Mit Generalvikar Jürgen Vorndran hat erstmals ein führender Vertreter des Bistums Würzburg eine Unterstützung der Initiative "#OutInChurch" signalisiert. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die bei kirchlichen Einrichtungen beschäftigt sind und in einer homosexuellen Partnerschaft leben, müssten keine arbeitsrechtlichen Konsequenzen fürchten, schreibt der Verwaltungschef der Diözese in einem Beitrag auf der Facebook-Seite des Bistums Würzburg.
Anfang der Woche hatten sich bundesweit 125 Frauen und Männer, die unter dem Dach der Kirche arbeiten, öffentlich dazu bekannt, lesbisch, schwul, trans, inter, queer oder non-binär zu sein. Darunter waren auch zwei Priester aus dem Bistum Würzburg: Diözesanjugendseelsorger Stephan Schwab und Hochschulpfarrer Burkhard Hose. Sie forderten ein Ende der Diskriminierung von nicht-heterosexueller Identität durch die Kirche.
In der am Montag ausgestrahlten ARD-Dokumentation "Wie Gott uns schuf" hatten neben Pfarrern vor allem auch die Mitarbeitenden von kirchlichen Krankenhäusern und Kindertagesstätten, Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten sowie Religionslehrerinnen und -lehrer von jahrelangen Versteckspielen gegenüber ihrem Arbeitgeber berichtet, weil sie nicht heterosexuell lieben, wie es die katholische Lehre, auf die in den Arbeitsverträgen Bezug genommen wird, verlangt.
Generalvikar: "Beschäftigte sollen Kirche ohne Angst erleben"
Der Würzburger Generalvikar weist in seinem Statement nun darauf hin, dass das Dienstrecht zum Umgang mit queeren Personen und homosexuellen Partnerschaften in der kommenden Woche Thema beim "Synodalen Weg" ist, bei dem Laien und Kleriker in der katholischen Kirche Reformen diskutieren. Das Bistum Würzburg setze sich dafür ein, dass das kirchliche Arbeitsrecht "sehr bald" geändert werde. Vorndran wörtlich: "Alle Beschäftigten sollen Kirche ohne Angst erleben."
Hochschulpfarrer Burkhard Hose reagierte bei Facebook als Erster auf den Post des Generalvikars: "Das ist eine erfreulich deutliche Richtungsanzeige", schreibt er in seinem Kommentar. Er denke besonders "an Kolleg:innen im Dienst unserer Diözese, die zum Teil seit Jahrzehnten auf ein solches Signal für sich und ihre Partner:innen warten", so Hose weiter. Er hoffe sehr, "dass Wunden heilen können und die Angst immer weniger wird".
Denn bisher hat die Kirche immer noch eine Sonderstellung, die durch nichts mehr begründbar ist, außer, dass die katholische Kirche sich dieses perfide Privileg aus dem Mittelalter bis in die Neuzeit hinüber gerettet hat, um damit auch heute noch Menschen zu drangsalieren...
Ich kenne einige Mitarbeiter*innen die in Katholischen Kitas, o.ä. gearbeitet haben.
Die Sanktionen, die einem da auch heute immer noch drohen, wenn man sich nicht so verhält, wie die das erwarten, sind heute vollkommen aus der Zeit gefallen!
Wenn die Kirche Arbeitnehmer beschäftigt, sollten da die gleichen Regeln Gelten wie für jeden anderen Arbeitnehmer auch! Es muss endlich Schluss sein mit diesem Sonderstatus der Kirche!
Wenn die da nicht die Kurve kriegen, schaffen sie sich selbst ab! Denn Ihr Gebaren erinnert auch heute oft noch an das finsterste Mittelalter...
Verbrennen geht halt nicht mehr...
Menschen sind halt straight oder LGBTQ gebaut (im Kirchensprech: geschaffen). Wenn diese Erkenntnis die Vertreter Gottes aus Erden erreicht, wäre viel gewonnen. MHO.
Nur homosexuelle???????