zurück
WÜRZBURG
Zimmerer: Presseberichte von 1962 bis 1984 (5/52)
28. November 1962, Der Spiegel: Braun-rot-schwarz
Foto: Screenshot Wolfgang Jung | 28. November 1962, Der Spiegel: Braun-rot-schwarz
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 26.04.2023 23:31 Uhr
28. November 1962, Der Spiegel:

Braun-rot-schwarz

1956 verließ der CSU-Oberbürgermeister Franz Stadelmayer Würzburg, um als Intendant des Bayerischen Rundfunks nach München zu gehen. Zum Kampf um seine Nachfolge traten zwei Kandidaten an: Alfons Goppel für die CSU (er wurde 1972 bayerischer Ministerpräsident) und Helmuth Zimmerer für die FWG und die SPD.
 
In seiner Ausgabe 48/1962 berichtet "Der Spiegel" unter der Überschrift "Braun-rot-schwarz", der CSU-Mann Karl Rücker habe Zimmerer in diesem Wahlkampf "mit einer selbst für bayrische Ohren ungewohnten Lautstärke attackiert und sogar Einstweilige Verfügungen benutzt, um Zimmerers Wahl zu vereiteln".
 
Die Würzburger hätten Rücker "Vierfarbenstift" genannt, weil er von der braunen SA über die rote SPD und die weißblaue Bayernpartei im Schoß der schwarzen CSU gelangt sei.
 
Zimmerer gewann. Goppel machte dennoch Karriere, als bayerischer Ministerpräsident von 1962 bis 1978.
 
Im OB-Wahlkampf des Jahres 1962 verzichtete die CSU auf einen eigenen Kandidaten, sie unterstützte Zimmerer. Dass sich Rücker nun als "Freund und Helfer des einst verteufelten Oberbürgermeisters" präsentierte, galt Würzburgern, so schreibt "Der Spiegel", "gleichwohl als Phänomen".

Das Blatt liefert eine Erklärung für den Gesinnungswandel: "Am 13. April 1960 hatte der Würzburger Stadtrat in nichtöffentlicher Sitzung einen Beschluss gefasst, der geeignet war, aus dem OB-Feind Rücker einen OB-Freund zu machen."
 
"Der Spiegel" zitierte die Main-Post, die meldete, "noch nie sei in Würzburg ,ein Grundstück von der Stadt so schnell überschrieben und der neue Rechtsträger im Grundbuch eingetragen worden wie in diesem Fall''.
 
Zimmerer sei durch Rückers politische Kehrtwendung wiedergewählt worden.
 
Die Main-Post brachte die Angelegenheit ans Licht, aber Rücker weigerte sich, so schrieb "Der Spiegel", „nach dem Vorbild seines Parteiführers (Franz-Josef-Strauß, d. Red.) überdies, die Konsequenzen aus dem peinlichen Vorgang zu ziehen und zurückzutreten".
 
"Der Spiegel" berichtete weiter, die Partei habe die Konsequenzen gezogen: "Die Kreisversammlung des CSU-Kreisverbandes Würzburg-Stadt folgte dem Spruch des Parteigerichts und entließ Rücker aus ihren Reihen."

Den ganzen Artikel gibt's hier: Braun-rot-schwarz
 
Nächste Seite:
18. Dezember 1962, Main-Post: OB Dr. Helmuth Zimmerer 50 Jahre
Inhaltsverzeichnis
 
 
Themen & Autoren / Autorinnen
Wolfgang Jung
Alfons Goppel
Bayerische Ministerpräsidenten
Bayerischer Rundfunk
Bayernpartei
CSU
Der Spiegel
Franz Stadelmayer
Franz-Josef Strauß
Helmuth Zimmerer
SPD
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top