Es gibt Straßen und Kreuzungen im Raum Ochsenfurt, die sind gefährlicher als andere. Zumindest kommt es dort im Vergleich zu besonders vielen Unfällen im Straßenverkehr. Wo es im Laufe des vergangenen Jahres am häufigsten gekracht hat, zeigen Zahlen der Polizeiinspektion Ochsenfurt.
1. Giebelstadt, Levi-Strauß-Straße/Langenwiesengraben: Sechs Unfälle
An der Kreuzung Levi-Strauß-Straße/Langenwiesengraben in Giebelstadt kam es 2023 zu insgesamt sechs Unfällen, bei denen nach Angaben der Polizei fünf Personen leicht verletzt wurden. In sämtlichen Fällen hätten dabei Linksabbiegende entgegenkommende Autos übersehen, heißt es vonseiten der Polizeiinspektion (PI). "Hier gibt es schon eine Ampel mit Linksabbiegerspur", erklärt Claus Haack, Mitarbeiter im Bereich Verkehr. Allerdings habe diese Ampel bislang keine eigene Grün-Phase für die Linksabbiegenden, stattdessen habe der Durchgangsverkehr Vorfahrt. Das solle sich künftig ändern, um Unfälle zu vermeiden.
2. Röttingen, Staatsstraße ST2269, Abschnitt 80: Fünf Unfälle
Auf der Staatsstraße zwischen Röttingen und Tauberrettersheim kam es im vergangenen Jahr zu insgesamt fünf Unfällen. Zwei davon mit tödlichem Ausgang. Erst im Dezember hatte dort ein 19-Jähriger in einer langgezogenen Kurve die Kontrolle über seinen Wagen verloren und ist mit einem entgegenkommenden Auto zusammengestoßen. Zwei Menschen kamen ums Leben, drei Personen wurden schwer verletzt. Warum es zu dem Unfall kam, werde noch untersucht, heißt es vonseiten der Polizei.
3. Ochsenfurt, Dr.-Martin-Luther-Straße/Kniebreche: Sieben Unfälle
Wo sich in Ochsenfurt die Dr.-Martin-Luther-Straße und die Kniebreche kreuzen, hat es 2023 insgesamt siebenmal gekracht. In den meisten Fällen sei es zu Unfällen gekommen, weil Autofahrerinnen und Autofahrer beim Linksabbiegen von der Kniebreche in die Dr.-Martin-Luther-Straße unachtsam vom einen auf den anderen Fahrstreifen gewechselt hätten, so Claus Haack von der PI Ochsenfurt.
4. Winterhausen, Kreisverkehr: Fünf Unfälle
An der Kreuzung der Kreisstraße WÜ16 und der Staatsstraße ST2418 in Winterhausen kam es in der Vergangenheit öfter zu Unfällen. Seit einem Dreivierteljahr läuft deshalb eine Testphase, für die ein provisorischer Mini-Verkehr an dieser Stelle installiert wurde. Diese soll zeigen, ob ein solcher Kreisverkehr die Situation langfristig entschärfen könnte.
Die Zahlen scheinen auf den ersten Blick nicht dafür zu sprechen. Denn 2023 haben sich an dem Kreisverkehr nach Zahlen der Polizei insgesamt fünf Unfälle ereignet. "Unfälle passieren weiterhin, aber sie sind nicht mehr so schadensträchtig", sagt Claus Haack. Das führe er darauf zurück, dass Verkehrsteilnehmer dank des Kreisverkehrs nun langsamer unterwegs seien. Deshalb gebe es auch seltener Verletzte, häufig handle es sich um reine Blechschäden. Behörden sowie Beteiligte aus Winterhausen äußerten sich bislang überwiegend positiv zu dem Kreisverkehr. Allerdings läuft die Testphase noch einige Monate. Erst dann kommt es zu einer finalen Auswertung der Erfahrungen mit dem Kreisel.
5. Parkplätze von Super- und Verbrauchermärkten
Es klingt wenig spektakulär, aber gerade auf den Parkplätzen von Supermärkten, Baumärkten und Co. ist die Gefahr, in einen Unfall verwickelt zu werden, besonders groß. Allerdings handelt es sich nach Angaben der Polizei dabei häufig um sogenannte Kleinunfälle, zu denen leichtere Verstöße wie Auffahrunfälle oder Parkrempler zählen. Dabei sei auch Unfallflucht keine Seltenheit, bedauert Haack und ruft dazu auf, die Polizei zu kontaktieren, wenn es zu einem Schaden gekommen ist. "Wer Unfallflucht begeht, kann sonst auch schnell mal die Fahrerlaubnis verlieren", sagt er.
Für den Rewe-Markt in der Marktbreiter Str. in Ochsenfurt hat die Polizei etwa für 2023 insgesamt neun Fälle von Unfallflucht registriert, hinzukamen elf Kleinunfälle. Für den Edeka-Markt in der Dr. Martin-Luther-Str. verzeichnete die Polizei 14 Kleinunfälle und vier Unfallfluchten. In anderen Gemeinden ergebe sich ein ähnliches Bild, so Haack.