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Würzburg
Neue Corona-Beschränkungen: So wird "3G" in Würzburg angenommen
Seit Montag gelten in Würzburg die 3G-Regeln, die das öffentliche Leben einschränken. Wie Betriebe mit den neuen Auflagen klarkommen, und wie Kundinnen und Kunden reagieren.
Ein Mitarbeiter der Würzburger Kneipe 'Standard' scannt mit dem Handy die Impfzertifikate der Gäste.
Foto: Daniel Peter | Ein Mitarbeiter der Würzburger Kneipe "Standard" scannt mit dem Handy die Impfzertifikate der Gäste.
Aaron Niemeyer
,  Manuela Göbel
 und  Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:46 Uhr

Eine kurzer Griff nach dem Handy, ein grüner Haken, dann ist der Weg frei. Wer am Montagabend in die Würzburger Kneipe "Standard" will, muss sich ausweisen. Wegen der andauernd hohen Inzidenz dürfen seit dieser Woche nur Geimpfte, Getestete und Genesene in den Innenbereich von Kneipen, Veranstaltungen und Kliniken. So bestimmen es die sogenannten 3G-Regeln. Schon wieder neue Corona-Regeln in Würzburg. Wie kommt die Gastronomie damit klar?

"Wir müssen erstmal Expertise sammeln, aber bislang war die neue Regelung für uns kein Problem", sagt Patrick Mantel, einer der Geschäftsführer im Standard. Man habe sich im Vorfeld über die neuen Regeln informiert und unkompliziert eine App zum Scannen runtergeladen. "Die funktioniert einwandfrei."

Auch das Publikum habe die neue Regelung anstandslos akzeptiert. Viele der vorwiegend jungen Gäste seien geimpft und hätten Verständnis. Problematisch sei jedoch, dass die neuen Regeln sich noch nicht rumgesprochen hätten. Man habe am Montag vier Tische wegschicken müssen, weil diese keinen Nachweis parat hatten. "Das lief aber alles verständnisvoll ab."

Besonders schwierig stelle er sich die neuen Auflagen jedoch für kleine Betriebe mit wenig Personal vor, sagt Mantel. "Für die sind die Kontrollen natürlich schwierig zu stemmen." Um den Aufwand für die Betriebe möglichst gering zu halten, wünscht er sich bessere Aufklärung von den Behörden. "Gut wäre etwa eine zentrale Webseite, auf der lokale Regeln tagesaktuell aufgeführt werden." 

So sieht der erfolgreiche Nachweis von GGG auf dem Smartphone aus.
Foto: Daniel Peter | So sieht der erfolgreiche Nachweis von GGG auf dem Smartphone aus.

Verwirrung bei den Würzburger Schwimmbädern

Für Verwirrung und Ärger hat die am Freitag von der Bayerischen Regierung beschlossene Einführung der 3G-Regeln in den Schwimmbädern gesorgt. "Nicht alle Besucher, die am Montag ins Nautiland wollten, waren schon darüber informiert, dass sie jetzt einen Impfnachweis oder Test brauchen", schildert Robert Konrad, Chef der Bädergesellschaft der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs GmbH. "Teilweise sorgte das schon für Unmut, und das hat auch unser Personal an der Kasse zu spüren bekommen." 

Während ein Teil der unvorbereiteten Gäste in den ersten beiden Tagen noch schnell den Impfnachweis holte oder zu einer Teststation in der Zellerau ging, hätten andere verärgert auf einen Besuch verzichtet.

Besonders verwirrend war die Situation bei den Kindern. Am Montag ging man im Nautiland davon aus, dass neben den Erwachsenen auch Kinder über sechs Jahre momentan einen Test- oder Impfnachweis bräuchten. "Das haben wir an der Kasse auch so den Eltern erklärt," sagt Konrad. Nicht alle Familien hätten diese Neuregelung positiv aufgenommen.   

3G-Regelung gilt nicht für Freibäder in Würzburg

Doch im Verlauf des Tages besserte das Gesundheitsministerium nach und teilte mit, dass Schulkinder auch in den Ferien keinen Test bräuchten. "Seit Dienstag kommen Kinder, die einen Schülerausweis oder Schülerticket haben, also wieder ohne Test in das Nautiland", sagt Konrad. Entsprechend seien die erst am Montag geänderten Informationen am Eingang und auf der Homepage erneut geändert worden.              

Für den Besuch des Dallenbergbads braucht man aktuell weder Impf- noch Testnachweis. Nach anfänglicher Unklarheit wurde am Wochenende deutlich, dass die 3G-Regel nicht für Freibäder gilt.        

Fitness- und Wellness-Club SVW05: Alle Mitgliedskarten gesperrt

Beim Fitness- und Wellness-Club SVW05 wird der Zutritt über ein Drehkreuz geregelt. Seit dem 23. August seien jedoch alle Mitgliedskarten gesperrt. Es sei denn, so der Leiter Rainer Griebl, man habe dem Team bereits einen digitalen Impfnachweis vorgezeigt. "Dann ist die Karte wieder freigeschaltet und man hat Zutritt zum Studio."

"Haben manche Personen nichts dabei, schicke ich sie wieder weg"
Rainer Griebl - Fitness- und Wellness-Club SVW05

Alle anderen Mitglieder müssen dem Team am Eingang ein negatives Testergebnis vorzeigen. "Haben manche Personen nichts dabei, schicke ich sie wieder weg", erzählt Griebl. "Egal wie lange ich sie persönlich schon kenne."

Wichtig ist dem Leiter zu sagen, dass noch immer alle bisherigen Corona-Regeln gelten. So gilt es beim Betreten und Verlassen des Studios eine FFP2-Maske zu tragen. Das gleiche gilt auch im Studio, in den Kabinen, beim Wechsel der Fitness-Geräte und in den Toiletten. Am Eingang müssen sich die Mitglieder registrieren und die Hände desinfizieren. Und auch an die Abstandregeln sei nach wie vor zu denken.

Central Kino: Kaum Tests, dafür hauptsächlich Impfnachweise

Auch in den Würzburger Kinos heißt es: Ohne Kontrolle kein Eintritt. "Wir kontrollieren an der Kasse zusammen mit dem Kartenkauf den Impfnachweis", teilt Thomas Schöneborn, Geschäftsführer des Central im Bürgerbräu mit. Die meisten Zuschauer haben einen Impfnachweis, Testnachweise werden kaum gezeigt. "Ich gehe davon aus, dass es den meisten Ungeimpften zu mühsam ist, für einen Kinobesuch einen Test zu machen."

Im Central werde die 3G-Regel bislang gut akzeptiert, allerdings komme es vor, so Schöneborn, dass Besucherinnen und Besucher das Smartphone mit dem Nachweis zu Hause lassen. "In diesen Fällen müssen wir die Zuschauer bitten, entweder das Smartphone noch zu holen, oder den Besuch auf eine andere Vorstellung zu verschieben."

 
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  • pelo
    @minimouse.."Ich habe zwar von unserem Impfzentrum noch QR-Codes bekommen, aber können die auch eingelesen werden?"
    ja das können die..ich selbst habe es schon mehrmals gemacht.. den Impfausweis selbst brauchen sie dazu nicht mitführen.
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  • gluehwuermchen741@freenet.de
    Hamburg führt die 2G Lösung ein. Kinder unter 12 Jahren sind ausgenommen. Warum kann man dies nicht so einfach und verständlich in Bayern machen. Anstatt mit einem Bürokratischen Regelwerk die Menschen zu Verunsichern.
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  • klafie
    sicher machen kinder das kleinste risiko aus, aber hätten sich bislang mal mehr unwillige impfen lassen, dann wäre das gejammere jetzt nicht so groß. alle die nicht geimpft sind, vorallem impfmuffel, die keinen grund haben sich nicht impfen zu lassen gehört normaler weise ein harter lockdown, nur so können manche begreifen, dass es so nicht weiter gehen kann, wenn man die zahlen verfolgt, wie sie wieder hochschnellen. allein in einer stadt in nrw über 220 neuinfektionen oder schweinfurt heute über 110 !! bald ist würzburg auch dabei, wer ist dann daran schuld; oder wer muß dafür dann zahlen?
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  • b.werthmann@web.de
    ich bin vollständig geimpft ...und trotzdem kann ich doof in die Röhre schauen, dann nämlich, wenn nur digitale Impfnachweise akzeptiert werden. Wie soll ich mir ein Smartphon/ I-pad kaufen mit einem monatlichen Auskommen von 550€? Ich habe zwar von unserem Impfzentrum noch QR-Codes bekommen, aber können die auch eingelesen werden?
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  • anton.mueller
    Sie können auch Ihren Impfausweis zusammen mit dem Personalausweis vorzeigen. Das kostet nichts!
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  • Erding
    Stimmt! Bei der Gelegenheit, an die Adresse von Landräte gerichtet: Nachahmenswert, wenn die Landkreise in der Umgebung die Möglichgkeit böten: Eine "eigene" Impfausweiskarte mit Lichtbild etc und Impfbescheinigung auf einer Plastikkarte, z.B. Traunstein.
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  • FamilieGoetz
    Ihr digitales Zertifikat entspricht tatsächlich dem Papierdokument mit dem QR Code. Insofern erstellen Sie sich davon eine Kopie damit das Original nicht verschüttet wird o.ä. und die QR Codes der Papierdokumente können genauso gescannt werden, wie der QR Code am Smartphone.
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  • Erding
    Gute Empfehlung. Ich mache dies auch so! Danke für die Bestätigung.
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  • gluehwuermchen741@freenet.de
    Und was machen Kinder die erst mit 7 eingeschult werden?
    Da hilft es auch nicht das Söder sagt, das man pragmatisch reagieren soll. Wenn ich als Betreiber einen Kindergarten besuchenten 6jährigen hereinlasse, kann ich mich mit dem Ordnungshüter herumschlagen und diese waren bisher alles andere als pragmatisch.
    Es wäre doch einfacher gewesen Kinder bis 16 Jahre aus der Nachweispflicht zu entlassen. Stattdessen hat man in diesem Bereich für Eltern und die Betreiber es unnötig verkompliziert.
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  • poetry2000@web.de
    Was ist überhaupt mit Kindern von 6-12y. Die dürfen in den Ferien gar nix mehr, weil jeder Betreiber die Regeln anders auslegt. Wir als Familie werden ab sofort sämtliche Freizeitangebote boykottieren…dann gibts eben von uns keinerlei Geld mehr. Ist doch nur noch Irrsinn was von uns abverlangt wird . Kinder sind seit Pandemiebeginn die Gelackten. Obwohl sie nachweislich das geringste Risiko haben schwer zu erkranken. Wir dürfen im Herbst wieder von Quarantäne zu Quarantäne tingeln und und mit den Behörden und Arbeitgebern rumschlagen. Und das, obwohl wir bisher alles getan haben was von uns verlangt wurde, inklusive impfen.
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  • schwarzmann
    @Kating19392710
    "Obwohl sie nachweislich das geringste Risiko haben schwer zu erkranken"
    Erkranken nicht - aber übertragen. Das ist das Problem
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  • gluehwuermchen741@freenet.de
    Auch Geimpfte können Erkranken (mit leichten Verlauf) und übertragen.
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  • TLW-tu_W
    Immernoch "können".

    Und das sehr viel seltener und sehr viel unwahrscheinlicher als ungeimpfte.
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  • Albatros
    Ja, auch Geimpfte können übertragen, aber die Risikogruppe sind die Ungeimpften, welche einen schweren Krankheitsverlauf haben können und somit im schlimmsten Fall die Krankenhäuser überlasten, nur darum geht es. Dass zu verstehen braucht man doch eigentlich nur seinen gesunden Menschenverstand.
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  • Alfisti
    @Albatros: "Dass zu verstehen braucht man doch eigentlich nur seinen gesunden Menschenverstand."

    Da stimme ich völlig Ihnen zu, aber das Problem ist: Woher diesen nehmen und nicht stehlen?
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  • poetry2000@web.de
    Es ist kein Problem! Jeder der sich impfen kann, hatte die Chance dazu! Und alle anderen müssen sich sowieso speziell schützen. Das sind aber am Ende vielleicht 2%. Und so schlimm ansteckend, wie manch einer immer meint, sind Kinder überhaupt nicht. Da gibts Studien zu. Genauso wie es Studien gibt, dass FFP2 Masken nicht wirksamer schützen wie OP-Masken. Vor allem dann nicht, wenn man sie immer wieder trägt, die chinesischen kauft, die permanent zurückgerufen werden oder sie falsch trägt.
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