WÜRZBURG
Zimmerer: Presseberichte von 1962 bis 1984 (1/52)
2. Oktober 1962, Main-Post:
Das Wahlamt musste 142 vorgeschlagene Bewerber prüfen – Auch der Bundeskanzler wird genannt
Der Wahlausschuss der Stadt Würzburg traf gestern unter dem Vorsitz von Bürgermeister Seitz im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses zusammen, um das endgültige Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl vom Sonntag festzustellen. An den Zahlen, die wir gestern veröffentlichten, hat sich nichts mehr geändert: 31.463 Würzburger (39,84 Prozent der Wahlberechtigten) gingen zu den Wahllokalen. Von den 29.541 gültigen Stimmen entfielen 28.445 (96,29 Prozent) auf Dr. Zimmerer und 1096 (3,71 Prozent) auf andere Kandidaten. Damit ist Dr. Helmuth Zimmerer für eine zweite Amtsperiode von sechs Jahren zum Oberbürgermeister der Stadt Würzburg gewählt. Er nahm noch in der Sitzung die Wahl an.
Für die Männer des Wahlamtes ist es keine leichte Sache gewesen, noch in der Nacht zum Montag das endgültige Wahlergebnis zu ermitteln. Immerhin hatten die Würzburger ihre Stimmen auf 237 "Kandidaten eigenen Wunsches" verteilt, wobei sich allerdings in 95 Fällen nicht eindeutig feststellen ließ, wer nun eigentlich gemeint war. In diese Rubrik wurde übrigens auch der Vorschlag "Stadtrat Nudelmayer" eingestuft. Übrig blieben jedoch noch immerhin 142 "echte" Bewerber, unter denen Bürgermeister Josef Seitz mit 463 Stimmen in großem Abstand an der Spitze liegt. Dann folgen Bürgermeister Fasel (83), Stadtrat Stein (40), Staatsminister Goppel (38), Oberbürgermeister Dr. Klemmer (Kitzingen, d. Red.) (30), die Stadträte Hirsch (29), Dr. Wolpert (20) und Blenk (12) sowie Oberbürgermeister Weiß (Bad Kissingen, d. Red.) (12). Weniger reichlich mit Stimmen bedacht wurden Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bischof Dr. Stangl, Weihbischof Kempf, Bundesverteidigungsminister Strauß, Landtagsabgeordnete und nahezu alle übrigen Stadträte. Auch an den ehemaligen Würzburger Oberbürgermeister Dr. Stadelmayer erinnerten sich noch einige.
Als Gemeindewahlleiter dankte Bürgermeister Seitz den Männern des Wahlamtes - an ihrer Spitze Stadtrechtsrat Mack und Amtmann Wehner - für ihre hervorragende Arbeit, die erst in den frühen Morgenstunden des Montags zu Ende gegangen ist. Gleichzeitig beglückwünschte er Dr. Zimmerer zur Wiederwahl.
Die Bedeutung der Wahl habe am Sonntag darin gelegen, so erklärte Dr. Zimmerer in einer Stellungnahme das Ergebnis, dass der Bürger Zustimmung oder Ablehnung der Kommunalpolitik der letzten Jahre ausdrücken konnte. "Deshalb darf man den Gradmesser für das Ausmaß der Zustimmung nicht in der Wahlbeteiligung suchen." Alle Kommunalwahlen besäßen eine geringere Anziehungskraft, deshalb sei es falsch, alle Nichtwähler zur Opposition zu zählen. "Der weitaus größte Teil von ihnen", so betonte der OB, "hielt es wohl nicht für nötig, seine Zufriedenheit mit dem Stimmzettel zu dokumentieren und betrachtete es als ausreichend, stillschweigend seine Zustimmung zu geben." Die echte Opposition könne nur in Stimmzetteln gesehen werden, die entweder ungültig gemacht seien oder einen anderen Vorschlag enthielten. Die Richtschnur für seine Arbeit werde auch in Zukunft die Gerechtigkeit sein. "Ziel meiner Arbeit bleibt Würzburg."
Dr. Zimmerer nahm die Wiederwahl an
Das Wahlamt musste 142 vorgeschlagene Bewerber prüfen – Auch der Bundeskanzler wird genannt
Der Wahlausschuss der Stadt Würzburg traf gestern unter dem Vorsitz von Bürgermeister Seitz im Kleinen Sitzungssaal des Rathauses zusammen, um das endgültige Ergebnis der Oberbürgermeisterwahl vom Sonntag festzustellen. An den Zahlen, die wir gestern veröffentlichten, hat sich nichts mehr geändert: 31.463 Würzburger (39,84 Prozent der Wahlberechtigten) gingen zu den Wahllokalen. Von den 29.541 gültigen Stimmen entfielen 28.445 (96,29 Prozent) auf Dr. Zimmerer und 1096 (3,71 Prozent) auf andere Kandidaten. Damit ist Dr. Helmuth Zimmerer für eine zweite Amtsperiode von sechs Jahren zum Oberbürgermeister der Stadt Würzburg gewählt. Er nahm noch in der Sitzung die Wahl an.
Für die Männer des Wahlamtes ist es keine leichte Sache gewesen, noch in der Nacht zum Montag das endgültige Wahlergebnis zu ermitteln. Immerhin hatten die Würzburger ihre Stimmen auf 237 "Kandidaten eigenen Wunsches" verteilt, wobei sich allerdings in 95 Fällen nicht eindeutig feststellen ließ, wer nun eigentlich gemeint war. In diese Rubrik wurde übrigens auch der Vorschlag "Stadtrat Nudelmayer" eingestuft. Übrig blieben jedoch noch immerhin 142 "echte" Bewerber, unter denen Bürgermeister Josef Seitz mit 463 Stimmen in großem Abstand an der Spitze liegt. Dann folgen Bürgermeister Fasel (83), Stadtrat Stein (40), Staatsminister Goppel (38), Oberbürgermeister Dr. Klemmer (Kitzingen, d. Red.) (30), die Stadträte Hirsch (29), Dr. Wolpert (20) und Blenk (12) sowie Oberbürgermeister Weiß (Bad Kissingen, d. Red.) (12). Weniger reichlich mit Stimmen bedacht wurden Bundeskanzler Dr. Adenauer, Bischof Dr. Stangl, Weihbischof Kempf, Bundesverteidigungsminister Strauß, Landtagsabgeordnete und nahezu alle übrigen Stadträte. Auch an den ehemaligen Würzburger Oberbürgermeister Dr. Stadelmayer erinnerten sich noch einige.
- Die Skandale des Dr. Zimmerer
- Kommentar: Keine Straße für Helmuth Zimmerer
- Dokumentation: Zimmerers Doktorarbeit
Als Gemeindewahlleiter dankte Bürgermeister Seitz den Männern des Wahlamtes - an ihrer Spitze Stadtrechtsrat Mack und Amtmann Wehner - für ihre hervorragende Arbeit, die erst in den frühen Morgenstunden des Montags zu Ende gegangen ist. Gleichzeitig beglückwünschte er Dr. Zimmerer zur Wiederwahl.
Die Bedeutung der Wahl habe am Sonntag darin gelegen, so erklärte Dr. Zimmerer in einer Stellungnahme das Ergebnis, dass der Bürger Zustimmung oder Ablehnung der Kommunalpolitik der letzten Jahre ausdrücken konnte. "Deshalb darf man den Gradmesser für das Ausmaß der Zustimmung nicht in der Wahlbeteiligung suchen." Alle Kommunalwahlen besäßen eine geringere Anziehungskraft, deshalb sei es falsch, alle Nichtwähler zur Opposition zu zählen. "Der weitaus größte Teil von ihnen", so betonte der OB, "hielt es wohl nicht für nötig, seine Zufriedenheit mit dem Stimmzettel zu dokumentieren und betrachtete es als ausreichend, stillschweigend seine Zustimmung zu geben." Die echte Opposition könne nur in Stimmzetteln gesehen werden, die entweder ungültig gemacht seien oder einen anderen Vorschlag enthielten. Die Richtschnur für seine Arbeit werde auch in Zukunft die Gerechtigkeit sein. "Ziel meiner Arbeit bleibt Würzburg."
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