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Würzburg
Z-Schmierereien an Würzburger Gethsemanekirche: Teure Spezialbehandlung war notwendig
Die prorussischen Schmierereien sind weg - und die Kirchengemeinde vom Heuchelhof sitzt auf hohen Reinigungskosten. Doch für die Pfarrerin zählt etwas anderes viel mehr.
Nach den Z-Schmierereien an der  Gethsemanekirche am Würzburger Heuchelhof musste eine Spezialfirma die Kirchenmauern säubern.
Foto: Armin Höfig | Nach den Z-Schmierereien an der Gethsemanekirche am Würzburger Heuchelhof musste eine Spezialfirma die Kirchenmauern säubern.
Lara Meißner
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:01 Uhr

"Jeder Tag, an dem die Zeichen da geprangt haben, war ein schwieriger", sagt Pfarrerin Anna Bamberger. Sie spricht über die fünf schwarzen Zs, die an die Mauern der Gethsemanekirche am Würzburger Heuchelhof gesprüht wurden. So schnell wie möglich sollten die Schmierereien verschwinden, denn wie jedes Jahr möchte die Gemeinde die Osternacht vor der Kirche feiern. Und die Buchstaben, die in den letzten Wochen zum Symbol des vökerrechtswidrigen russischen Angriffskriegs auf der Ukraine geworden sind, mag dabei keiner im Rücken haben.

"Ich bin total erleichtert, dass die Wände jetzt endlich wieder sauber sind", sagt Bamberger. Die ganze Gemeinde habe aufgeatmet - denn es war gar nicht so einfach, die Zs wieder loszuwerden. Armin Höfig, Vertrauensmann des Kirchenvorstands, war bei den Reinigungsarbeiten dabei: "Klar haben wir erst mal versucht, ob wir es selbst wegbekommen, aber das war absolut unmöglich", sagt er. "Uns war schnell klar, dass wir eine Spezialfirma brauchen. "

Zs waren beinahe unmöglich zu entfernen

Und auch die scheiterte zunächst an den Lettern, die an fünf Stellen auf die Natursteinmauer gesprüht waren. "Nach dem ersten Versuch der Firma waren die Zs noch gut zu erkennen", so Höfig. Die Fachleute stellten fest, dass es sich bei der Farbe um Unterbodenschutzfarbe handelte, diese ist wesentlich schwerer wieder weg zu bekommen als herkömmliches Graffiti. "Die Aktion war schon darauf angelegt, dass die Zs beinahe unmöglich zu entfernen sind", meint Höfig.

Die Mauer nach dem ersten gescheiterten Versuch der Fachfirma. Der Unterbodensprühlack war so hartnäckig, dass eine Spezialreinigung mit Trockeneis zum Einsatz kam.
Foto: Armin Höfig | Die Mauer nach dem ersten gescheiterten Versuch der Fachfirma. Der Unterbodensprühlack war so hartnäckig, dass eine Spezialreinigung mit Trockeneis zum Einsatz kam.

Geschafft hat es die Fachfirma am Tag darauf dennoch, und zwar mit einem speziellen Verfahren: "Für den zweiten Versuch hatte die Fachfirma extra Trockeneis bestellt, mit dem bei einer sehr speziellen Methode die Wand behandelt wurde. Das Verfahren ist aufwendig und teuer, aber danach konnte man die restliche Farbe zum Glück endlich abspülen."

Mehrere Fachleute kamen bei der Reinigungsaktion zum Einsatz, die sich über zwei Tage streckte.  Das kostet: "Wir rechnen mit 1500 bis 2000 Euro ", sagt Anna Bamberger. Da es sich um Vandalismus handelte, zahle die Versicherung nichts. "Das ist zwar klar ärgerlich", sagt die Pfarrerin. "Aber uns war vor allem wichtig, dass die Zs möglichst schnell verschwinden."

Geflüchtete aus Mariupol in Tränen ausgebrochen

Sie selbst hat miterlebt, wie eine Ukrainerin, die aus dem schwer umkämpften Mariupol nach Würzburg geflohen war, an der Kirche vorbei kam und in Tränen ausgebrochen sei. "Sie hat sich hier in Sicherheit gefühlt - und dann stand sie plötzlich vor den Symbolen, die in ihrer Heimat für so viel Grausames stehen." Das Z steht unter den russischen Streitkräften und Kriegsbefürwortern für "za pobedu" ("Für den Sieg"). Russische Panzer und Militärfahrzeuge werden in der Ukraine mit dem Zeichen versehen, weltweit wird das Symbol bei prorussischen Demonstrationen verwendet.

Die Polizei ermittelt aktuell, wer für die Schmierereien verantwortlich ist. Nicht nur das Besprühen von Gebäuden ist strafbar, sondern auch die Verwendung des Z-Symbols. Wer das Symbol der russischen Streitkräfte öffentlich verwendet, kann sich wegen der Billigung eines völkerrechtswidrigen Angriffskrieges strafbar machen. "Bislang haben wir noch keine sachdienlichen Hinweise auf den Täter", heißt es vom Polizeipräsidium Unterfranken. "Die Ermittlungen laufen."

Und auch für die Kirchengemeinde ist der Fall mit den sauberen Kirchenwänden noch nicht abgeschlossen. "Wir sind dadurch gezeichnet", sagt Armin Höfig. "Und wir haben einen ganz klaren Auftrag damit bekommen: Noch mehr Integrationsarbeit leisten, noch mehr Kommunikation statt Spaltung."

 
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  • olivergehrsitz@web.de
    Wir haben den Feind in eigenen Reihen und tun nichts dagegen.
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  • ra.kellermann@gmx.de
    schlimm genug die Lügen-Propaganda in Russland, sehr schlimm wenn diese hier auch Fuß fasst...insoweit kann Thaddaeus nur zugestimmt werden, wenns um diese Personengruppe geht. .
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  • klafie
    das problem ist halt, dass in deutschland rechtsratikale oder querdenker immer noch narrenfreiheit haben. die strafen sind viel zu niedrig angesetzt, in diesem fall müsste es mal mindestens eine 5stellige summe sein, falls !!!! der/die täter jemals gefunden werden.
    es wird auch hier wieder trittbrettfahrer geben, die solchen unsinn an die wände schmieren.
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  • jutta.noether@web.de
    Und ab jetzt Videoüberwachung. Denn sonst ist bald die nächste Schweinerei auf den Wänden.
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  • Thaddaeus
    Die Typen sollte man alle wieder nach Russland schicken!!!!!!!!!!!
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  • Mainkommentar
    Man darf hier ja nicht sagen welche Leute man dahinter vermutet. Wenn die Polizei die mal fasst dann sollten denen wenigstens die Reinigungskosten in Rechnung gestellt werden.
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