Bayerische Städte wie Passau, Bamberg und Deggendorf haben die Sperrzeit für Kneipen und Clubs wieder eingeführt. Soll Würzburg nachziehen? Erfahrungsberichte dazu wollen nun mehrere CSU-Stadträte einholen.
Am heutigen Mittwoch, dem 16. Januar, wird über einen entsprechenden Antrag der CSU-Stadtratsfraktion im Würzburger Bau- und Ordnungsausschuss abgestimmt. Im öffentlich einsehbaren Dokument möchte die CSU-Fraktion von der Verwaltung im Rathaus eine „Zusammenschau und Erfahrungssammlung“, wie sich andere Städte sicherheitstechnisch nach der „Sperrzeitenverlängerung“ entwickelt hätten. Schon im Jahr 2010 wurde im Ausschuss über längere Sperrzeiten diskutiert. Auch in Schweinfurt war das Thema zu dieser Zeit im Gespräch.
Bekommt der aktuelle Antrag im Ausschuss eine Mehrheit, muss sich die Verwaltung bei anderen Städten erkundigen, welche Erfahrungen diese mit einer Verlängerung der Sperrzeiten gemacht haben. Die Ergebnisse der Befragung werden dann in einer der nächsten Sitzungen vorgestellt.
Der Antrag ist die Konsequenz eines mündlichen Berichts des Leiters der Polizeiinspektion Würzburg, Klaus Böhm, der die nächtliche Sicherheit in Würzburg thematisiert (wir berichteten).
Was könnte das bedeuten?
Momentan gilt in Kneipen und Clubs in Würzburg eine sogenannte Sperrstunde, auch als Putzstunde bekannt. Hier machen Diskotheken und Kneipen, am bayernweiten Vorbild orientiert, von fünf bis sechs Uhr zu. Danach ist es einem Club gestattet, die Tore wieder zu öffnen. So praktiziert es beispielsweise der Club L in der Inneren Aumühlstraße.
Werden die Sperrzeiten verlängert, könnte eine nach hinten hinaus verlängerte Putzstunde nicht das einzige Problem bleiben. Denn geht man vom Bamberger Modell aus, müssten Kneipen bereits um zwei Uhr, Clubs um vier Uhr schließen. Die Regelung, die 2011 in der oberfränkischen Stadt in Kraft trat, ist bis heute umstritten. Ob der Antrag der Würzburger CSU weiter verfolgt wird, entscheiden heute die Mitglieder des Bau- und Ordnungsausschusses.
Besonders für die Studenten, die neben ihrem Studium einen Hilfsjob wie Kellern ausüben müssen, um einigermaßen finanziell durchzukommen. Diese bedienen dann ihre Kommilitonen. Diese ignorieren auch dieses "Nächtliche Ruhestörung!" Aber ein Lichtblick ist am Horizont zu sehen: Das Wirtshaus- und Kneipesterben nimmt immer mehr zu. Die weitere Kehrseite der Medaillie, die wenigsten die die Gegend nachts unsicher machen sind Studenten und Menschen, die am nächsten Tag in die Schule und auf die Arbeit müssen. Übrigens ein Drittel der Studierenden besteht das Examen nicht! Tja, irgendwann ist halt Schluss mit Lustig!
Wir wollen gerne eine begehrte Uni- & Studentenstadt sein mit über 30000 jungen Menschen, aber um Himmels Willen keinen Feiermöglichkeiten, die dann womöglich sogar genutzt werden! 😱
Davon ab wollen natürlich viele brave Bürger möglichst in der Innenstadt eine tolle Wohnung haben, um alles vor der Haustüre zu finden, aber bitte kein fröhliches Feierpublikum. 😳
Da werden dann auch hier im Forum die belannten Klischees gepflegt: Studenten machten ja ohnehin lieber Party, statt zu lernen! 🤣 Die Kriminalität sei durch die verlängerten Öffnungszeiten gestiegen. Usw. Usf.
Ach ja: Da passen die Proteste und Aufreger um die ach-so schändliche "Säuferbrücke" perfekt in diesen Kontext! Wir werden wohl nie die engstirnige Provinzmentalität los. 😰
Ich selber wohne direkt in der Würzburger Innenstadt. Für Anwohner ist es deutlich entspannter, wenn die Menschen in den Lokalitäten bleiben, als zu früh nach Hause geschickt zu werden und dann auf der Straße rumhängen.
@ glaubt-nicht-alles: Ja früher ohne Google war wirklich alles besser.
Als junge studentische Stadt gehört feiern zur Stadt Würzburg einfach dazu. Um einen sinnvollen Ausgleich mit den Anwohnern zu schaffen, die gerade im Sommer nur schwer Schlaf finden, macht eine frühere Sperrstunde Sinn. Ich bin dafür.
kann man so sehen....
aus Bamberg:
" dass werktags im Innenstadtbereich um zwei Uhr nachts die Sperrstunde greifen solle, am Wochenende um vier Uhr morgens. Dagegen gab und gibt es Widerstand vor allem aus studentischen Kreisen"
Heute ist Party wichtiger als Studium.
Was dabei herauskommt steht gerade in unserer Werkstatt und es muss zum vierten Mal umkonstriuert werden, da das wahre Leben keinen geistigen Dünnschiss duldet. Was die echten Praktiker sagen wird dann noch arrogant beiseite geschoben.
Merke: ein Studium generiert noch lange keine Fachkraft. Statt Feiern rund um die Uhr wäre mal wieder Lernen und praktisches Arbeiten angesagt. Aber das ist ja uncool.
Viele Grüße
Lukas Will
Digitales Management