
Seit 2014 steht Josef Schuster an der Spitze des Zentralrats der Juden in Deutschland. Den führenden Posten auf Landesebene hat er schon länger inne: Seit 2002 ist der 69-Jährige aus Würzburg Präsident des Landesverbands Israelitischer Kultusgemeinden in Bayern. Jetzt wurde Schuster in diesem Amt für vier weitere Jahre einstimmig bestätigt. Vizepräsidentinnen sind Ilse Danziger (Regensburg) und Anna Zisler (Straubing), heißt es in einer Mitteilung des Landesverbands.
Josef Schuster hat zahlreiche Ehrenämter
Josef Schuster wurde 1998 zum Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde in Würzburg und Unterfranken gewählt – das Amt, das bereits sein Vater David Schuster von 1958 bis 1996 ausgeübt hatte. Ab 1999 engagierte sich der Arzt ehrenamtlich im Zentralrat, ab 2010 war er zunächst dessen Vizepräsident. Mit seiner Wahl zum Präsidenten im November 2014 wurde Schuster zugleich auch Vizepräsident des World Jewish Congress mit Sitz in New York.
In gesellschaftliche Debatten bringt sich der Würzburger immer dann als mahnende Stimme ein, wenn er Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und politischen Extremismus wahrnimmt. So forderte Schuster zuletzt ein härteres Durchgreifen des Rechtsstaats gegen judenfeindliche Parolen bei einer Demonstration in Berlin.
Als Präsident des Landesverbandes Israelitischer Kultusgemeinden vertritt der Würzburger zwölf jüdische Gemeinden mit zusammen rund 8500 Mitgliedern (Stand 2021). Die Israelitische Kultusgemeinde München und Oberbayern mit 9200 Mitgliedern wird als eigener Landesverband im Zentralrat geführt – mit Charlotte Knobloch an der Spitze.