Seit rund zwei Wochen gilt in Würzburg "3G" – nur noch Getestete, Geimpfte und Genesene dürfen in die Innenräume von Cafés, Bars und Kneipen. Das heißt, Besucherinnen und Besucher müssen sich mit einem Zertifikat ausweisen, das Betreiberinnen und Betreiber kontrollieren. So hält es die aktuelle Infektionsschutzverordnung fest. Dies klappt in der Praxis jedoch nur lückenhaft, wie Stichproben der Redaktion zeigen.
Ein kurzer Wink mit dem Smartphone, dann wird der Weg frei gegeben. Ob der Impfschutz schon gültig oder das Negativ-Ergebnis des Tests nicht schon veraltet ist, können der Kellner eines Gasthofs bei Randersacker und der Platzanweiser im traditionellen Restaurant in der Würzburger Innenstadt mit ihrem kurzen Blick auf den Bildschirm eigentlich nicht wirklich gesehen haben. Beim Eintritt in eine Würzburger Pizzeria wurde gar nicht erst nach dem Zertifikat gefragt. Um wirklich sicherzugehen, müsste außerdem jeder Gast neben dem 3G-Nachweis auch seinen Personalausweis vorzeigen - sonst könnten die vorgezeigten Zertifikate ja auch von jemanden anders stammen. Gefragt wird danach jedoch in den besuchten Restaurants kaum.
Dehoga Würzburg: Bei Kontrollen wird viel mit Vertrauen gearbeitet
Claudia Amberger-Berkmann, Kreisvorsitzende des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes Dehoga in Würzburg, kann diese Beobachtungen zwar nicht bestätigen, räumt jedoch ein, dass bei der Einlasskontrolle derzeit mit viel Vertrauen gearbeitet werde. "Die Leute denken, 'der wird mir schon das Richtige zeigen'", sagt Amberger-Berkmann. Erste Erfahrungen mit den neuen Aufgaben seien für die Würzburger Gastronomie positiv gewesen: "Die Kontrolle läuft gut, weil die Gäste viel Verständnis dafür haben."
Dass es aber auch Gäste gibt, die genau dieses Vertrauen ausnutzen, sei ihr bewusst. In ihrem eigenen Hotelbetrieb gleiche sie die Daten der Zertifikate deshalb mit den Buchungsdaten ab, um Sicherheit zu haben. Strenge Kontrollen in Verbindung mit einem Lichtbildausweis stellten für die Betreiber jedoch einen fast nicht zu stemmenden Mehraufwand dar und würden deshalb kaum praktiziert. Auch Smartphone-Apps, die die Gültigkeit der Zertifikate automatisch abgleichen, würden deshalb bislang kaum verwendet. Dies sei jedoch eine denkbare Option für die Zukunft.
Ordnungsamt Würzburg: Nach Anzeige wird kontrolliert
Das Würzburger Ordnungsamt gibt sich derzeit abwartend. Die Kontrolle der Einhaltung der 3G-Regeln sei in den vergangenen Wochen lediglich routinemäßig erfolgt, antwortet Georg Wagenbrenner, Sprecher der Stadt Würzburg, auf Anfrage der Redaktion. Erst wenn etwaige Verstöße beim Ordnungsamt angezeigt würden "werden die betroffenen Betriebe unmittelbar einer Kontrolle unterzogen."
Bislang sei beim Ordnungsamt Würzburg nur eine entsprechende Anzeige wegen eines Verstoßes gegen die 3G-Regeln eingegangen. Da diese erst seit 23. August gelten, habe man noch keine Bußgelder verhängt. "Die Einhaltung der 3G-Regel in gastronomischen Betrieben wird weiterhin im Rahmen der Kontrollen des Fachbereichs Verbraucherschutz, Veterinärwesen, Lebensmittelüberwachung überprüft." Die Notwendigkeit für eine Ausweitung sieht die Stadt momentan nicht.
Ich bin gerade im Calvados - dem Partner-Departement von Unterfranken.
Die hatten am 10.8. einen Inzidenzwert von 188 - und haben Stand heute, Freitag, 10.9. einen Inzidenzwert von 51!
Durch die konsequenten Checks des Pass Sanitaire gingen die Zahlen erst mal zwei Wochen massiv nach oben - und dann seitdem kontinuierlich nach unten! Jeder, der irgendwohin will, muss am Eingang seinen Pass Sanitaire zeigen, wird gecheckt - ob geimpft, genesen oder getestet (wobei ein Test hier 24h gültig ist!) - da werden auch alle versteckten Infektionen entdeckt, die Kontrolle dauert nur Sekunden - und ES WIRKT!
SO würde ich mir das in Deutschland auch wünschen!
Eine konsequente Kontrolle des G-Status
Ich versteh die Panik der Impflinge sowieso nicht. Ihr seid doch durch die Impfung geschützt, oder traut ihr der Sache doch nicht so ganz?
Klare Regeln - klare Kontrolle - und das konsequent!
Nach spätestens zwei Wochen würde kein Mensch mehr danach fragen, die Kontrolle wäre die größte Selbstverständlichkeit, das ginge ganz automatisch.
Aber das fehlt halt leider - die konsequente Vorgabe, wie etwas gehandhabt werden muss - daran sollte gearbeitet werden!
Ein schöner Widerspruch.
Sind die Betreffenden beim Kassieren auch so vertrauensvoll?
Doch dass sich bei einigermaßener Disziplin gerade ein Fenster öffnet begreifen manche Betreiber halt leider nicht: Die nehmen gleich die Ganze Hand und beschweren sich hinterher lautstark, wenn alles wieder geschlossen wird... Hilfreich ist das nicht! Da geht es immer nur um den persönlichen Profit! Und auch die Vertreter der BayHoga kennen Ihre speziellen Kandidaten da sehr wohl! Die sollen bitte nicht so tun, als wüssten sie das nicht...
Denn die meisten Betreiber dieser Einrichtungen sind ja selbst Mitglied der BayHoga!
Die unterlaufen gerade alles, was nötig wäre, um langfristig Schließungen zu vermeiden.
Habe das aber auch in Berlin erlebt: Da gab es Läden mit zwei Eingängen: An einem Eingang gab es Desinfektionsmittel, und man wurde kontrolliert, Am zweiten Eingang wurde nicht kontrolliert und da kam jeder rein...
So wird da nix!
Wenn die Ungeimpften in ihren eigenen 4 Wänden bleiben, dann können sie das tun - dann aber konsequent!
Denken Sie wirklich so?
Oder ist das ein Kommentar damit etwas geschrieben wurde.
Ich habe einen extremen Impfverweigerer in der Familie, der mich in der Tat ständig aggressiv belehrt. Das erschöpft ungemein.
Ändert allerdings nichts an meiner eigenen Meinung in der Sache.