Sie Ihre Definition von Allgemeinheit nicht verraten wollen kann man einmal die Situation hier nachrechnen:

    Ein Verbrecher, der aus niederen Beweggründen Menschenleben in Gefahr bringt und seit Jahren eindeutig zeigt dass er nicht gewillt ist sich an geltendes Recht zu halten

    gegen

    die Aufgabe des Staates angemessenes Wohnen zu ermöglichen.
    (hier für mindesten 17 sozialschwache Mieter)

    „Willkürlich“ ist nicht notwendig, da die im GG vorgegebenen Bedingungen erfüllt sind.
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  • peterlesbub
    Mit Verlaub, auch ich bin Vermieter. Im Grundgesetz steht, dass Eigentum verpflichtet. Nach allem was man aus der Presse liest, hat der dortige Kollege halt illegal ausgebaut, unter Missachtung aller Bauregeln und wohl auch seinen Reibach gemacht. Meines Erachtens gehört der illegale Gewinn abgeschöpft und damit die Mieter , notfalls in Hotels, untergebracht. Dazu braucht es allerdings gerichtsfester Bescheide, damit es nicht so geht wie bei der Entsorgung der Schweinekadaver im Altlandkreis Ochsenfurt, bei dem die Steuerzahler letztendlich mit über 200.000 Euro haften mussten. Leider sind die Verwaltungsjuristen in der öffentlichen Verwaltung halt nicht die cleversten, die sind auf der Gegenseite aufgeschlagen. Aber das ist halt leider so.
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  • Albatros
    @hentinger, ich weiß nicht wie sehr Sie wirtschaftlich bewandert sind, aber die beschränkte Haftung einer GmbH besteht in aller Regel rein auf dem Papier. Gehen Soe mal zu einer Bank und nehmen einen Kredit auf, spätestens dann werden Sie feststellen was „beschränkte Haftung“ heißt.
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  • Funkenstern
    Quark. Läuft die GmBH, hat sie auch Bonität. Nicht unbeschränkt, da gibts dann andere Möglichkeiten.
    Das hat mit linksgequatsche aber rein gar nichts zu tun…
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