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Würzburg
Würzburger Woche gegen Rassismus gestartet: Warum Alltagsrassismus auch hier ein Dauerthema ist
Mit vielfältigem Programm dreht sich bei der Würzburger Woche gegen Rassismus derzeit alles um Toleranz und Gleichberechtigung. Wie die Eröffnung lief und was geplant ist.
Baris Yüksel ist Hauptorganisator der Würzburger Woche gegen Rassismus. Im Hintergrund Autorin Hadija Haruna-Oelker, die an der Eröffnung beteiligt war.
Foto: Thomas Obermeier | Baris Yüksel ist Hauptorganisator der Würzburger Woche gegen Rassismus. Im Hintergrund Autorin Hadija Haruna-Oelker, die an der Eröffnung beteiligt war.
Katharina Edele
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:56 Uhr

Aktuell findet zum zweiten Mal die "Würzburger Woche gegen Rassismus" statt, die vom Verein "Würzburg KUlturS", dem Jugendhaus Cairo und der Jugendbildungsstätte Unterfranken organisiert wird. Die Veranstaltungsreihe wurde am Montagabend in der Stadtbücherei eröffnet und bietet bis Samstag ein vielseitiges Programm zum Thema Rassismus.

"Rassismus ist allgegenwärtig, auch hier in Würzburg. Weite Teile der Gesellschaft tun sich jedoch schwer, Alltagsrassismus zu reflektieren", sagte Kulturreferent Achim Könneke, der die Versammlungsreihe eröffnet hatte. "Um Rassismus abzubauen, ist es wichtig, sich den eigenen Rassismen zu stellen", so Könneke.

Organisator Yüksel: Rassismus ist auch hier in Würzburg keine Ausnahme

Alltagsrassismus sei auch in Würzburg ein Dauerthema. Deswegen sei es wichtig, Strukturen zu schaffen, in denen gegenseitiger Respekt selbstverständlich ist, sagte Könneke. Dazu leiste die Veranstaltungsreihe  mit aktuellen Themen einen wertvollen Beitrag.

"Rassismus ist nicht nur ein Problem von Betroffenen, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Deswegen kann es auch nur mit allen zusammen angegangen werden", sagte auch Hauptorganisator Baris Yüksel vom soziokulturellen Verein "Würzburg KUlturS".

Relevant sei das Thema in Würzburg etwa aufgrund rassistischer Vorfälle der vergangenen Zeit: So habe die mehrfache Schändung des Würzburger Mahnmals gegen die rassistischen Morde von Hanau gezeigt, dass es in der Stadt immer noch rechtsextreme Kräfte gebe. Doch auch in alltäglichen Situationen erlebten Betroffene Diskriminierung: Etwa bei der Wohnungssuche und auf dem Arbeitsmarkt.

Organisator empfiehlt Diskussionsrunde zum Thema kritische Männlichkeit

Im Anschluss an die Eröffnungsreden las Autorin Hadija Haruna-Oelker aus ihrem Buch "Die Schönheit der Differenz, Miteinander anders denken". Die Journalistin beschäftigt sich als Frau und Person of Color seit langem mit dem Zusammenspiel unterschiedlicher Diskriminierungsformen. Mit persönlichen Geschichten zum Thema sowie den aufgeschriebenen Erfahrungen anderer Betroffener, will sie ein gesamtgesellschaftliches Umdenken erreichen.

Mit einem breit aufgestellten Programm soll auch in weiteren Veranstaltungen auf rassistische, antisemitische und sonstige diskriminierende Ideologien und Aktivitäten aufmerksam gemacht werden. Besonders informativ ist laut Organisator Yüksel eine Diskussionsrunde zum Thema kritische Männlichkeitsbilder in Zusammenhang mit Rassismus am Donnerstag um 18 Uhr im Cairo.

Das komplette Programm ist online unter cairo.wue.de/veranstaltung/wuerzburger-woche-gegen-rassismus-5 aufgeführt. Viele Veranstaltungen sind als Online-Stream verfügbar (siehe Webseite).

 
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Kommentare
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  • larskerblich
    Warum...? Weil es in Sicht der Verantwortlichen offenbar das einzige Thema ist, das "Demokratie leben" lässt. Und weil es schlicht und einfach auch das Geschäftmodell der eingeladenen Protagonisten ist.
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  • Zugut
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • fredee
    Ich freue mich immer, wenn mich jemand fragt, wo ich herkomme. Daraus ergeben sich oft anregende Gespräche.
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  • Zugut
    Klingt irgendwie nach Gedankenpolizei.
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  • hoffmann-voigt@web.de
    Vielfach ist es unbewußter Alltagsrassismus, der Menschen trifft und verletzt. Es fängt an bei den üblichen Fragen, wenn man Jemand*e kennenlernt: Je nachdem welchen Menschen ist eine Frage stelle kann sich eine ganz andere - automatische und berechtigte, Interpretation einstellen: Versucht es Euch einfach mal vorzustellen: ich frage Menschen "Wo kommst Du her?" und nicht "Wo wohnst Du?". Es mag beide Male nicht rassistisch gemeint sein und doch kann es dem einen Menschen als Frage/Anspielung auf die ethnische Herkunft erscheinen, dem anderen als Frage nach dem aktuellen Lebensaufenthalt/Wohnort.
    Ich selber bin oft genug in diese und ähnliche gedankenlose Fallen im Alltag getappt - und versuche daher meine eigene Herkunft nicht wie früher zu vergessen.
    Zur Info: Mein Vater stammt aus Polen, ich bin in Deutschland geboren und die Migration meines Vater ist völlig untergegangen, auch für mich.
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  • Mainkommentar
    Ja und. ich wohne in ner WG. Wenn ein neuer Mitbewohner gesucht wird, wird auch gefragt aus welcher Stadt kommst du ursprünglich. Immerhin ist Würzburg eine Studentenstadt mit Zuzug. Wem die Frage zu doof ist oder dahinter Rassismuss vermutet dem stellt man lieber gar keine Fragen mehr. Da muss man ja dann Angst haben zu Fragen wie die das WG Zimmer bezahlt wird oder wo jemand derzeit wohnt (wichtig ist so ne Frage deshalb, wenn jemand ständig umzieht man aber jemand beständiges in einer WG haben möchte). Leute ihr nehmt euch mit eueren "ständigen Rassismuss unterstellen" selbst aus dem Rennen. Mein Tipp bleibt am besten zu Hause in der Wohnung, dann schaut euch keiner an, keiner spricht mit euch und fragt auch nur ansatzweise was falsches.
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  • uwe.luz@t-online.de
    Das Problem fängt bei der Begriffsdefinition an und ergänzt sich durch Sprachungenauigkeiten. So ist z. B. die im Text beklagte Diskriminierung von Personen nicht zwingend rassistisch motiviert. Da sich aber bereits bei der Definition des Begriffs riesige Unterschiede auftun, ist die Diskussion über das Thema stets problematisch. An diesem Problem scheitert offensichtlich auch der Bericht der MP.
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  • Mainkommentar
    "Rassismus ist allgegenwärtig, auch hier in Würzburg. Weite Teile der Gesellschaft tun sich jedoch schwer, Alltagsrassismus zu reflektieren". La la la kann man da nur sagen. Nicht alles was Menschen Fragen ist auch rassistisch. Z. B. Fragt man jemand in einem Gespräch nach seiner Religion sagt der eine keine, der andere evangelisch, ein anderer katholisch, ein anderer jüdisch und ein anderer muslimisch. Und da ist dann garantiert einer dabei der aufschreit und sagt die Frage ist rassistisch. Die die anderen Menschen ständig Rassismus unterstellen, werden irgendwann merken das sie mit dem "ständigen Rassismuss unterstellen" sich selbst ins aus befördern. Man wird sie dann weder einladen noch hören wollen. Und was werden sie dann wieder schreien "Rassismuss". Ist es aber nicht sondern eine selbstverschuldete Selbstausgrenzung.
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  • infonaut
    Sehr guter Kommentar! Stimme ich voll zu!
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