Die Förderschulen im Landkreis Würzburg sind in die Jahre gekommen. Die Schulgebäude in Höchberg und Veitshöchheim sind über 50 Jahre alt. Eine Modernisierung täte beiden gut, würde aber deutlich mehr als 20 Millionen Euro kosten. Doch braucht es überhaupt noch beide Standorte? Denn der Kreistag hat bereits entschieden, dass in Gaukönigshofen für die Schülerinnen und Schüler im südlichen Landkreis mit Förderschwerpunkt Lernen ein neues Schulhaus für rund zehn Millionen Euro entstehen wird.
Wie geht es mit dem Förderschul-Standort in Veitshöchheim weiter
Nun wollte der Kreistag am Montag im Gut Wöllried eigentlich über die Rupert-Egenberger-Schule in Veitshöchheim entscheiden. Denn für diesen Standort gibt es mehrere Möglichkeiten, über die sich die Kreisrätinnen und Kreisräte Gedanken machen müssen. Zum einen gebe es die Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler aus Veitshöchheim in Höchberg zu fördern. Das Schulgebäude dort wird so oder so umfassend erneuert - auch ein weiterer Anbau wäre möglich.
Nicht ausgeschlossen ist aber auch, das Schulhaus in Veitshöchheim zu modernisieren. "Koste es, was es wolle", so Landrat Thomas Eberth im Hauptausschuss des Kreistages, der vor drei Wochen bereits über die Standortfrage diskutiert hat. Dabei brachte Hans Fiederling, Fraktionssprecher von UWG und Freien Wählern, auch eine weitere Möglichkeit ins Gespräch. Denn auch Unterpleichfeld habe Interesse an einer Förderschule. Dort gebe es ein passendes Grundstück und die Gemeinde würde dahinter stehen, so Fiederling im Kreisausschuss.
UWG und Freie Wähler sind für einen Förderschul-Neubau in Unterpleichfeld
Im Kreistag am Montag bekräftigte er seine Forderung nach einem Neubau in Unterpleichfeld. Seine Fraktion würde sich auch einer Machbarkeitsstudie nicht verschließen. Es gibt aber auch noch zwei weitere Möglichkeiten: ein Neubau in Veitshöchheim oder ein Umzug in die Mittelschule nach Rimpar. Dort ist die Maximilian-Kolbe-Schule in bestem Zustand, es fehlen aber Schülerinnen und Schüler. Jüngst hatte sich dazu auch der Gemeinderat in Rimpar besprochen. Die Schule ganz und gar aufgeben, dazu ist der Gemeinderat noch nicht bereit. Es sollen aber Gespräche mit dem Landkreis geführt werden.
Eine Möglichkeit brachte CSU-Fraktionsvorsitzender Björn Jungbauer ins Spiel. Eventuell könnte die Grundschule in Rimpar in die dortige Mittelschule umziehen, dann wäre ein Schulgebäude für die Veitshöchheimer Förderschule frei. "Wir wollen nicht der Totengräber der Mittelschule in Rimpar sein." Bei einem Ortstermin in der Veitshöchheimer Rupert-Egenberger-Schule bekräftigten die CSU-Kreisräte diesen Vorschlag. Im Kreistag am Montag betonte Jungbauer, dass eine Entscheidung im ersten Halbjahr 2022 erfolgen sollte. "Auch um eine Perspektive zu haben."
Über einen Förderschulstandort Nord soll im ersten Halbjahr 2022 entschieden werden
Die Zukunft der Förderschule in Veitshöchheim bleibt also erst einmal weiterhin unklar. Fest steht, und das haben die Kreisrätinnen und -räte am Montag einstimmig beschlossen, dass das Schulgebäude der Rupert-Egenberger-Schule in Veitshöchheim umfassend modernisiert wird. Ebenso einstimmig fiel die Entscheidung aus, von einer Generalsanierung des Schulgebäudes in Veitshöchheim Abstand zu nehmen.
In einer der nächsten Kreistagssitzungen soll dann über einen Förderschulstandort Nord entschieden werden. Also, ob Unterpleichfeld, Rimpar oder Veitshöchheim bleibt. Die Verwaltung soll dazu eine Entscheidungsmatrix vorbereiten.