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Würzburg
Würzburger Flüchtlingsrat: Ursachen von Jugendkriminalität
Was kann man gegen Jugendkriminalität bei Flüchtlingen tun? Der Würzburger Flüchtlingsrat hat auf diese Frage einige Antworten.
Studentenpfarrer Burkhard Hose und Eva Peteler engagieren sich im Würzburger Flüchtlingsrat.
Foto: Archivbild Pat Christ | Studentenpfarrer Burkhard Hose und Eva Peteler engagieren sich im Würzburger Flüchtlingsrat.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:01 Uhr

"Gut, dass der Hintergrund dieser Zahlen thematisiert und kritisch betrachtet wird und die möglichen Ursachen dafür benannt werden“, erklärt der Flüchtlingsrat der Stadt Würzburg zur Berichterstattung dieser Redaktion über kriminelle junge Flüchtlinge in Würzburg. Auffällig ist, der überproportional hohe Anteil von jungen Asylsuchenden in Jugendbanden, die in den vergangenen Monaten immer wieder Straftaten in der Stadt begangen haben. Aber auch in anderen Bereichen der Jugendkriminalität ermittelte die Polizei 2018 häufiger gegen Flüchtlinge, als es deren Anteil an der Bevölkerung entspricht.

Würzburger Flüchtlingsrat fordert: Jeder Mensch muss eine Perspektive bekommen

Der Würzburger Flüchtlingsrat ist ein Zusammenschluss von in der Flüchtlingshilfe engagierten Personen. Zur Überrepräsentation von Flüchtlingen in der Statistik, schreiben sie: "Dem Phänomen liegen Fakten zugrunde, die viel zu lange kaum Beachtung fanden und die auch heute noch zum Teil nur erklärend angeführt werden. Doch dadurch allein ändert sich nichts."

Stattdessen müsste sich etwas an den besonders schwierigen Bedingungen junger Flüchtlinge ändern, wie zum Beispiel die "zermürbende" Länge des Asylverfahrens, fehlende  Bleibeperspektive und die Unterbringung in Sammelunterkünften.  Zwar bemühe sich die Stadt Würzburg an vielen Stellen, ihren Beitrag zu einer guten Integration junger Geflüchteter zu leisten. Dennoch seien weitere Schritte auf kommunaler und politischer Ebene nötig.  

Als Beispiele nennt der Flüchtlingsrat den Ausbau des Integrationskonzeptes der Stadt Würzburg und die bessere sozialpädagogische und schulpsychologische Betreuung an Schulen. „Integration ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein langfristiger Prozess,“ schreibt der Flüchtlingsrat. Jeder junge Mensch in Deutschland müsse eine Chance auf Struktur, Bildung und Perspektive bekommen – ein Menschenrecht, das unabhängig von Aufenthaltsstatus, Pass oder Herkunft gültig sein müsse. „Die Verweigerung dieses Menschenrechts fällt auf die ganze Gesellschaft zurück, nicht zuletzt auch davon zeugt die angeführte Kriminalstatistik.“

 
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  • H. S.
    Wenn Flüchtlinge wegen fehlende Bleibeperspektive kriminell werden, dann läßt sich das in Zukunft durch schnellere Abschiebung doch ganz einfach verhindern!
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  • N. L.
    Ich fahre sehr gerne und oft in afrikanische Länder in den Urlaub. Dort träumen die jungen Menschen vom "goldenen Deutschland". Sie wollen Ingenieur werden, einen Mercedes fahren... . Sie träumen von einer Ehe mit einer deutschen Frau (die in ihrer Vorstellung an jeder Ecke auf sie wartet).
    Wenn sie dann nach Deutschland flüchten, sind sie folglich völlig enttäuscht. Kein Mercedes, keine Ingenieur-Ausbildung. Das Leben rast gefühlt doppelt so schnell wie im Heimatland. Auf der Arbeit wird wirklich Leistung erwartet und das für einen relativ geringen Lohn. Und die deutsche Ehefrau wartet auch nicht in jeder Ecke. Das erzeugt natürlich Frust und noch mehr Frust - der wiederum ein Ventil braucht.
    Es ist sehr schwierig Menschen aus Ländern, die unserem mindestens 50 Jahren zurück sind, in die hiesige Gesellschaft zu integrieren. Und die Frage ist, ob es diese Menschen überhaupt auch wollen ?
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  • E. G.
    @Albatros: Das ist mir zu billig. Wollen Sie behaupten, dass die (Wohn)Situation der Flüchtlinge ideal ist, dass Ihnen vermittelt wird, sie hätten hier in Deutschland eine Perspektive und sie können ihre Fähigkeiten hier angemessen einsetzen?
    Möglicherweise sind meine Erfahrungen nicht repräsentativ, aber ich habe bisher ausschliesslich Menschen kennengelernt, die sich sowohl um private, als auch um berufliche Integration sehr bemüht haben.
    Sie thematisieren auch, wer Schuld an Missständen sein soll. Natürlich ist es nicht die Gesellschaft, sondern einzelne Dumpfbacken, die im Jobcenter oder wo auch immer (wie gesagt: einzelne - die meisten im Jobcenter machen gute Arbeit) ihre eigene Überlegenheit demonstrieren wollen, oder zumindest ihre eigene Angst vor der Zukunft durch die vermeintliche Überlegenheit über derzeit noch Schwächere überwinden wollen.
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  • R. B.
    @groetsch, sie thematisieren das Problem in der Mitte und am Ende und nicht da wo es eigentlich beginnt. Man hat 2,5 Mio. Menschen in dieses Land (in großem Maße unkontrolliert) hereingeholt ohne zu wissen, wie man diesen Menschen gerecht werden wird. Ohne die Tausenden von Freiwilligen in 2015 wäre die ganze Sache eskaliert. Wir hatten in den meisten Städten in Deutschland bereits vor 2015 eine deutlich höhere Nachfrage an Wohnraum als Angebote. Wie bitte also soll man 2,5 Mio. Menschen menschenwürdig unterbringen? Einzige Alternative war und ist das Zusammenpferchen dieser Leute auf kleinstem Raum, was zwangsläufig zu Unzufriedenheit und Gewalt führt. Die Flüchtlingskrise hat dieses Land entzweit, das ist bitter. Heute gibt es nur gute Menschen und "braune" Menschen, dazwischen ist nichts mehr. 3 Jahre Flüchtlingspolitik haben die Menschen entweder mundtot gemacht, oder sie laufen mangels Alternative einer Partei hinterher, die diesem Land großen Schaden zufügt.
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  • T. N.
    Hallo Albatros. Super Beitrag.Dem ist nichts hinzuzufügen. Daumen hoch dafür.
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  • R. F.
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  • R. B.
    Dieser Artikel ist so symptomatisch für die Vorgehens- bzw. Erklärungsweise von Verbänden, Politikern und sonstigen Organisationen, welche negative Zustände im Flüchtlingsthema immer wieder der Allgemeinheit anlasten. Es wäre zweifelsohne falsch, Zustände zu pauschalieren, es gibt sicherlich viele gelungene Beispiele für Integration. Aber man muss verdammt noch mal auch sagen können, wenn ein nicht unerheblicher Teil von Menschen überhaupt nicht an Integration interessiert ist. Weil man sehr schnell gemerkt hat, dass man über soziale Systeme und manchmal auch über Kriminalität gut in diesem Land leben kann. Und hier ist unser Rechtsstaat nicht in der Lage klare Kante zu zeigen und konsequent auf solche Zustände zu reagieren, nämlich in dem diese Leute, soweit möglich, ins Heimatland abschiebt. Wir haben bis heute kein neues Einwanderungsgesetz geschweige denn ein funktionierendes Asylsystem; aber viele Organisationen, die uns permanent gezielt ein schlechtes Gewissen einreden.
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  • S. B.
    Im Artikel wird zwar kurz erklärt, wer der Flüchtlingsrats ist.
    Formulierungen wie "der Flüchtlingsrat der Stadt Würzburg" geben diesem den Anschein eines offiziellen Gremiums. Dies ist es definitiv nicht, sondern ein Zusammenschluss von Personen in der Flüchtlingshilfe. Diese haben logischerweise eine spezielle Sicht auf die Lage der Flüchtlinge. Wie hier: die Gesellschaft ist im Endeffekt selbst schuld an gewalttätigen Flüchtlingen, weil zu wenig Angebote und Hilfe besteht.
    Das ist aber eben nur eine sehr spezielle Sicht, die auch im Interesse der beteiligten Personen und Institutionen ist.
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  • R. D.
    Schön. Erst werden die Fakten geleugnet und wenn man es nicht mehr leugnen kann, dann findet man natürlich allerlei Erklärung dafür warum es so ist.
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  • R. B.
    „Die Verweigerung dieses Menschenrechts fällt auf die ganze Gesellschaft zurück, nicht zuletzt auch davon zeugt die angeführte Kriminalstatistik.“ Es ist immer die gleiche Masche die Schuld wird bei der Gesellschaft und bei Anderen gesucht, tut mir leid, das ist mir zu einfach. Wir haben in unserem Unternehmen 6 Flüchtlinge (2 Syrer und 4 Afghanen) zwei Syrer sollten eine Ausbildung als Lagerlogistiker machen, eingestellt, kein einziger von diesen Leuten ist geblieben. Die Begründungen reichten von "8 Stunden ist mir zu viel", bis "die Arbeit ist mir zu anstrengend". Auch wenn so mancher Forist jetzt in Schnappatmung verfällt, und nein, ich bin kein AfD-Wähler geschweige denn Sympathisant dieser Schwachköpfe. Selbstverständlich sind die Art der Unterbringung und die Zukunftsperspektiven enorm wichtig, aber leider werden viele Chancen von Flüchtlingen nicht wahrgenommen, vielleicht weil man sehr schnell gelernt hat, dass man hier auch ohne Arbeit gut über die Runden kommen kann.
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  • A. S.
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  • H. F.
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  • E. S.
    Stimme im Punkt "Länge der Asylverfahren" überein, denn dadurch werden schnellstmögliche Abschiebungen enorm behindert. Die anderen belanglosen Ausreden kennen wir schon seit vielen Jahren.
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