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Würzburg
Warum die Linie 6 noch auf sich warten lässt
Eigentlich sollte die Linie 6 schon längst zum Hubland fahren. Was ist der Grund, warum das schon im Jahr 2012 begonnene Planfeststellungverfahren immer noch läuft?
Ein Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm zur Linie 6. Hier passiert sie die Residenz. Wann dies jemals in die Realität umgesetzt werden wird, ist noch ungewiss.
Foto: Screenshot MP | Ein Screenshot aus einem WVV-Animationsfilm zur Linie 6. Hier passiert sie die Residenz. Wann dies jemals in die Realität umgesetzt werden wird, ist noch ungewiss.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:50 Uhr

Das Hubland wächst, das Hubland gedeiht. Auch an der Universität sehnt man sie herbei. Doch um die Linie 6, die Straßenbahnverbindung zwischen der Innenstadt und dem neuen Stadtteil, ist es derzeit sehr still geworden. Erwartet und angekündigt war das Ende des Planfeststellungsverfahrens durch die Regierung von Unterfranken schon öfter. Indes ergaben sich immer wieder neue Punkte, die der Klärung bedurften.

Es gibt neue Punkte, die geklärt werden müssen

Zuletzt war dies die Situation am Kardinal-Faulhaber-Platz, wo sich Probleme durch die per Bürgerentscheid gewünschte Neugestaltung des Platzes ergeben hatten. Anschließend war die Fortschreibung der Verkehrsprognose bis zum Jahr 2030 gefordert worden. Nachdem diese Mitte April im Stadtrat vorgestellt worden war, gibt es nun offensichtlich wieder neue Punkte, die geklärt werden müssen. 

Ein weiterer Screenshot aus dem Animationsfilm. Hier passiert die neue Linie 6 die Gebäude am Wittelsbacher Platz.
Foto: Screenshot MP | Ein weiterer Screenshot aus dem Animationsfilm. Hier passiert die neue Linie 6 die Gebäude am Wittelsbacher Platz.

"Das Verfahren ist noch nicht abgeschlossen, wir haben die Unterlagen noch einmal an das Planungsbüro des Auftraggebers zurückgegeben, da ist noch nicht alles vollständig", bestätigt Nicolas Rupp von der Regierung von Unterfranken auf Anfrage. "Das ist richtig", sagt auch Jürgen Dornberger von der WVV, dem "Auftraggeber".

Es geht um landschaftspflegerische Aspekte und Begleitgrün

"Die Planungsunterlagen zur neuen Straßenbahnlinie zum Hubland sind zur Detailausarbeitung und Fortschreibung an das Planungsbüro BPR in Hannover zurückgegangen", so Dornberger. Ein Grund sei, dass der landschaftspflegerische Begleitplan noch im Hinblick auf die Bayerische Kompensationsverordnung ergänzt werden müsse. Diese Verordnung regelt, wie Eingriffe in die Natur kompensiert, also ausgeglichen werden. "Die ist relativ neu und war in der ursprünglichen Planung noch nicht enthalten", erläutert der WVV-Sprecher, "da geht es um landschaftspflegerische Aspekte und Begleitgrün".  Zudem seien noch weitere Details zur Lärmentwicklung im Bereich Wittelsbacher Platz auszuarbeiten und einzubinden, berichtet Dornberger.

Bis wann nun das Planfeststellungsverfahren, mit dem im Jahr 2012 begonnen worden war,  abgeschlossen werden kann, damit Baurecht für die Strecke besteht, ist immer noch nicht absehbar. "Über die Dauer der Nacharbeiten wissen wir nichts, wir können also nicht sagen, bis wann das Verfahren abgeschlossen werden kann", sagt der WVV-Sprecher.

 
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    War mir irgendwie klar

    und habe den Verdacht, die Stadt WÜ will gar keine neue Straba.

    Wie heißt es so schön?

    "Wer etwas will, findet einen Weg. Wer etwas nicht will, findet Argumente."

    Würde dagegen Flugtaxi-Doro nach einer Testkommune für ihre Eingebungen suchen, wäre WÜ wahrscheinlich ohne Rücksicht auf Kosten(-Nutzen-Verhältnis) gleich vorne mit dabei, um noch ein paar mehr Touris pro Tag auf Festung/ Käppele zu kriegen, während Einwohner*innen und Studis (wie üblich) alltäglich hintenrunterfallen.

    Wie lange ist es z. B. eigentlich her, dass den Leuten Fahrradachsen versprochen wurden, und was ist seitdem passiert? Kann ich Euch sagen: garnix, außer dass man großzügig wegschaut, wenn die Leute (teilweise im Renntempo) quer durch den Ringpark zischen...

    In Würzburg hat man Zeit zum Leben - vorausgesetzt, man kann/ will daheim bleiben, um sich weder das Trauerspiel angucken zu müssen noch gar umgemangelt zu werden (s. auch die Fußgänger-pass-bloß-auf-Zonen).

    So siehts aus!
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  • waldemar.01
    Es ist laufendes Geschäft eines Planungsbüros wie auch einer Aufsichtsbehörde, die fristgemäße Einarbeitung von geänderten Vorschriften in ein laufendes Verfahren zu bearbeiten. So als ob man beim Bau eines neuen Hauses auf einem vorhandenen Grundstück "auf einmal noch eine Leitung" findet. Wie viele Herrschaften stehen mittags um 13 Uhr um einen Kanalschacht? 13! Wie viele davon haben eben mittags um 1 Werkzeug in der Hand? 1!
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  • felix_wyczisk@gmx.de
    Armes Würzburg. Aber war ja wieder klar das es sich weiter verschiebt. Die Hoffnung stirbt zuletzt.
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  • blueeyes
    "Kompensationsverordnung - Eingriff in die Natur" Jedes KFZ das weniger in die Innenstadt fahren müsste, bringt der Natur mehr als diese Verzögerung. Einfach in keinster Weise verhältnismäßig. Diese Verordnung mag für anderes sinnvoll sein, aber den Bau einer Straßenbahn zu verschleppen sicherlich nicht!
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  • Asynchrony
    Ein weiteres Beispiel dafür das der öffentliche Nahverkehr ganz unten auf der Agenda steht, da die Verantwortlichen kein Interesse daran haben diese Stadt für alle Bürger lebenswert zu machen, sondern Autofahrer und bestimmte Hausbesitzer im Frauenland den Ton angeben. Traurig eigentlich.
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  • Sonic
    Totalversagen der WVV
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  • al-holler@t-online.de
    Es wäre das erste mal seit dem Bau der Linie 5 zum Heuechelhof, dass Würzburg ein Großprojekt umzusetzen in der Lage ist. Und nachdem der Druck wegen der Landesgartenschau jetzt weggefallen ist wird das auch in vielen Jahren nicht anders werden. Man denke nur an die leidvolle Geschichte mit der Straße nach Zell.
    Unter Rosenthal geschah gar nichts und unter seinem Nachfolger auch (noch) nicht viel.
    Bevor da die bekannten Einwände kommen: FHS und Hubland - z.B.! - bekam die Stadt ohne eigenes Zutun durch den Freistaat bzw. glückliche Umstände.....
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  • jutta.noether@web.de
    Wie lange macht man schon mit der Linie 6 rum?
    Seit 20 Jahren? Ich glaub nimmer dran...
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  • harryamend@outlook.de
    Oh weh oh weh, typisch Provinzstadt Würzburg die sich gerne für eine Großstadt hält. Die sollte mal in andere Städte wie Ulm schauen, die zeigen denen wie man schnell eine Straßenbahn bauen kann.
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  • sepele
    Es hängt am Freistaat Bayern, nicht an der Stadt.
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  • al-holler@t-online.de
    Des tät i a sach, wenn i von der Stadt wär, die hat doch ihre Hausaufgaben (no) zu mache....
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  • 1958kosb
    Trauerspiel
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Das Haupthindernis wird wohl sein, dass man die Anlieger (momentan ???) nicht mehr an den Straßenausbaukosten beteiligen kann!
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  • sepele
    Wo wurden jemals Anlieger konkret am Bau einer Straßenbahn beteiligt?
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  • Mainheini
    @ sepele: es ist wirklich so: 1997 hat WÜ die Strabs eingeführt. Darin war auch geregelt, dass beim Bau der Straba die Änderungen an den Straßen die Anlieger bis zu 70% mitzuzahlen haben. d. h. Schienen, Oberleitung, Wägen ist Sache der Straba/WVV. Die Umbauten der Straßen (Parkplätze, Grün, Gehsteige, Lampen, Ampeln, usw) wäre umlagefähig gewesen. Die Strabs wurde zum 1.1.18 abgeschafft. Anders sieht es bei Neuanlagen (neue Baugebiete) aus. Hier gibt es noch die Strebs, die Umlagen bis 90% vorsieht.
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  • lausdeandl@yahoo.de
    An der Straßenbahn direkt natürlich nicht. Aber neben dem Gleisbett gibt es eine Straße und einen Gehsteig die dann ebenfalls neu gemacht werden müssen. Da ist der Anlieger dann mit im Boot.
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  • Helmut_Faul_HF2017
    Was wird wohl früher fertig: Die Linie 6 oder der Berliner Flughafen ?
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  • Arcus
    Der BER ist ein kompliziertes und komplexes Projekt, das im wesentlichen darunter leidet, dass die Zielvorgaben während der
    Projektlaufzeit ständig geändert wurden. Kein Wunder, dass es da zu Friktionen kommt/kam.
    In Würzburg ist die Linie 6 nun wirklich kein sehr anspruchsvolles Projekt. Dort fehlt auf allen Ebenen, in der Politik & der Verwaltung der Wille. Der Wille, der auch einen Weg findet, wird sich erst bei veränderten politischen Verhältnissen i. d. Kommune und im Land einstellen.
    Solange sich die staatstragende, bayrische Provinzpartei lieber mit einer bürokratischen Bierzeltmurksmaut beschäftigt und damit weiter vor dringlichen Sachaufgaben ablenkt, wird die Linie 6 ein Langzeitprojekt bleiben.
    Im Baden-württembergischen Ulm hat man mit der Planung für die Linie 2 zur selben Zeit wie in Würzburg begonnen. Die Tram fährt dort seit Dec. letzten Jahres.
    Was unterscheidet nun Ulm von
    Wü? Die Stadt&das Land wollten d Projekt. Haben es mit Herzblut begleitet und vorangetrieben
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  • Helmut_Faul_HF2017
    "Kompliziertes und komplexes Projekt" ?

    Bis der Berliner Flughafen fertig wird, werden in China 50 Flughäfen fertiggestellt sein:

    https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/neue-wege/china-neue-infrastruktur-mit-quantenkommunikation/

    An solchen Fakten lässt sich der Niedergang dieses Landes gut ablesen. Und mit einem grünen Kanzler Habeck wird die Abschaffung Deutschlands erst so richtig Fahrt aufnehmen.
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