Ein Park & Ride-Konzept für die Stadt liegt zwar noch nicht vor, das erste Park & Ride-Parkhaus in der Stadt wollen Verwaltung und Stadtrat trotzdem schon konkret planen: Die Stadträte im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (PUMA) sprachen sich jetzt mit 10 zu 7 Stimmen für ein Parkhaus mit bis zu 600 Stellplätzen gegenüber der s.Oliver Arena auf der Fläche des jetzigen Minigolfplatzes aus. Gleichzeitig lehnten sie eine Bebauung auf dem Schotterparkplatz in der benachbarten Feggrube an der TGW-Halle ab.
Mit dieser Entscheidung, die nach einer knapp eineinhalbstündigen, kontroversen Diskussion fiel, hat der Ausschuss sich selbst widersprochen: Gültige Beschlusslage vom vergangenen Oktober war, sowohl am TGW-Gelände ein auf rund fünf Millionen Euro veranschlagtes Parkhaus mit 260 Stellplätzen zu bauen, als auch die Planungen für eine Park & Ride-Anlage auf der Grünfläche in der Stettiner Straße voranzutreiben, die schon einmal vor 28 Jahren dort entstehen sollte.
Auch die Haltestellen an der Straba-Wendeschleife sollen umgebaut werden
Das Baureferat hat mittlerweile beide Standorte untersucht und bevorzugt ganz klar die Stettiner Straße in Sichtweite der dortigen Straßenbahn- und Omnibus-Haltestellen, die zusammen mit der Straßenbahn-Wendeschleife neu angeordnet und barrierefrei ausgebaut werden sollen. Laut Baureferent Benjamin Schneider will die Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) dafür noch in diesem Jahr das Planfeststellungsverfahren einleiten und erwartet Baurecht in der zweiten Jahreshälfte 2020.
"Der Standort Feggrube würde aus unserer Sicht eine deutliche Verschlechterung für die Akzeptanz bedeuten", erklärte Schneider im Ausschuss. Zum einen wäre der Weg von den PKW-Stellplätzen zur Straba-Haltestelle Königsberger Straße mit gut 400 Metern mehr als doppelt so weit, zum anderen würde die Konrad-Adenauer-Brücke die direkte Sicht auf die Haltestellen verhindern.
Über die Baukosten ist bislang nichts bekannt
Wie viel das geplante, etwa 26 Meter hohe Parkhaus mit bis zu acht Etagen, 500 bis 600 Stellplätzen, einer begrünten Fassade und zwei Zufahrten (Theodor-Heuss-Damm und Stettiner Straße) kosten würde, ist bisher nicht bekannt. Der erforderliche Einschnitt in die öffentliche Grünfläche gegenüber der s.Oliver Arena lasse sich nach Schneiders Worten jedenfalls verschmerzen: Durch die geplante Bebauung des Minigolfplatzes wären weniger als 20 Prozent der Gesamtfläche betroffen und die meisten Großbäume könnten erhalten bleiben. "Der Minigolfplatz ist eigentlich auch kein öffentliches Grün", merkte der Baureferent an.
Zustimmung bekam die Verwaltung von den Vertretern von CSU, ÖDP, ZFW und FDP/Bürgerforum. "200 Meter mehr können entscheidend sein, ob Park & Ride angenommen wird oder nicht. Es wären in der Feggrube auch weniger Stellplätze bei mehr überbauter Fläche", erklärte CSU-Fraktionsvize Wolfgang Roth. Er schlug vor, den TGW-Schotterparkplatz zu begrünen und darüber nachzudenken, den Minigolfplatz dorthin zu verlegen: "Damit die Grünbilanz positiv ausfällt." Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, die Schotterfläche in der Feggrube in einen bewirtschafteten Parkplatz mit Wohnmobil-Stellplätzen umzuwandeln. Das lehnte der Ausschuss ab.
Kritiker forderten vor dem Planungsentscheid ein Park & Ride-Konzept
Die Befürworter für den Standort Stettiner Straße betonten, mit dem Parkhaus dort in Sachen Park & Ride Farbe bekennen und Nägel mit Köpfen machen zu wollen, um den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren. Kritik und Gegenstimmen kamen aus den Reihen von Grünen, SPD und FWG, die sich vehement gegen die Bebauung der Sanderauer Grünfläche aussprachen. Lore Koerber-Becker (SPD) und Karin Miethaner-Vent (Grüne) forderten übereinstimmend, erst einmal ein schlüssiges und tragfähiges Park & Ride-Konzept für die Stadt vorzulegen, "bevor wir einen Betonklotz in eine Grünanlage setzen", so Miethaner-Vent.
Die Entscheidung des Ausschusses, die Planungen für das Parkhaus Stettiner Straße voranzutreiben, ist endgültig. Das Thema wird trotzdem auch im Stadtrat aufschlagen: Dort soll am 16. Mai über die notwendige Änderung des Bebauungsplans entschieden werden.
Am Dallenbergparkplatz hat man bereits heute eine versiegelte Fläche.
Zudem hätte man den Dreifachnutzen:
als Park & Ride,
für das Dalle und
für die Kickers, (mit barrierefreiem Zugang mittels Aufzug aus dem Parkhaus zur zukünftigen Nordtribüne).
Eine sehr gute Straßenbahnanbindung (bis spät in die Nacht).
Der Aufwand wäre:
Parkhaus bauen,
kreuzungsfreie (unterirdische?) Zufahrt vom Autobahnzubringer (auch der Anwohner wegen)
Fußgängerbrücke zur Straba (Davon würden auch die Anwohner am Dallenberg profitieren)
Mitten in einem Wohngebiet soll die einzige Auslauffläche für Kinder (Bolzplatz, Spielplatz und auch Minigolf) geopfert werden für noch mehr Flächenversiegelung und Autos.
Darauf, dass man die umliegenden Gemeinden, die fast an die Stadtgrenzen rangebaut sind, besser an den ÖPNV anbinden könnte (der im Moment seiner Beschreibung spottet), kommt irgendwie niemand. Schon seltsam und vor allem nicht mehr zeitgemäß.
Wenn wir P+R wollen brauchen wir dafür auch Flächen. Alles andere ist Wunschdenken nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass.
Es ist doch gut dass Fachleute die Verkehrsströme analysieren und planen und keine Mainpost -Kommentatoren.
wer hier mitdiskutiert liest und mitdenkt.... sieht, dass ich * zB * sage! Ich wollte nicht alle Himmelsrichtungen aufzählen. Wenn Sie aus Ri. OCH(B 13) als Tagespendler kommen und bis zu 150.--€uro monatlich als "Park & Rider" zahlen können und WOLLEN, Dann …. begrüsse ich Sie mit einen *Herzlichen Gruss.
Solvente Menschen werden gesucht...… ! Sie haben Recht, ich bin kein WÜer Ver-
kehrsplaner. Aber Bürger von WÜ mit einer Meinung und Mainpost-ABO.
Sie kommentieren doch auch...….
...wohl etwas o.t. über das Thema Park- & Ride- Parkhaus in der Sanderau hinausgeschossen
Das Park & Ride auch "vor die Stadt" gehört, ist wünschenswert und wird auch angestrebt. Siehe im Artikel von heute "Ein städtebauliches Konzept jetzt auch für Grombühl" im 2. Absatz, Zitat: "Die Stadt Würzburg wird Gespräche mit Landkreisgemeinden führen, inwieweit auf deren Gemarkungen bereits Park&Ride-Plätze angelegt oder erweitert werden können".
Und weiter "Zur Begründung heißt es, aufgrund der Kessellage und der beengten Verkehrssituation in der Stadt machten P&R-Plätze größtenteils außerhalb der Stadtgrenze Sinn, um eine schadstoffmindernde Wirkung im Stadtgebiet zu erzielen".
Also genau das was @reutjo hier anspricht. Nur hat es nichts mit dem Artikel hier zu tun.
Berufspendler von der A3-Abfahrt Heidingsfeld werden sicher eher in ein Parkhaus an der Adenauerbrücke fahren als zum Golfplatz - Der Preis zum Umsteigen muß aber stimmen!
MfG
sgn. " Park & Ride " gehört vor die Stadt ! zB oben am Golfplatz B 19 oder in "Ikea-Nähe ohne Bodenversiegelung mit Feinschotter. Geringe Kosten für Parker und >Her-steller(Stadt)<. Halbstündiger Buspendelverkehr zur nächstgelegenen Straba-Haltestelle! Dann kann sich jeder darauf einstellen auch einen Bus zu bekommen .Den diejenigen sicher gerne selbst bezahlen......WENN der weiterführende Preis stimmt. So ist das Parkhaus teueres *Wunschdenken* und eine weitere Abzocke.....- eigentlich !!
Respekt den Räten, die dagegen gestimmt haben.
Der Umstieg vom Auto auf umweltfreundliche Verkehrsmittel wird nur gelingen, wenn er komfortabel und praktisch ist. Der angedachte Platz ist dafür richtig.
umsteigen tut die Masse (und darum geht es) nur, wenn es preiswert ist. Sie haben recht, dort oben ist noch kein versiegelter Platz. Es könnte jedoch einer mit Feinschotter gewalzt, wasserdurchlässig hergestellt werden. Da ein Preis für das geplante Parkhaus im Artikel nicht genannt ist, ist die Herstellung eines solchen, für " unbeteiligte WÜer Bürger mit Sicherheit ein teuerer Happen den nicht jeder braucht.
Zur Auffrischung >Ihrer Ortskenntnisse< möchte ich anmerken, zu Ikea geht bereits eine Buslinie und nicht Wenige fahren damit bereits in die Stadt und parken dort oben - kostenlos (so lange Ikea mitmacht) !!
Ihre Parkhausnutzer werden vllt. mit der Sänfte getragen....?! Das wäre ein Anreiz zur Bequemlichkeit .... schlafen sie gut !
- Stellen Sie sich bitte vor, wie groß die Fläche wäre, die sie, wie von ihnen vorgeschlagen, bräuchten, um ebenerdig 500 Parkplätze am Golfplatz herzustellen. Flächenverbrauch ohne Ende.
- Ja, zum Ikea fährt ein Bus, nutze ich selber häufig. Er fährt aber so selten und umständlich, dass er eben kein Anreiz ist, wirklich etwas am Verkehr zu ändern.
- Schreiben sie doch bitte einen rein sachlichen Kommentar ohne Herabsetzungen. Ist möglich, glauben sie mir.
Die Grünen täten gut daran, als Folge des Parkhauses mehr echtes öffentliches Grün im direkten Umfeld zu fordern, etwa durch den Wegfall von Parkplätzen am Straßenrand.
… Die Grünen täten gut daran, als Folge des Parkhauses mehr echtes öffentliches Grün im direkten Umfeld zu fordern, etwa durch den Wegfall von Parkplätzen am Straßenrand.
Gehen Sie doch bitte einmal auf die Homepage der Grünen Fraktion und lesen Sie die unzähligen Anträge die diese schon in Bezug auf „mehr öffentliches Grün“ gestellt haben (z. B. Haushalt 2013: mehr Stadtbäume). Diese finden aber leider selten die Unterstützung der anderen Fraktionen.