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WÜRZBURG
Zimmerer: Presseberichte von 1962 bis 1984 (21/52)
10. März 1963, Bild am Sonntag: Würzburg: Guter Boden für Stadträte
Foto: Main-Post-Archiv | 10. März 1963, Bild am Sonntag: Würzburg: Guter Boden für Stadträte
Wolfgang Jung
Wolfgang Jung
 |  aktualisiert: 07.04.2020 10:39 Uhr
10. März 1963, Bild am Sonntag:

Würzburg: Guter Boden für Stadträte



Zimmerers Skandale erreichen auch die "Bild am Sonntag". Das Blatt geht unter anderem auf die mutmaßlichen Korruptionsfälle ein, in die Zimmerer und Mitglieder des Stadtrats verwickelt sein sollen.
 
"Bestürzende Tatsachen deuten darauf hin, dass der Repräsentant dieser Stadt (OB Zimmerer, d. Red.) hinter den schalldichten Mauern des Rathaus-Klosterbaus eine mehr als eigenartige Spielart der Demokratie praktiziert."
 
"Eines der schönsten Wohngebiete am Stadtrand heißt im Volksmund bezeichnenderweise 'Referenten-Hügel'. (Gemeint waren  Zeppelin-,  Methfessel-, Schadewitz- und Trautenauer Straße im Frauenland, wo Zimmerer, mindestens zwei städtische Referenten, unter ihnen der Stiftungsreferent Schindler, und mindestens ein Stadtratsmitglied Grundstücke erworben hatten. D. Red.)
 
Das Blatt berichtet über jenes Grundstücksgeschäft, das für den damaligen CSU-Fraktionschef Rücker so vorteilhaft ausfiel, und geht einer Bemerkung Rückers nach, die am 20. Oktober 1962 in der Main-Post stand ("Rücker führt zu seiner Verteidigung unter anderem an, dass sich Dr. Zimmerer in seiner Eigenschaft als damaliger Finanz- und Grundstücksreferent ebenso sein Grundstück gesichert habe, wie mancher Referent.")
 
"Bild am Sonntag" zufolge hat der CSU-Stadtrat Georg Popp "erst vor wenigen Monaten ein 'Königreich' von etwa 8000 Quadratmetern zu etwa einem Drittel des Verkaufswertes von der Stadt bekommen".
 
Der CSU-Landtagsabgeordnete Reinhold Vöth „bekam seine Parzelle: Sie wurde von der Stadt einer katholischen Wohnungsbaugenossenschaft zugeteilt (Vöth arbeitete von 1957 bis 1959 als Justitiar für das St.-Bruno-Werk, d. Red.), die sie umgehend dem Abgeordneten überschrieben hat."
 
Zimmerer selbst habe "vor einigen Jahren Stiftungsgrund, den die Stadt für 3,50 Mark pro Quadratmeter übernommen hat, für den Quadratmeterpreis von 5 Mark gekauft und sein Haus darauf gebaut". Ein Würzburger Architekt soll dem Blatt gesagt haben, "dieser Boden dürfte damals schon einen Verkehrswert von 60 Mark gehabt haben".

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