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Würzburg
Woran es bei der Straba-Linie 6 in Würzburg noch hakt
Eigentlich sollte die Linie 6 schon längst zum Hubland fahren. Doch das ist nicht der Fall. Warum das so ist, fragen sich nicht nur Stadträte. Nun gibt es Antworten.
Die neue Straba-Linie soll Fahrgäste vom Hauptbahnhof zur Hubland-Uni bringen. Die Fahrt ist zumindest in einem Animationsfilm der WVV aus dem Jahr 2011 schon zu sehen. Doch die neue Straba lässt noch auf sich warten.
Foto: Screenshot MP | Die neue Straba-Linie soll Fahrgäste vom Hauptbahnhof zur Hubland-Uni bringen. Die Fahrt ist zumindest in einem Animationsfilm der WVV aus dem Jahr 2011 schon zu sehen. Doch die neue Straba lässt noch auf sich warten.
Lucas Kesselhut
Lucas Kesselhut
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:57 Uhr

Langsam ist auch die Geduld des Würzburger Stadtrates am Ende. In der jüngsten Sitzung äußerten sich die Mitglieder des Plenums teilweise sehr kritisch darüber, wie lange die Straßenbahnlinie 6 nun schon auf sich warten lässt. Mit dem Planfeststellungsverfahren ist 2012 begonnen worden, bis jetzt hat sich zwar diesbezüglich viel gedreht und gewendet, jedoch nicht unbedingt zum Guten. Denn dieses Verfahren sorgt auch noch sieben Jahre nach Beginn für allerlei Probleme

Erwartet und angekündigt war das Ende des Planfeststellungsverfahrens durch die Regierung von Unterfranken schon öfter. "Es fehlen noch Unterlagen", sagte Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken, Anfang dieses Jahres auf Anfrage

Auf diesem Screenshot des WVV-Filmes passiert die geplante Straba-Linie 6 die Residenz.
Foto: Screenshot MP | Auf diesem Screenshot des WVV-Filmes passiert die geplante Straba-Linie 6 die Residenz.

Im Juni hatte diese Redaktion erneut dort angefragt. "Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen, wir haben die Unterlagen noch einmal an das Planungsbüro des Auftraggebers zurückgegeben, da ist noch nicht alles vollständig", ließ die Regierung im Juni verlauten. Das bestätigte auch die Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) und sprach von Problemen mit der Bayerischen Kompensationsverordnung, die regelt, wie Eingriffe in die Natur ausgeglichen werden. Diese Probleme konkretisierte Paul Lehmann, Chef der Würzburger Straßenbahn GmbH (WSB) jetzt im Stadtrat.

Plan musste überarbeitet werden

So habe, wie es von der Regierung verlangt worden sei, eine umfangreiche artenschutzrechtliche Prüfung über alle Vegetationsperioden stattgefunden. Diese wurde eingereicht, jedoch ohne Erfolg. Ende Mai bekam die WSB von der Regierung von Unterfranken die Nachricht, diesen Plan zu überarbeiten. 

Wie Lehmann informierte, fanden Mitte Juli Gespräche dazu statt. Daran teilgenommen haben die städtischen Fachdienststellen (Fachbereich Umwelt- und Klimaschutz und Gartenamt) und die Fachplaner der Würzburger Straßenbahn. Daraufhin wurde der sogenannte landschaftspflegerische Begleitplan erneut überarbeitet und am 22. Juli an die Planfeststellungsbehörde übersandt. 

Thema der Gespräche waren auch die Ausgleichsflächen. Denn erst nach der gemeinsamen Überarbeitung ergab sich laut WSB die Notwendigkeit, dass der Ausgleichsflächenbedarf erhöht werden muss. Und hier liegt laut Lehmann auch eines der Hauptprobleme: Durch den Zeitverzug und das lange Planfeststellungsverfahren stehen ursprünglich angedachte Ausgleichsflächen nicht mehr zur Verfügung. 

Woran es bei der Straba-Linie 6 in Würzburg noch hakt

Grund dafür seien vorrangig die zahlreichen Veränderungen am Hubland. Gebäude und Verkehrsflächen wurden dort vor der Landesgartenschau zurückgebaut, die entsprechenden Flächen konnten jedoch nicht mehr entsiegelt werden.

Nicht jede Grünfläche ist als Ausgleich nutzbar

Zudem gab Lehmann zu bedenken: "Ausgleichsflächen sind nicht gleich Ausgleichsflächen". Die Stadt habe zwar einen sogenannten "Ökopool", je nach Fläche gebe es aber eine Art Bewertungsbogen, inwieweit diese als Ausgleichsfläche genutzt werden können. Er gab als Beispiel zwei Flächen in Oberdürrbach an, die denkbar wären, jedoch wohne auf einer dieser Abschnitte der Feldhamster, auf dem anderen Abschnitt stehe ein Wohndenkmal. Der Betriebsleiter der WSB schätzt, dass in drei bis vier Wochen nötige Ausgleichsflächen gefunden sein sollten. "Und dann ist nichts mehr vorzulegen", so Lehmann.

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Legt Regierung Pläne wieder aus?

Im nächsten Schritt muss die Regierung von Unterfranken entscheiden, ob sie den Planfeststellungsbeschluss fasst. Darüber habe sie jedoch noch keine konkrete Aussage gemacht. Dennoch gibt sich Lehmann zuversichtlich, dass dies noch bis Ende des Jahres geschehen könnte. Sollte die Regierung jedoch darauf bestehen, die Planunterlagen erneut auszulegen, könne das den Straßenbahnbau weiter verzögern. Über 440 Einwendungen hatten Bürger beispielsweise nach der ersten Auslegung der Pläne im Jahr 2013 eingereicht.

Um möglichst keine Anwohner zu verärgern, wurde daraufhin neu geplant und die neuen Pläne dann wieder ausgelegt – was das Verfahren abermals verzögerte. Auch jetzt sei die WSB ständig in Gesprächen mit Anwohnern. "Da ist nicht alles im Reinen, wir können nicht alle Probleme lösen", so Lehmann. Inwieweit das noch zu Schwierigkeiten führt, könne er nicht sagen.

Korrektur: Im Ursprungstext hieß es unter dem Titelbild, die Straßenbahn würde nur sechs Minuten bis zur Hubland-Uni brauchen. Diese Information stammt fälschlicherweise von einem Vorgänger-Artikel im Archiv und wurde entfernt.

Woran es bei der Straba-Linie 6 in Würzburg noch hakt
 
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  • familiekammermeier
    Was Caen in 18 Monaten schafft, schaffen die Würzburger nicht in 180 Monaten oder nie. Ich schäme mich dafür. Armes Deutschland und seine Bürokratie.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Dass es ein Feldhamster schafft, (indirekt) ein umweltfreundliches Verkehrsprojekt zu verzögern oder gar schlimmstenfalls zu stoppen, dass gibt es nur in Deutschland.

    Man sollte, auch im Zeitalter des Klimawandels, auch einmal die ganzen Planungsschritte für solche Projekte überdenken, dahingehend, dass sie beschleunigt realisiert werden können.

    Ein Blick nach Frankreich, wo jetzt gerade in Caen eine Straßenbahn "mal eben" gebaut worden ist, lässt grüßen.
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Es ist immer teuer und aufwendig eine Strabalinie den Berg hochzubauen. Das war beim Heuchelhof schon so.
    Die Linie 6 wird sehr teuer und aufwendig. Am besten jetzt die Notbremse ziehen und bleiben lassen. Stattdessen bessere Busverbindungen. Der Steuerzahler wird es danken.
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  • ratskeller
    nicht die konservative Mehrheit verhindert im Moment den Bau der Linie 6, sondern die Regierung von Unterfranken. Es müssen Einsprüche geprüft werden, teilweise ergeben sich neue Sachlagen. Der Bürger soll gehört werden und ernst genommen. Aber manchen Leuten dauert eine ordentliche Prüfung zu lange.
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  • Arcus
    In Ulm wurde mit der Planung für eine neuen Linie zeitgleich mit Wü begonnen.
    In Ulm fährt die Straba seit letztem Jahr.
    In WÜ hat man noch nicht mal die Planungsarbeiten abgeschlossen.
    was unterscheidet Ulm von Wü?
    Ulm liegt in Baden Württemberg. Wü in 'Bayern.
    In Ulm ziehen Stadt und Land an einem Stick.
    In Würzburg verhinderte eine konservative Mehrheit im Stadtrat lange eine zukunktsorientierte Verkehrspolitik. Bei der konservativen, bayrischen Staatsregierung
    waren ökologische Verkehrsprojekte ebenfalls lange ein Fremdwort.
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  • christian@kreatil.de
    Wieso muss es überhaupt eine Straßenbahn sein? Tun es nicht elektrische Busse mit Oberleitungen genauso? Dafür muss man nicht die halbe Stadt umgraben und flexibler ist man auch. Mal ganz abgesehen von den Kosten.
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  • patrickh
    Aus den gleichen Gründen, warum das auch schon vor 10 Jahren keine gute Idee war: Oberleitungsbusse vereinen wesentliche Nachteile beider Welten. Trassenbindung und im Vergleich zur Stadtbahn deutlich begrenzte Kapazität.

    Die Straßenbahn beweist in Würzburg seit 120 Jahren, dass sie ein für diese Stadt passendes Verkehrsmittel ist. Die Linie 6 ist die folgerichtige Weiterentwicklung.
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  • christian@kreatil.de
    Leuchtet mir ehrlich gesagt nicht ganz ein. Busse kann man je nach Auslastung öfter fahren lassen. Außerdem kann man immer noch flexibler die Strecke umlegen als bei der schienengebundenen Variante. In Salzburg fahren nur solche Busse. Funktioniert hervorragend und ist wesentlich leiser als die ratternde und kreischende Straßenbahn, besonders wenn diese Kurven durchfährt.
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  • markus.frisch
    Ich habe jetzt schon mehrfach gelesen, dass es Probleme gab weil viele Anwohner Einwendungen hatten. Das finde ich erst mal verblüffend: im Vergleich zu der heute verkehrenden Buslinie müsste eine Straßenbahn doch wesentlich angenehmer, da vor allem Geräuschärmer, sein.
    Den Frust über unnötig erscheinende Rot-Phasen an den Ampeln kann ich dafür nachvollziehen. Aber ist das wirklich Schuld der Straba oder eher einfach eine mäßig schlau programmierte Ampelsteuerung?
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  • Mainheini
    Sie sollten mal die Pläne anschauen, wo doie Straba durch den Vorgarten fährt. Leitungen vor dem Haus, Dass die Straba ruhig istg. ist ein Ammenmärchen. Im Ringpark und auf der Schwrzen Promenade fallen hunderte Bäume. Und bis letztes Jahr hätten die Anwohner den ganzen Straßenumbau zu 70-80% mitbezahlt. Zumindest dies ist jetzt durch den Wegfall der StrABS eliminiert.
    Flexible E-Busse wären zigmal besser und in der Folge günstiger. Strabe ist ein Millionengrab.
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Gebiet nicht für Straba geeignet

    Ein kurzer Blick auf obigen Stadtplan zeigt schon, dass das Frauenland keine geeignete Struktur für eine Straßenbahn hat:
    1. viele Ecken, Kurven & Straßenquerungen
    2. Höhenunterschied von 80 m
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  • harryamend@outlook.de
    @Main-Post
    "Sechs Minuten soll die Fahrt mit der neuen Linie 6 vom Barabarossaplatz zur Hubland-Uni dauern." Das sollte wohl 16 Minuten heißen denn fliegen kann selbst die Straßenbahn noch nicht. zwinkern
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  • KlausR
    Hoffentlich kommt sie nie.
    Sie bringt nur nich mehr Defizit und viele rote Ampeln
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  • roswitha.oehrlein@aol.com
    Ein sehr gutes Beispiel ist in Heidingsfeld die Kreuzung XXXL/zum Heuchelhof! Da kommt die Linie 3 u. 5 oftmals durch Verspätung fast hintereinander gefahren, da kannste stehen bis zum St. Nimmerleinstag, auch wenn ewig keine Straba kommt! Die Straba kommt zur Reuterstraße gefahren, da ist die Ampel an der XXXL/ zur Stuttgarter Straße schon lange auf rot, dann steigen die Fahrgäste an der Reuterstr. aus u. ein und dann fährt die Straba erstmal durch und meist kommt gleich die Gegenbahn und man wartet immer noch! Am Heuchelhof ist es genauso schlimm, an jeder Ampel von der Berner Str. bis zur Abzweigung nach Rottenbauer hat man rot, auch wenn noch ewige Zeiten keine Straba kommt! Einfach eine Frechheit!!!
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  • patrickh
    Wer Defizite vermeiden möchte, muss den Autoverkehr aus der Stadt verbannen. Keine öffentlichen Ausgaben sind so hoch je Verkehrsteilnehmer wie die für die Autofahrer.
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  • Sonic
    Die WVV hat einfach auf der ganzen Linie (schönes Wortspiel, ne? grinsen ) versagt.
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  • waldemar.01
    In Würzburg hat man Zeit zum Planen - diesen Ruf erwarb sich die Stadt schon vor Jahrzehnten. zwinkern
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