Sozusagen in zweiter Lesung hat das in der Stettiner Straße Straße in der Sanderau geplante Park & Ride-Parkhaus auch die Hürde Gesamtstadtrat genommen. Mit 27 zu 11 Stimmen erteilten die Stadträte am Donnerstag nach längerer Diskussion der Verwaltung den Planungsauftrag.Wie berichtet, hatten bereits die Stadträte im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (PUMA) vor eineinhalb Wochen mit 10 zu 7 Stimmen für das Parkhaus an dieser Stelle und damit gegen den alternativen Standort an der Feggrube gestimmt.
Das Parkhaus soll auf etwa 2700 der rund 15 000 Quadratmeter großen Grünfläche der Stadt gegenüber der s.Oliver-Arena und unterhalb der B19/Konrad-Adenauer-Brücke entstehen - auf dem Areal des dortigen Minigolfplatzes. Dieser müsste verlegt werden, wobei der neue Standort noch ebenso unklar ist, wie zahlreiche Details des Parkhauses. Auf acht Stockwerken mit 26 Metern Höhe und Platz für etwa 500 Autos ist es konzipiert, dazu mit Flächen für Fahrräder, E-Bikes und Car-Sharing und zwei Zufahrten (Theodor-Heuss-Damm und Stettiner Straße).
200 Meter Entfernung bis zur nächsten Straba-Station
Die zwei Zufahrten sind einer der Gründe, weshalb die Verwaltung den Standort Stettiner Straße gegenüber einem Parkhaus an der Feggrube favorisierte, an dem es nur eine Zufahrt gegeben hätte. Zudem ist die Entfernung zur nächsten Straßenbahnhaltestelle Königsberger Straße von der Stettiner Straße mit etwa 200 Metern nur halb so lang. "Diese geringe Entfernung zum Schienenverküpfungspunkt ist aus unserer Sicht entscheidend für die Akzeptanz des Standorts", so Baureferent Benjamin Schneider.
Die überwiegende Mehrheit der Stadträte hatte Schneider auf seiner Seite. Dagegen lehnten die Grünen-Fraktion und einzelne Stadträte, darunter CSU-Vertreter Willi Dürrnagel, das Parkhaus ab. Die Grünen wollten vor dessen Bau erst ein Park & Ride-Konzept haben, das die Stadt zusammen mit dem Landkreis angehen sollte. Denn nach ihrer Auffassung seien Park & Ride-Plätze "vor allem sinnvoll, wenn sie weit außerhalb des Talkessels den Umstieg auf Bus und Bahn ermöglichen."
Dessen ungeachtet ist Würzburgs erstes Park & Ride-Parkhaus auf den Weg gebracht. Nach Einschätzung von Baureferent Schneider könnte es in zweieinhalb bis drei Jahren stehen.
Peinlich. Warum wählt man die, wenn die dann gegen Park and Ride stimmen?
@hazamel: Wieso Gefühl? Es ist doch Sinn der Sache, Parkplätze dort zu bauen, wo sie gebraucht werden. Und dort werden sie ganz dringend gebraucht (Schwimmbad, Kickers, Feggrube, Naherholung, Neues Hochhaus, Hauswirtschaftsschule usw. Und was an die Stelle der S.Oliver-Halle nach deren Abriss hinkommt, ist ja auch noch nicht klar.
Ich zweifle dran, dass es ein "Zufall" ist, dass es eben neben der s.Oliver-Arena entsteht und in fußläufiger Entfernung zum Kickers-Stadion. Wenn am Wochenende also Heimspiel bei den Kickers ist, dürfte es wohl schwer werden dort Park&Ride-Parkplätze zu finden um in die Innenstadt zu kommen.
Ein Gesamtkonzept, wie es die Grünen vernünftigerweise fordern, fehlt. Jetzt wird mit einer ad hoc Aktion auf geänderte umwelt- und gesellschaftspolitische Anforderungen reagiert.
Infrastrukturpolitik muss aber langfristig denken, Trends frühzeitig erkennen und planen um zeitgerecht handeln zu können. Das scheint mir in Würzburg nicht der Fall zu sein.
Ich kann nur hoffen, dass sich die politischen Machtverhältnisse in Wü und LK so ändern, dass die ewig Gestrigen ersetzt werden. Am besten durch solche Kommunalpolitiker, die über den Suppentellerrand hinausschauen können.
der Gesamtstadtrat sorgt schon mal vor, falls in der Schweinfurter Str., Europastern, Greinbergknoten usw., der Verkehr wegen der Multi-Halle zusammenbricht, sodass diese nicht im gewünschten Mass angenommen wird. Die s.oliver -Halle schickt schon mal einen Gruss; damit sie nicht vergessen wird.