Der Streit zwischen den Würzburger Kickers und Anwohnern über das Stadion am Dallenberg schwelt schon seit vielen Jahren. Doch nun könnte zumindest die juristische Auseinandersetzung in die Ziel-Gerade biegen: An diesem Freitag, 9. April, verhandelt der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München die Klagen mehrerer Anwohner gegen verschiedene Baugenehmigungen der Stadt Würzburg – unter anderem für die Flutlichtanlage, ein VIP-Zelt und eine Zusatztribüne.
Das Urteil könnte auch Auswirkungen auf die Pläne für ein neues Stadion haben
Der Ausgang dieses Verfahrens könnte aber auch weitreichende Folgen für die Pläne von Stadt und Verein für ein komplett neues Stadion auf dem Gelände haben. Denn sollten die Kläger in München Recht bekommen, müsste diese Planung wohl noch einmal komplett auf den Prüfstand gestellt werden.
Die juristische Auseinandersetzung um das Stadion reicht bis in das Jahr 2014 zurück: Damals beschwerten sich Anwohner erstmals über die neue Flutlichtanlage, über Lärm und "Wildpinkler" und über im Wohngebiet geparkte Autos der Fußballfans. Sie beauftragten eine Rechtsanwaltskanzlei gegen die Genehmigungen der Stadt für Flutlicht und mehr Fans im Stadion zu klagen.
Knapp zwei Jahre zog sich dieses Verfahren hin – und endete im Februar 2016 mit einer herben Niederlage für die Anwohner: Das Verwaltungsgericht Würzburg wies die Klagen gegen den damaligen Umbau zum Drittliga-Stadion und gegen Belästigungen durch Lärm und Flutlicht ab.
Die Stadt Würzburg als Beklagte argumentierte damals vor Gericht, dass das Flutlicht nur bei maximal zehn Spielen pro Jahr genutzt wird – und das Stadion an dieser Stelle bereits seit 1967 existiert. Die Kläger monierten "unzumutbare Belästigungen" durch das Stadion: "Bei Flutlicht kann man im Schlafzimmer Zeitung lesen", beschwerte sich ein Betroffener.
Für dauerhaften Zweitligabetrieb ungeeignet
Das Gericht verwies letztlich darauf, dass der Dallenberg kein reines Wohngebiet sei – weil die Wohnhäuser der Kläger seit 1966 an den noch immer gültigen Bebauungsplan "Sportplatz am Dallenberg" grenzen. Deshalb müsse jede Seite Abstriche machen: Die Kickers könnten das Stadion nicht wie in einem Gewerbegebiet nutzen. Doch die Anwohner hätten auch nicht dieselben Ansprüche, wie in einem reinen Wohngebiet.
Im Sommer 2017 schließlich ließ der Bayerische Verwaltungsgerichtshof in München eine Berufung der Kläger gegen das Würzburger Urteil zu. Gleichzeitig sorgte ein weiterer Ausbau der Zuschauer-Kapazität auf 13 000 Fans sowie eine Baugenehmigung für eine neue Stahlrohr-Tribüne für neuen Ärger. Doch eine Entscheidung des obersten Verwaltungsgerichts in Bayern lässt seit Jahren auf sich warten. Ein erster Verhandlungstermin im Dezember 2020 wurde zudem wegen der Corona-Situation verschoben.
In der Zwischenzeit haben sich jedoch längst die Pläne für einen Stadion-Neubau am Dallenberg konkretisiert. Notwendig geworden waren die Pläne für ein neues Stadion vor allem, weil die bestehende Spielstätte der Kickers den Vorgaben der Deutschen Fußball Liga (DFL) für einen dauerhaften Zweitligabetrieb nicht genügt. So fehlt unter anderem eine komplette Überdachung der Tribünen. Ein Gutachten war im September 2020 zu dem Schluss gekommen, dass am bestehenden Standort ein neues Stadion grundsätzlich möglich ist. Stadt und Verein hatten schon zuvor klar gemacht, dass der Dallenberg der bevorzugte Standort ist. Ob es dabei bleibt, könnte nun auch von dem Münchner Urteil abhängen.
Ruh is...
Also liebe Anwohner, Ruhe bewahren bzw. endlich Ruhe geben und mal einen Rollladen nachrüsten. Den soll der Verein sponsern. Dann kann man auch bei einigen wenigen Flutlichtspielen dunkel machen!
Und wenn ich an die heutige Zeit denke, sollte ein neues Stadion geplant werden, ja, wo soll das denn wieder hin? Auf dem einen Acker ist wieder ein Hamster, auf dem anderen Acker ist wieder sonst noch irgendwas. Dann fehlt die Infrastruktur: Kein öffentliches Verkehrsmittel führt zu einem neuen Standort und, und, und. Zu guter Letzt fehlt wohl auch das Geld.
Und dann am alten Stadionstandort Wohnbebauung? Am Autobahnzubringer wohnen?
Nein, danke, muss ich nicht haben. Oder die B 19 dann wegklagen?
Hatten denn die Anwohner beim Erwerb Ihrer Immobilien einen Kickers-aufstieg nie einkalkuliert? Wie kurzsichtig muss man sein....
Ich hoffe für alle Fussball-Fans hier in und um Würzburg, dass die völlig überzogene Klage der Anwohner wieder abgewiesen wird. Die Kickers gehören an den Dallenberg, so wie es jetzt schon über 50 Jahre der Fall ist. Es ist einfach unerträglich, dass eine Handvoll Anwohner hier einen Verein dermaßen mit Klagen terrorisieren. Die Gründe sind zudem lächerlich. Flutlicht - das kommt maximal 5-10 mal im Jahr vor. Lärmbelästigung - da ist die Geräuschkulisse eines vollen Dallenbergbad lauter.
Ich mache eine Flasche Champagner auf wenn die Kickers ihr neues Stadion am Dallenberg bauen dürfen. Hoffentlich kommt es so !
Die Kickers können doch nicht oben bleiben weil das Stadion nicht länger zugelassen wird. Es muss ein neues Stadion her damit se richtig angreifen können.
Jetzt bitte Lästern.