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Würzburg
Würzburger Hermann Gerlinger versteigert seine Expressionisten-Sammlung
Innerhalb von vier Jahren sollen über 1000 Gemälde, Grafiken und Skulpturen unter den Hammer kommen. Die Sammlung ist eine der bedeutendsten des deutschen Expressionismus.
Prominentes Motiv aus der Sammlung Gerlinger: Erich Heckel,  Zwei Mädchen am Wasser, 1910 (Ausschnitt).
Foto: Thomas Obermeier | Prominentes Motiv aus der Sammlung Gerlinger: Erich Heckel,  Zwei Mädchen am Wasser, 1910 (Ausschnitt).
dpa
 und  Mathias Wiedemann
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:03 Uhr

Innerhalb von vier Jahren sollen über 1000 Gemälde, Grafiken und Skulpturen unter den Hammer kommen. Die Sammlung ist eine der bedeutendsten des deutschen Expressionismus.

Hochkarätige Werke der Künstlergruppe Brücke kommen unter den Hammer: In mehreren Schritten wird die Sammlung Gerlinger versteigert. Die aus rund 1000 Objekten bestehende Sammlung gehöre zu den größten und bekanntesten des deutschen Expressionismus, teilte das Münchner Auktionshaus Ketterer Kunst am Dienstag mit. Im Mittelpunkt stünden Arbeiten von Erich Heckel, Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff und Fritz Bleyl, die die Brücke 1905 in Dresden gegründet hatten.

Das Ehepaar Hertha und Hermann Gerlinger im Jahr 2017. 
Foto: Thomas Obermeier | Das Ehepaar Hertha und Hermann Gerlinger im Jahr 2017. 

Der Würzburger Unternehmer Hermann Gerlinger hatte gemeinsam mit seiner Frau Hertha seit den 1950er Jahren Gemälde, Handzeichnungen, Aquarelle, Holzschnitte, Radierungen, Lithographien, Skulpturen und zahlreiche Dokumente zusammengetragen. Die Sammlung war über Jahrzehnte hinweg in Museen zu sehen, unter anderem im Museum Georg Schäfer in Schweinfurt. Seit 2017 ist die Sammlung "Maler der Brücke" im Buchheim Museum am Starnberger See, dessen Gründer Lothar-Günther Buchheim ebenfalls den Brücke-Künstlern verbunden war. Hoffnungen, die Werke könnten dauerhaft in Würzburg ansässig werden, haben sich immer wieder zerschlagen.

Entscheidung am 102. Geburtstag

"Jetzt ist die Zeit gekommen, die Werke der nächsten Generation von Sammlern ganz direkt zur Verfügung zu stellen", erläuterte der 90-jährige Gerlinger. "Wenn die junge Generation mit den Arbeiten selbst leben kann, wird sie ihren ganz eigenen Zugang zu den Brücke-Künstlern und der Brücke-Kunst finden." Der Erlös der Auktionen soll laut Auktionshaus drei gemeinnützigen Organisationen zugute kommen. Wie die "Süddeutsche Zeitung" erfuhr, sollen das die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Bund Naturschutz und die Stiftung Juliusspital sein. Zunächst sind vier Sonderkataloge und anschließend eine schrittweise Veräußerung innerhalb von etwa vier Jahren geplant.

Der Zeitpunkt, an dem die Entscheidung öffentlich gemacht wurde, fiel auf einen besonderen Tag: Am Dienstag feierte Hertha Gerlinger ihren 102. Geburtstag.

 
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