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Würzburg
Wissenschaftsminister: Forschung zu Künstlicher Intelligenz bringt starken Schub für die Uni Würzburg
Die Julius-Maximilians-Universität will Bayerns dritte Exzellenz-Uni werden. Ein neu gebautes KI-Zentrum unterstreicht die Ambitionen. Schon jetzt zählt man in einigen Bereichen zur Weltspitze.
KI aus Würzburg: Ein Mitarbeiter demonstriert mit der Spezialbrille eine Anwendung zu virtueller und erweiterter Realität, hinten (von links) Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Minister Markus Blume und KI-Zentrumsleiter Andreas Hotho. 
Foto: René Ruprecht | KI aus Würzburg: Ein Mitarbeiter demonstriert mit der Spezialbrille eine Anwendung zu virtueller und erweiterter Realität, hinten (von links) Oberbürgermeister Christian Schuchardt, Minister Markus Blume und ...
Andreas Jungbauer
 |  aktualisiert: 23.04.2024 02:45 Uhr

Es ist eines der großen Zukunftsthemen – und die Uni Würzburg will dabei in der ersten Liga spielen: Künstliche Intelligenz (KI). Ihre Möglichkeiten und Anwendungen, aber auch ihre ethischen oder rechtlichen Folgen sind spannende Fragen für die Forschenden. Im neu gebauten KI-Zentrum CAIDAS am Würzburger Hubland arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen zusammen.

Wissenschaftsminister Blume sieht Würzburg als bayerischen "KI-Leuchtturm"

Die Julius-Maximilians-Universität (JMU) ist "einer der großen Leuchttürme bei der KI in Bayern", sagte Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume (CSU) am Freitag bei der offiziellen Eröffnung des Neubaus. Fertiggestellt wurde er bereits im August 2023. "Hier wurde so schnell gebaut, dass wir mit dem Feiern gar nicht hinterherkommen", scherzte der Minister vor Gästen aus Politik, Hochschule und Wirtschaft.

Nur ein Jahr verging von Baubeginn bis zur Übergabe. Damit war man laut Grit Liebau, Leiterin des Uni-Baus beim Staatlichen Bauamt, doppelt so schnell wie üblich. Gelungen ist dies mit einer sogenannten Modulbauweise durch einen Generalunternehmer und damit weniger Entscheidungen, Vergabeverfahren und Bürokratie – außerdem durch ein vereinfachtes Bauen mit Fertigteilsystemen.

Entstanden sind auf rund einer Fläche von rund 4600 Quadratmetern Seminar-, Forschungs- und Büroräume. Der Name CAIDAS steht für "Center for Artificial Intelligence and Data Science" (Zentrum für Künstliche Intelligenz und Datenwissenschaft). Die Kosten für das L-förmige, vierstöckige Gebäude belaufen sich auf rund 14 Millionen Euro, gut zehn Millionen hat der Freistaat über sein Modulbauprogramm der Hightech Agenda Bayern finanziert.

Neben den Mathematik-Gebäuden auf dem Hubland-Campus Nord ist in nur einem Jahr reiner Bauzeit das neue KI-Zentrum CAIDAS entstanden – finanziert mit Mitteln der bayerischen Hightech-Agenda. 
Foto: René Ruprecht | Neben den Mathematik-Gebäuden auf dem Hubland-Campus Nord ist in nur einem Jahr reiner Bauzeit das neue KI-Zentrum CAIDAS entstanden – finanziert mit Mitteln der bayerischen Hightech-Agenda. 

Aus Sicht des Wissenschaftsministers ist das Geld in Würzburg gut angelegt. Blume sprach von einer "großen Dynamik" an Bayerns ältester Universität, "hier geht wirklich was voran". Bei der Künstlichen Intelligenz stehe man erst am Anfang einer Mission, "und Würzburg ist einer der bedeutendsten Knotenpunkte im bayernweiten Netzwerk."

Dritte Exzellenz-Universität in Bayern: Hoffnung ruhen auf Würzburg

In der Spitzenforschung rangiert die Julius-Maximilians-Universität mittlerweile weit vorne. Blume verwies darauf, dass im laufenden Exzellenz-Wettbewerb nur noch Würzburg die Chance hat, die dritte bayerische Exzellenz-Universität neben den beiden Münchner Unis zu werden. Gemeinsam wollen JMU und Ministerium diese Chance nutzen.

Uni-Präsident Paul Pauli dankte dem Freistaat für die millionenschweren Investitionen: "Die Hightech Agenda hat in Bayern einen beispiellosen Entwicklungs- und Innovationsschub möglich gemacht." Von 26 Professuren am neuen KI-Zentrum seien bereits 20 hochkarätig besetzt. Innerhalb kurzer Zeit habe CAIDAS eine starke Forschungsförderung eingeworben, unter anderem mit einer Humboldt-Professur und Nachwuchs-Forschergruppen. Die Uni werde ihrer Rolle als zentraler Data-Science-Knotenpunkt in Bayern gerecht, "wir haben hier eine Führungsrolle."

Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume lässt sich im neuen Zentrum von über 100 Kameras scannen. Daraus entsteht ein Avatar, ein künstliches Abbild der Person, das mit KI aktiviert werden kann.
Foto: René Ruprecht | Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume lässt sich im neuen Zentrum von über 100 Kameras scannen. Daraus entsteht ein Avatar, ein künstliches Abbild der Person, das mit KI aktiviert werden kann.

Mit dem Aufbau des KI-Zentrums hat dessen Leiter, der Informatik-Professor Andreas Hotho, bereits vor mehr als fünf Jahren begonnen. "Daten", sagt er, "sind der neue Rohstoff der Welt." CAIDAS-Gruppen arbeiten nicht nur in dem Neubau, sondern auch in Gebäuden der Mathematik, Informatik, Wirtschafts-, Geistes sowie Lebens- und Naturwissenschaften.

Würzburger Forschung findet weltweite Beachtung

Erst kürzlich staunte bei einem Besuch Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) darüber, dass Wissenschaftler aus Würzburg unter anderem mit Kollegen aus Stanford und Berkeley forschen und dabei international führend sind. "Wir gehören in vielen Bereichen heute schon zur Weltspitze, in anderen Bereichen arbeiten wir daran", sagte CAIDAS-Leiter Hotho vor den Gästen. Die Uni Würzburg könne dabei auf eine lange Tradition in der Informatik anknüpfen. Allein im vergangenen Jahr seien die Würzburger KI-Forscherinnen und Forscher weltweit über 20.000-mal mit ihren Veröffentlichungen zitiert worden.

 
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