
In der Weihnachtszeit gilt für den Würzburger Hauptbahnhof sowie an sieben weiteren Bahnhöfen in Bayern ein Waffenverbot. Vom 29. November bis zum 24. Dezember führt die Bundespolizei verstärkte Kontrollen durch. Doch was bedeutet das Waffenverbot konkret? Und was passiert, wenn man sich beim Shopping in der Stadt einen Messerblock gekauft hat?
Diese Redaktion hat bei der Bundespolizei Würzburg nachgefragt und Antworten auf die wichtigsten Fragestellungen zur Waffenverbotszone bekommen:
Was soll das Waffenverbot am Hauptbahnhof in Würzburg bringen?
Mit der Waffenverbotszone soll für die Weihnachtszeit die "höchstmögliche Sicherheit der Reisenden" gewährleistet werden, heißt es in einem Schreiben der Bundespolizei.
Gilt das Waffenverbot nur für das Bahnhofsgebäude oder auch den Vorplatz?
Das Verbot gilt in allen Gebäuden des Hauptbahnhofs Würzburg, dem Personentunnel und den einzelnen Bahnsteigen. Weitere Waffenverbotszonen gibt es in Würzburg nicht, sagt Martin Meilhammer, Pressesprecher der Polizeiinspektion Würzburg-Stadt. Er verweist jedoch auf das Verbot des Mitführens von Waffen, wie Messern und Waffen bei öffentlichen Veranstaltungen.
Welche Waffen und Gegenstände sind am Bahnhof in Würzburg verboten?
Grundsätzlich sind damit alle Gegenstände gemeint, mit denen man Personen erhebliche Verletzungen zufügen kann. Darunter fallen offensichtliche Gegenstände wie Feuerwaffen, Schusswaffen, Luftdruckwaffen, Messer, Armbrüste oder Katapulte. Aber auch alltägliche Gegenstände wie:
- Pfefferspray
- Teppichmesser
- Spielzeugwaffen
- Scheren (Gartenschere, Küchenschere, Bastelschere)
- Feuerwerkskörper
- Schneeschuhe
Was bedeutet "mitführen" konkret?
"Mitführen" heißt in dem Fall, dass sich die verbotenen Gegenstände am Körper, in der Kleidung oder der Tasche der Person befinden und man theoretisch jederzeit Zugriff darauf hat. Sobald man die gefährlichen Gegenstände mit wenigen Handgriffen hervorholen und benutzen kann, zählt das als Mitführen.
Was mache ich, wenn ich mir beim Einkaufen in der Stadt Messer gekauft habe und mit dem Zug nach Hause fahren muss?
Die Polizei unterscheidet zwischen dem "Mitführen am Körper" und dem "Mitführen im Reisegepäck/Rücksäcken". Sind die verbotenen Gegenstände also in einem Rucksack oder Reisegepäck, das mit einem Schloss verschlossen ist, verstaut und von anderen Gegenständen bedeckt, dann gelten sie nicht als "zugriffsbereit" und fallen nicht unter das Verbot. Neu gekaufte Gegenstände sind in der Regel verpackt, sodass sie im Gepäck/Tasche/Rucksack ohnehin nicht als "zugriffsbereit" gelten.
Wie wird das Waffenverbot von der Bundespolizei kontrolliert?
Laut der Bundespolizei erfolgen die Kontrollen stichprobenhaft und lageangepasst. Das Waffenverbot wird im Rahmen der Identitätskontrolle, die die Bundespolizei laut des Bundespolizeigesetzes (BPolG), Paragraf 23, Absatz 4 durchführen darf, kontrolliert. Konkret heißt das: Wird bei einer Person eine Identitätskontrolle gemacht, kann auch auf die Waffenverbotszone hingewiesen werden und es kann gefragt werden, ob die Person gefährliche Gegenstände oder Waffen mit sich führt.
Weiter kann dann auch eine Taschenkontrolle durchgeführt werden. "Aber nicht bei jeder Kontrolle muss es zwangsläufig auch zu einer Taschenkontrolle kommen", erklärt der Pressesprecher der Bundespolizei, Stephan Hellwig.
Welche Ausnahmen gibt es für das vorübergehende Waffenverbot?
Personen, die aufgrund ihrer Berufsausübung Waffen oder gefährliche Gegenstände bei sich tragen dürfen, sind von dem Waffenverbot ausgenommen. Dazu zählen beispielsweise Personen, die bei der Polizei oder der Bundeswehr arbeiten, aber auch Mitarbeiter von Sicherheitsdiensten.
Es dürfen aber auch weitere Berufsgruppen Werkzeuge und gefährliche Gegenstände bei sich tragen, wenn sie diese zur Berufsausübung verwenden. Gegebenenfalls muss glaubhaft vermittelt werden können, dass sich diese Berufsgruppen auf dem Weg zur Arbeit oder auf dem Heimweg von der Arbeit befinden. Dazu zählen:
- Handwerker
- Gewerbetreibende (und deren Angestellte)
- Beschäftigte der Gastronomie (hinsichtlich der Nutzung von Messern aller Art)
- Jäger (hinsichtlich der Waffen für den Jagdgebrauch)
Außerdem ausgenommen sind Gegenstände, die als Sportgerät dienen.
Gibt es eine Ausnahme für Frauen, die Pfefferspray zur Selbstverteidigung dabei haben?
Nein, sagt Hellwig. Pfefferspray zähle zu den verbotenen Gegenständen.
Welche Strafen drohen, wenn man gegen die Regeln der Waffenverbotszone verstößt?
Wer trotz des Verbotes Waffen mit sich trägt, kann mit einem Zwangsgeld von 200 bis 25.000 Euro bestraft werden. "In der Regel wird zunächst ein Zwangsgeld angedroht und bei wiederholtem Verstoß kann das Geld erhoben werden", heißt es in dem Schreiben der Bundespolizei. Das Geld muss nicht vor Ort bezahlt werden. Man bekommt einen Bescheid zugeschickt, gegen den man auch Widerspruch einlegen kann.
Der Affentanz der daraus resultiert bestraft mal wieder nur den normalen Bürger, der sich mit übereifrig ersonnenen Regelungen befassen muss, um nicht Gefahr zu laufen plötzlich belangt zu werden. Wer könnte schon ahnen, dass Schneeschuhe verboten sind??
Wenn Schneeschuhe verboten sind...
...wie ist es dann mit High Heels??
...sind die nicht viel, viel gefährlicher?
Wissen die Schulkinder die mit dem Zug nach Würzburg kommen, dass sie Gefahr laufen eine Ordnungswidrigkeit zu begehen wenn sie die Bastelschere zu weit oben im Schulranzen haben?
Gibt es da eine halbjährliche Unterweisung der Schulkinder?
PS wieso sind um alles in der Welt Schneeschuhe gefährliche Gegenstände und Tennisschläger nicht? 🤔
Wie ist es mit dem Golfbesteck?
Ist eine Damenhandtasche mit einer Metallkette auch ein gefährlicher Gegenstand?
Immerhin könnte sie entsprechend schwer wie ein Morgenstern geschwungen werden...