Dass es kein „normales“ Festival wie in den Jahren zuvor sein würde, war schon vor dem Beginn des 32. Internationalen Africa Festivals am vergangenen Donnerstag klar. Schließlich fand es nicht zum gewohnten Zeitpunkt Ende Mai/Anfang Juni statt, sondern Mitte August. Immerhin, nachdem es im Vorjahr Corona zum Opfer gefallen war, fand es überhaupt wieder statt. Und Petrus hatte ein Einsehen: Rechtzeitig zum Beginn schickte er afrikanische Temperaturen, die auch das gesamte Wochenende anhielten.
Aber unter welchen Vorzeichen? FFP2-Maskenpflicht auf dem gesamten Gelände, keine Abendkonzerte im großen Zirkuszelt auf dem Viehmarktpatz. Den Basar auf 17 Stände ausschließlich mit afrikanischem Kunsthandwerk reduziert und den Essensbereich auf drei Anbieter. Keine Podiumsdiskussionen, kein Reggae-Zelt und – das traf viele – kein Havanna Club. Dafür afrikanische Musik von neun Bands und fünf DJs. Allerdings auch kein Wettstreit der Trommler unter der Brücke der Deutschen Einheit, so weit erstreckte sich das Gelände in diesem Jahr nicht.
Den größten Einschnitt gab es bei den Besucherzahlen
Den größten Einschnitt gab es aber bei den Besuchern. Weil jede Karte personalisiert sein musste und die Stadt klare Vorgaben zur Anzahl der Besucher gemacht hatte, die sich in den täglich zwei Zeitslots gleichzeitig auf dem Gelände befinden durften (jeweils 700), konnten insgesamt nur 5600 Karten verkauft werden. Alle Tickets waren auch schon am Tag vor der Eröffnung weg. 5500 fanden dann den Weg auf das Festivalgelände.
Zur Erinnerung: Zu besten Zeiten kamen an vier Tagen zwischen 80 000 und 100 000 Besucher und Besucherinnen auf die Mainwiesen unterhalb der Würzburger Talavera zum größten Festival für afrikanische Musik und Kultur in Europa. Welche Bilanz zogen die Veranstalter also am Sonntagnachmittag?
"Wir sind sehr zufrieden, dass es stattfinden konnte", sagte Pressesprecher Etienne Oppl bei der Bilanz-Pressekonferenz. "Wir hatten sehr verständnisvolle Besucher, die sich an unser Hygienekonzept gehalten haben." Die Kontakterfassung im Vorfeld und der Einlass hätten sehr gut geklappt, so Maria Göbel vom Orga-Team. Zudem habe es im Testzentrum vor dem Eingang keinen einzigen Positiv-Fall gegeben, fügte Oppl hinzu. Und das bei rund 1000 getesteten Personen.
Die Bilderversteigerung früherer Fotoausstellungen des Festivals erbrachte bei neun verkauften Bildern 2000 Euro, mit denen die Stiftung des Africa Festivals verschiedene Projekte unterstützt. Und auch im Gastrobereich habe es keine Probleme gegen, so Philip Ponnath. "Wir haben mehr gemacht als gefordert", wusste er. So konnten die Getränke zum Beispiel nur bargeldlos bezahlt werden.
"Gefühlt war es der dreifache Aufwand für ein Drittel des üblichen Festivals"
"Wir mussten wegen immer wieder wechselnder Auflagen mehrfach umplanen. Gefühlt war es der dreifache Aufwand für ein Drittel des üblichen Festivals", berichtet Aufbauleiter David Limmer. Wenn das Wetter mitspielt, will er den Abbau innerhalb einer Woche abgeschlossen haben. "Aber ich bin froh", schloss er. "Wir haben es geschafft, das Gefühl des Africa Festivals rüberzubringen." Sein persönliches Highlight waren die Modenschauen von Rama Diaz aus dem Senegal.
Die zeigte sich sehr zufrieden. Ihre Heimat sei sehr von Corona betroffen, berichtete sie. "Wir waren glücklich über die Chance, dass wir dabei sein durften." Sie hatte extra eine Kollektion entworfen und anfertigen lassen. "Und für das kleine Festival, das es war, war es ein großer Erfolg", freute sie sich.
b.) Pressetickets gab es sehr wohl , wie sonst hätten das Funkhaus Würzburg, TV Mainfranken, der Bayerische Rundfunk und die Main-Post vom Festival berichten können? Es bekommt halt nicht jeder Möchtegern-Blogger kostenlosen Zutritt. Lese ich da ein wenig Frust aus dem Kommentar?
c.) Arte war deshalb in diesem Jahr nicht vor Ort, weil es keine Konzerte im großen Zirkuszelt gab,die sie übertragen konnten.
b) Gut, dann hat man meine Anfrage nicht ernst genommen. Das sehe ich übrigens öfters bei kleinen Veranstaltern, bei großen Messen ist dies kein Problem. Ich bin im kein Möchtegern-Blogger, sondern gern gesehen bei allen Veranstaltungen meines Genres.
c) Arte hat nicht einmal einen Bericht gedreht. Googlen Sie gerne mal "Africa Festival" und Sie finden keinen Pressebericht überregional. Für ein Fest, was sich für das größte in Europa hält, ist die Ausbeute ziemlich bitter.