Schüler an weiterführenden Schulen können wieder durchatmen. Ab diesem Mittwoch fällt die Maskenpflicht für den Unterricht weg. Dies teilte das Landratsamt Würzburg in einer Pressemitteilung am Dienstagvormittag mit.
Das Würzburger Gesundheitsamt hatte in Absprache mit dem Schulamt die Maskenpflicht für Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe erst einmal bis zum 9. Oktober verlängert. Obwohl das Infektionsgeschehen in Stadt und Landkreis vergangene Woche wieder zurückgegangen ist und die Inzidenzen für Stadt und Landkreis Würzburg unter dem Schwellenwert von 35 lagen, wurde aus "Vorsicht" die Maskenpflicht für den Unterricht nicht aufgehoben. Nach dem bayernweit gültigen Drei-Stufen-Plan des Kultusministeriums hätte diese aber wegfallen und Stufe gelb in Kraft treten können.
Großer Unmut bei den Eltern
Unmut machte sich bei vielen Eltern breit, weil die Stadt Würzburg zwar ihre Corona-Beschränkungen für den Brückenschoppen und für den Alkoholkonsum gelockert hatte, aber die Maskenpflicht für Schüler ab der fünften Jahrgangsstufe weiter bestand. Einige von ihnen zogen vor das Landratsamt, um dort gegen die Maskenpflicht im Unterricht zu demonstrieren.
Dienstagvormittag kam dann die lang ersehnte Nachricht aus dem Würzburger Landratsamt: Weil der noch Mitte letzter Woche befürchtete Anstieg der 7-Tage-Inzidenz erfreulicherweise nicht eingetreten sei und im Verlauf des letzten Wochenendes deutlich weniger positive Fälle als an den vorausgegangenen Wochenenden gemeldet worden waren, haben sich das Gesundheitsamt Würzburg und das Staatliche Schulamt abgestimmt und werden die Stufe gelb für Schulen und Kindertagesstätten in Stadt und Landkreis bereits am Mittwoch auf grün setzen, teilte die Behörde mit.
"Die Inzidenzen sind aktuell stabil unter dem bayerischen Signalwert von 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern in den letzten sieben Tagen, so dass wir die Schulen und Kitas ab morgen auf Stufe grün stellen können. Damit entfällt auch die Maskenpflicht an den weiterführenden Schulen, wenn der Abstand von 1,5 Metern im Unterricht nicht eingehalten werden kann," wird Landrat Thomas Eberth (CSU) zitiert. "Ich bin froh, dass sich das Infektionsgeschehen aktuell auf einem deutlich niedrigeren Niveau abspielt und wir so den Schülern an den weiterführenden Schulen die Aufhebung der Maskenpflicht zwei Tage früher ermöglichen können. Dieses aktuell niedrige Infektionsgeschehen zeigt aber auch, dass wir mit den bisher getroffenen Maßnahmen den richtigen Weg gegangen sind", so Eberth weiter.
Kein Ausbruchsgeschehen in weiterführenden Schulen
Würzburgs Schulbürgermeisterin Judith Jörg weist in der Pressemitteilung darauf hin, dass die Maske, sollte dies aus persönlichem Schutzempfinden gewünscht werden, auch weiterhin getragen werden darf.
Die Reihentestungen zeigten, dass es zu keinem Ausbruchsgeschehen mit mehreren Infizierten in den weiterführenden Schulen gekommen sei. Aber allein am letzten Wochenende mussten noch für drei Schulen Maßnahmen angeordnet werden, so dass das Infektionsgeschehen weiterhin genau zu beobachten ist, heißt es in der Pressemitteilung.
Seit Beginn des Schuljahres wurden aus 26 Schulen 48 positive Fälle (Lehrer und Schüler) und aus sieben Kitas elf positive Fälle (Betreuer und Kinder) gemeldet. Manche Einrichtungen waren mehrfach betroffen. Diese positiven Fälle waren Anlass für umfangreiche Reihentestungen und Quarantäneanordnungen. Festzustellen sei darüber hinaus, dass die Infektionen bisher in die Schulen hineingetragen wurden, erklärt das Landratsamt mit.
Entwicklung in Kitas und Schulen hängt vom Gesamtgeschehen ab
Die Stufenfestsetzung, die gemeinsam von Schulamt und Gesundheitsamt erfolge, würde auch zukünftig nicht nur von der Entwicklung der 7-Tage-Inzidenz abhängig gemacht werden. Einen Automatismus zwischen der Inzidenzentwicklung und der Anpassung der Hygienestufen in den Schulen und Kitas wird es auch zukünftig nicht geben, sondern hänge vom Gesamtgeschehen ab. Wichtig bleibe aber die Einhaltung des Rahmenhygieneplans sowohl für Schulen als auch für Kindertageseinrichtungen sowie die Trennung von Gruppen, damit ein Infektionsgeschehen möglichst begrenzt bleibe.