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Würzburg
"Wir müssen die Brandmauer zur Union und zur AfD sein": Rund 2000 Menschen demonstrierten am Freitag in Würzburg
So lief der Auftakt zum "Wochenende der Demokratie": Zu einer Demo durch die Würzburger Innenstadt kamen rund 2000 meist junge Menschen. Was noch geplant ist.
Das Kollektiv 'Jugend für Demokratie' rief am Freitag zu einer Demo unter dem Motto 'Zusammen gegen Demokratiefeindlichkeit' auf. Rund 2000 Menschen haben teilgenommen. 
Foto: Thomas Obermeier | Das Kollektiv "Jugend für Demokratie" rief am Freitag zu einer Demo unter dem Motto "Zusammen gegen Demokratiefeindlichkeit" auf. Rund 2000 Menschen haben teilgenommen. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 11.02.2025 02:37 Uhr

Zwei Nachmittage lang Infostände, Kundgebungen und Demonstrationszüge: Das von rund 20 Würzburger Organisationen veranstaltete "Wochenende der Demokratie" hat am Freitagnachmittag mit einer Demo unter dem Motto "Zusammen gegen Demokratiefeindlichkeit" begonnen. Dazu aufgerufen hatte das Kollektiv "Jugend für Demokratie", teilgenommen haben nach einer Zählung der Polizei rund 1800, nach Angaben der Veranstalter bis zu 2300 Menschen.

Die überwiegende Mehrzahl von ihnen war jung, auch einige Kinder nahmen teil. Sie hatten sich gegen 15 Uhr zwischen mehreren Infoständen am unteren Markt versammelt. Zu sehen waren zahlreiche Schilder mit eindeutigen Botschaften: Die AfD ist für die Teilnehmenden der Demo unwählbar, die CDU/CSU nach ihrer Zusammenarbeit mit der schon vor langer Zeit in Teilen als gesichert rechtsextrem eingestuften Partei in der vergangenen Woche im Bundestag ebenso.

Demokratie in Deutschland als Privileg

"Menschenrechte (…) werden von AfD, Union und immer mehr auch von den anderen großen Parteien mit Füßen getreten", sagte ein Sprecher der "Jugend für Demokratie" zu Beginn der Veranstaltung. Die Mitglieder des Kollektivs sind teilweise noch zu jung, um am 23. Demokratie ihre Stimmen abgeben zu können.

Sie halten nach den Worten ihres Sprechers die Demokratie in Deutschland aktuell für ein Privileg von Menschen, die nicht von rassistischer, transphober oder anderer Diskriminierung betroffen sind. Deswegen sei es wichtig, bei der Bundestagswahl nicht nur an sich selbst zu denken: "Wir müssen uns geschlossen gegen diejenigen stellen, die Menschenrechte und Demokratie aktiv gefährden. (…) Das ist nicht radikal, es ist unsere demokratische Pflicht. Wir müssen die Brandmauer zur Union und zur AfD sein."

Abschlusskundgebung auf dem unteren Markt in Würzburg

Die Route des lang gezogenen Demonstrationszugs verlief vom Marktplatz über die Schönbornstraße, die Juliuspromenade und den Mainkai. Als die Spitze der Demo am Felix-Freudenberger-Platz wieder Richtung Innenstadt abbog, befand sich das Ende noch etwa auf Höhe des "Alten Kranen". Im Anschluss fand auf dem unteren Markt eine Abschlusskundgebung mit mehreren Redebeiträgen statt.

Fotoserie

Fortgesetzt wird das "Wochenende der Demokratie" an diesem Samstag mit einem von den "Omas gegen Rechts" und vielen weiteren Würzburger Organisationen organisierten Aktionstag in der Innenstadt. "Würzburg – du hast die Wahl" lautet der Titel, es wird am Nachmittag erneut Infostände am unteren Markt geben. Um 14 Uhr startet dort ein weiterer Demonstrationszug. Bei einer Kundgebung werden außerdem konkrete Forderungen der beteiligten Organisationen an die Politik vorgestellt.

 
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  • Stefan Wolz
    Normalerweise demonstriert das Volk gegen die Regierung. Jetzt mobilisiert die Regierung eine kleine Gruppe um gegen die Opposition (CDU/CSU) zu demonstrieren.Komische Zeiten
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  • Andreas Gerner
    Genau.

    Auf die Straße gehen gegen die Regierung nennt man Demo (kurz für: Demonstration)

    Auf die Straße gehen, weil regierungsfinanzierte Organisationen und Verbände zu Aktionen gegen die Opposition aufrufen, kenne ich zum Beispiel aus TV-Berichten aus China oder Nordkorea. Wird dann als Parade, nicht Demo bezeichnet.

    Um was es sich hier handelt und ob es wesentliche Unterschiede zum jeweilig anderen Phänomen gibt, muss und kann wohl jeder selbst einordnen.

    https://www.welt.de/politik/deutschland/plus255383550/Finanzierung-Demos-gegen-rechts-Der-Staat-darf-nicht-mit-Steuergeldern-auf-die-oeffentliche-Meinungsbildung-einwirken.html
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  • Andreas Gerner
    Aber wie die Umfragen zeigen, lässt sich der Wähler nicht so billig beeinflussen.
    Er ist halt vielleicht doch nicht so dumm, wie einige es gerne hätten.

    dawum.de/bundestag
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  • Lutz Saubert
    "Menschenrechte (…) werden von AfD, Union und immer mehr auch von den anderen großen Parteien mit Füßen getreten",
    Das "Kollektiv" (alter Begriff aus der DDR-Mottenkiste) wirft die AfD mit den Demokraten nach Populistenmanier undifferenziert in einen Topf. Wer steckt hinter dieser Gruppe?
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  • Corinna Tucher
    Fragen Sie Ihre alleinerziehende Nachbarin, ob sie vielleicht Unterstützung braucht? Schauen Sie genau hin, wenn er bei Nachbars wieder laut war und sie dann am nächsten Tag blaue Flecken unter dem Rollkragen versteckt? Oder - sprechen Sie mit den jungen Menschen, denen Sie begegnen und hören Ihnen zu? Und zwar auf Augenhöhe und nicht mit dieser „ach seid ihr drollig und lebensunerfahren“-Arroganz?

    Liebe Jugend für Demokratie - Macht weiter so! Seid laut! Seid unbequem! Stellt Fragen, geht in den Diskurs! Meine Unterstützung habt Ihr!
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  • Ewald Schuhmann
    Sie haben es auf den Punkt gebracht. 👍
    Die beste Meinung hier!✌
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  • Corinna Tucher
    zu begeben. Denn das schöne Wetter wird fürwahr nicht der Antrieb gewesen sein.

    Dabei sollen sie doch lieber in der Schule, Physik, Chemie und Mathematik lernen….. AN EINEM FREITAGNACHMITTAG UM 4. Ernsthaft? Wie weit weg vom bayerischen Schulsystem ist der Beitragsgeber dieses grandiosen Beitrags? Hier wurde aus der Pauschalierungsschublade das uralte Freitags for Future- Argument reaktiviert. Und einer meint sogar, anhand des Äußeren (Ihr hättet aber statt Winterjacken auch echt die Anzüge und Kleidchen rausholen können - Ironie off) die Leistungsbereitschaft der jungen Menschen beurteilen zu können und zu dürfen. Schublade auf - Vorurteile raus!

    Vielleicht sollten die ganzen Generationsverurteiler hier in den Kommentarspalten (und nicht nur die) an ihrem eigenen Menschenbild etwas arbeiten. Was kostet es mich, vorurteilsfrei über den Tellerrand zu schauen. Was kostet es mich, erst mal bei mir im Kleinen mit den christlichen Werten anzufangen? Engagieren Sie sich ehrenamtlich? Fra
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  • Corinna Tucher
    Ja, sapperlott (eigentlich wäre ein „Herrschaftszeiten!“ auch angebracht gewesen, aber ist ja eh schon alles so gottlos)!

    Da gehen junge Menschen, denen ihre Zukunft nicht egal ist, die sich Sorgen machen, auch um die Zukunft ihrer Kinder, auf die Straße, um für mehr Demokratie und gegen Ausgrenzung zu demonstrieren und ein Haufen alter weißer Männer hat hier in den Kommentaren nichts besseres zu tun, als die Pauschalierungsschublade sehr. sehr. sehr weit aufzuziehen:

    Gottlos isses - dabei ist doch die Jugendorganisation der evangelischen Kirche Mitinitiator. Oder sind die Protestanten jetzt wieder die schlechteren Gläubigen? Dann wären wir ja weit in der Zeit zurück gereist. Geht es um Gott? Oder vielleicht doch um die christlichen Werte, die hier transportiert werden? Da sehe ich hier aber sehr viel Potential: Nächstenliebe, Mut, Selbstlosigkeit, Verlässlichkeit, Mitgefühl, um nur ein paar zu nennen, die die jungen Menschen an einem Freitagnachmittag dazu bewegen, sich in die Kälte
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  • Manfred Englert
    Zitat aus der FAZ v 30.91.25:" Das Richtige wird nicht dadurch falsch, daß auch Falsche dem Richtigen zustimmen.
    Wenn einige Richtige dem Richtigen nicht zustimmen, weil sie sich vor den Falschen fürchten, richten diese Richtigen das Richtige und helfen den Falschen."

    Bleiben die Richtigen das Richtige schuldig, tun die Falschen das Richtige
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  • Martin Deeg
    Es gibt kein Richtiges im Falschen.
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  • Claudia Schwarz
    Das Falsche bleibt falsch. Und wenn angeblich Richtige angeblich richtigem Falschem zustimmen, dann wird dadurch das Falsche nicht richtig.
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  • Manfred Englert
    Verweigerungshaltung der SPD/Grün im Bundestag und Falschbehauptung einer Zusammenarbeit der künftigen Kanzlerpartei mit der afd treibt doch einige auf die Straße. Diese Einige sind eine klägliche Minderheit im Vergleich zur Gesamtbevölkerung.
    Erinnern wir uns an die letzten Auftritte für Demokratie und Menschenrechte, nachdem "correctiv" den Ausdruck "Deportationen" in die Welt setzte.
    Gerichtlich nachgewiesen wurde dieses Unwort überhaupt nicht erwähnt, was jedoch durch die Presse so nur ganz still und leise erwähnt worden ist!
    In wessen Interesse gehen diese meist jungen Menschen auf die Straße?
    Doch wohl garantiert nicht für diese 2/3 Mehrheit unserer Bevölkerung, die fordert, in Sachen Migration konsequent zu handeln!
    SPD/Grün/Links täten gut daran, dem angebrachten Leitspruch am Reichstagsgebäude/Bundestag zu folgen: "Zum Wohle des Deutschen Volkes"!
    Siehe Folgekommentar: Das Richtige...
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  • Dietmar Eberth
    "einige auf die Straße."

    Einige Hunderttausende in wenigen Tagen mobilisiert auf die Straße. Sie untertreiben. Wieviel hat die Union auf die Straße mobilisiert als Gegenpol?
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  • Lutz Saubert
    Demokratische Mehrheiten werden nicht auf der Straße entschieden.
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  • Steffen Cyran
    So ist es. Und die ddort vorgetragenen "Ansichten" werden vermutlich von 80 & der Bevölkerung NICHT mitgetragen.

    Aber das ist das Wesen der Linksgrünen Aktivisten: eine kleine, aber extrem laute Minderheit, die meint, sie allein hat die Weisheit gepachtet und alle anderen müssen bekehrt (oder im Fall der Antifa: bekämpft) werden.
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  • Manfred Englert
    Das ist halt der Unterschied zwischen den Schreiern der Straße und den Unionswählern.
    Ihre Frage, wieviel solcher Demonstranten "die Union auf die Str gebracht hat" läßt den Schluß zu, daß diese "Plärrer"von irgendwelchen Parteien/Organisationen auf die Str gebracht, in Ihrem Sprech mobilisiert, wurden.
    Vielleicht wissen Sie auch, von wem?
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  • Barbara Fersch
    unfassbar, wissen diese Leute überhaupt was welche Partei, bzw. deren Abgeordnete von sich geben? Von wegen Zusammenarbeit der CDU/CSU mit der AfD verhindern. Wo bitte war denn eine Zusammenarbeit? Wer im Parlament sitzt, darf auch abstimmen....mehr war das nicht.....und verbockt haben es SPD und wieder mal die Grünen.....
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  • Christine Joachim
    ....ach Frau Barbarai Forsch....Sie laufen "unter ferner liefen"....und die Böcke (Wiki) bitte nicht für alles "Verbocken" mißbrauchen.....

    Fehler im Text? Meine Tastatur ist schuld...ja, ja...ist halt auch bockig....
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  • Wolfgang Keller
    Wie alt darf man denn sein, um demonstrieren zu dürfen?
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  • Lutz Saubert
    Mit Demokratie hat das so viel zu tun wie die DDR. Die hatte auch "demokratisch" im Namen.
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