
32.000 Menschen kamen am Freitag und Samstag in die Würzburg Innenstadt und besuchten die Konzerte von Apache 207 und Andreas Gabalier. Bei den Fans kamen die Auftritte gut an, sie feierten ihre Stars vor der Residenz. Für die Anwohner und Anwohnerinnen brachten die Großveranstaltungen dagegen Einschränkungen und Lärm mit sich. Einige von ihnen äußerten ihren Unmut über die Konzerte in den sozialen Medien oder schrieben der Redaktion.
Sicherheitsdienst soll Bewohnerin nicht auf Anwohnerparkplatz gelassen haben
So wurde Christiane Gerhardt laut eigener Aussage vom Sicherheitsdienst des Veranstalters trotz Bewohnerparkausweis nicht auf die Parkplätze an der Balthasar-Neumann-Promenade gelassen. "Letztes Jahr konnte ich dort während der Konzerte noch parken", sagte Gerhardt. Außerdem habe ein Anlieger-Frei Schild dort gestanden, doch das Sicherheitspersonal habe ihr gesagt, sie solle sich an die Stadt wenden, die Parkplätze seien für das Personal reserviert.
In einem Anschreiben des Veranstalters Argo an die Anwohner wurde auf eine Sperrung der Balthasar-Neumann-Promenade und dem Josef-Stangl-Platz hingewiesen. Der Pressesprecher Christian Weiß von der Stadt Würzburg sagte auf Anfrage, die Zufahrt zu den Anwohnerparkplätzen der Balthasar-Neumann-Promenade sei von der Stadt Würzburg nicht beschränkt gewesen. Lediglich auf der Seite des Hofgartens habe der Veranstalter Konzertfahrzeuge abstellen dürfen, Parkplätze seien dadurch keine weggefallen, so Weiß.
Anwohnerparkplätze in Würzburg von Fans belegt
Für Gerhardt lief auch die weitere Parkplatzsuche wenig erfolgreich: "Vor dem Kilianeum saßen Leute auf den Parkplätzen im Auto und haben auf den Einlass gewartet", sagte sie. Viele hätten keinen Parkausweis gehabt, andere hätten ihr Konzertticket hinter die Windschutzscheibe gelegt. "Das Ticket ist doch kein Parkausweis", betonte die Anwohnerin. Sie hätte sich mehr Präsenz der Stadt vor Ort gewünscht.
Der Ordnungsdienst sei am Wochenende unterwegs gewesen und habe auch Fahrzeuge abschleppen lassen, die Rettungswege blockierten, so Weiß. "Der Ordnungsdienst kann aber nicht überall zu jeder Zeit sein", ergänzte er.
Konzerte waren bis nach Versbach und Oberdürrbach zu hören
Auch die Lautstärke der Veranstaltungen sorgte für Ärger bei Menschen aus Würzburg. Die Tonproben der Musikanlagen hatten schon am Nachmittag begonnen, gegen 22.30 Uhr waren die beiden Konzerte beendet gewesen. Auf Instagram schrieb eine Nutzerin "das waren jetzt zwei Tage Ruhestörung bis Versbach", auf Facebook heißt es von einer Nutzerin "ich war zwar nicht vor Ort, aber ich konnte beide Konzerte in Versbach mit verschlossenen Türen und Fenstern hören, so gut als hätte sie in meinem Schlafzimmer stattgefunden." Andere Nutzer schrieben, man hätte die Musik auch in Grombühl und Oberdürrbach gehört.
Phillipp Schmitt schrieb der Redaktion, er habe "die Lautstärke als unerträglich und schmerzhaft" empfunden. Es sei eine von ihm empfundene "Körperverletzung" gewesen. Trotz geschlossenen Fenstern hätten der Bewohner der Altstadt und seine Frau erst nach Ende der Veranstaltung schlafen können. Ähnlich soll es auch den Bewohnerinnen und Bewohner eines Pflegeheims im Stadtteil Lindleinsmühle ergangen sein. "Jede weitere Veranstaltung dieser Art an diesem Platz ist ein Schlag ins Gesicht der hier lebenden Menschen", so Schmitt in der E-Mail an die Redaktion.
Schon der Soundcheck am Nachmittag war zu laut
Der Veranstalter Argo Konzerte mit Sitz am Friedrich-Bergius-Ring antwortete auf die Anfrage der Redaktion lediglich mit einer kurzen E-Mail: "Leider ist unser Büro aufgrund der Sommerzeit derzeit nicht besetzt". Vonseiten der Stadt hieß es, dass die Konzerte auf dem Residenzplatz Würzburg als Kulturstadt präsentierten. Deshalb dürften bis zu drei Großveranstaltungen pro Jahr auf dem Residenzplatz stattfinden.
Am Wochenende bemängelte das Ordnungsamt bereits den Soundcheck am Nachmittag, für den Abend habe der Veranstalter daraufhin die Lautstärke reduziert, hieß es vonseiten der Stadt. Richtwerte des Immissionsschutzgesetzes und der Lärmschutzverordnung seien trotzdem überschritten worden. Dies werde in einer Nachbesprechung auch thematisiert werden, so die Stadt weiter.
Wir wohnen in der Annastraße, ziemlich in der Nähe vom Pizzahäusle mit Balkon in Himmelsrichtung Residenz und wir haben NICHTS, ich wiederhole: N I C H T S gehört.
Mag sein, dass die Bühne von uns weggezeigt hat, aber durch Wiederhall der umliegenden Gebäude hätten wir auch etwas hören müssen.
Klingen schon etwas wild diese Stories
Wolfgang Weier
Stadtmarketing „Würzburg macht Spaß“
Was bringt es der Zeitung immer Missgunst und negative Berichte zu streuen?
Hört man die Zellerauer wegen der Kiliani, Frühjahrsvolksfest jammern?
Wir haben uns in den Garten gesetzt, den Konzerten "gelauscht" , gut gegessen, getrunken und geratscht.
So gehts auch
Wenn ich mir ein Auto zulege sollte ich mir Gedanken machen wo ich es abstelle.
Das sind mal grundsätzlich Stellplätze und Garagen auf privatem Grund.
Es ist einfach Wahnsinn! Manchmal hat man das Gefühl, Menschen warten auf die nächste Möglichkeit, sich zu beschweren! 3 Veranstaltungen im Jahr… Das kann und muss man auch mal aushalten… Dass es bei einem Konzert mal etwas lauter wird, sollte klar sein… Seid froh, dass mal etwas los ist… das Leben ist traurig genug. Wir Menschen sind schon sonderbar… in und um Würzburg noch etwas sonderbarer!