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Würzburg
Wiedereröffnung des Würzburger Hofbräukeller: Hier darf man sich das Essen im Biergarten selbst mitbringen
Nach langer Umbauphase eröffnet der Hofbräukeller samt Biergarten im Stadtteil Zellerau in Würzburg. Über drei Millionen Euro wurden investiert. Was ist neu?
Der Hofbräukeller in Würzburg öffnet wieder mit neuen Pächtern, die Vorfreude ist sichtlich groß (von links): Frank Knüpfing, Hofbräu-Geschäftsführer Axel Kochinki und Karsten Rupp.
Foto: Ernst Lauterbach | Der Hofbräukeller in Würzburg öffnet wieder mit neuen Pächtern, die Vorfreude ist sichtlich groß (von links): Frank Knüpfing, Hofbräu-Geschäftsführer Axel Kochinki und Karsten Rupp.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 05.04.2025 02:36 Uhr

1925 steht in großen Lettern eingemeißelt auf dem Schlussstein des Torbogens, durch den man in den Biergarten des Hofbräukellers in der Zellerau gelangt. Genau 100 Jahre wird er heuer alt. Genauso alt sind auch viele der Kastanien darin, die hungrigen und durstigen Besucherinnen und Besuchern Schatten spenden. 2013 wurde er vom Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur zum schönsten Biergarten Deutschlands gekürt.

Seit dem Vorjahr haben Lokal und Biergarten neue Pächter, nachdem die vorigen Pächter Gaby und Reinhard Henke 2023 in den Ruhestand gegangen waren. Es sind, wie berichtet, Karsten Rupp und Frank Knüpfing. Seit Oktober vorigen Jahres werden Lokal und Biergarten samt Terrassen saniert und umgestaltet. Über drei Millionen Euro haben Knüpfing und Rupp gemeinsam mit der Würzburger Hofbräu investiert. "Nahezu zu gleichen Teilen", berichtet Hofbräu Geschäftsführer und Projektleiter Axel Kochinki. Die offizielle Eröffnung für das Lokal und die Terrasse mit Bedienung wird am Donnerstag, 3. April, sein, kündigt er an.

Den Menschen in Würzburg das Bierverständnis näher bringen

Für ihn ist das ganze ein Herzensprojekt. "Das wird unser absoluter Stern, passend zur Würzburger Hofbräu", sagt er. "Was der Weinbaupräsident Arthur Steinmann für den Wein in Perfektion macht, wollen wir jetzt für das Bier in Würzburg auch machen, denn wir haben ja auch eine lange Tradition", erklärt der Chef, der 1643 von Fürstbischof Johann Philipp von Schönborn begründeten Brauerei.

"Bier ist vielfältig und hat so viele verschiedene Sorten, das wollen wir den Menschen in Würzburg besser erklären", sagt er und deutet auf ein kleines Brettchen, das vor ihm steht. Darin "schweben" fünf kleine 0,1-Liter fassende Gläser, denen man an der Farbe ansieht, dass ebenso viel Sorten Bier darin sind. "So eine Bierverkostung wird es geben, ebenso wie die kulinarischen Bierproben mit Speisen und den korrespondierenden Bieren", fährt Kochinki fort. "Wir wollen den Menschen hier das Bierverständnis näher bringen", sagt er. "Wenn nicht wir, wer dann?"

Seit dem Jahr 2005 gehört die Würzburger Hofbräu zur Kulmbacher Brauerei

Das sieht man auch im Wintergarten, wo die neue Zapfanlage mit insgesamt 16 Zapfhähnen auf die Gäste wartet. Aus acht von ihnen wird künftig Bier fließen. "Aus der gesamten Brauereifamilie", sagt Kochinki. Denn seit 2005 gehört die Hofbräu zur Kulmbacher Brauerei. "Wir haben ja auch sechs verschiedene alkoholfreie Biere. Für alle Biere gibt es eine extra Karte mit Beschreibung und Speisenempfehlung", erklärt er. 

"Bier ist vielfältig und hat so viele verschiedene Sorten, das wollen wir den Menschen in Würzburg besser erklären"
Axel Kochinki, Hofbräu-Geschäftsführer

Apropos Speisen: In der Küche stehen schon die neuen Backöfen, in denen Schäufele und Spanferkelhaxen bei niedrigen Temperaturen über Nacht gegart werden. "25.000 Euro kostet jeder", sagt Karsten Rupp. Gekocht wird hier im Unterschied zu vielen Gastroküchen ausschließlich elektrisch. Auf den Teller kommen deftig-fränkische oder auch vegetarisch-vegane Speisen.

Für den großen Durst gibt's das Bierfass auf den Tisch zum selber zapfen

Wenn der Selbstbedienungs-Biergarten dann bei passendem Wetter ebenfalls eröffnet, kann, wer will, sein Essen selbst mitbringen, für den großen Durst gibt's das Bierfass auf den Tisch zum selber zapfen. Und sonntags ab 10 Uhr soll es auch einen Weißbierfrühschoppen mit Wirtshausmusik geben. "Das wird wieder ein richtig fränkischer Biergarten", sagt Kochinki, der auch erzählt, dass er in seiner Ausbildung zum Diplom-Braumeister am Kaiserstuhl auch mal bei der Weinlese half und Öchsle bestimmte. 

Denn Wein gibt es im Hofbräukeller natürlich auch – und der kommt, woher sonst, von den Weinbergen der Familie Schönborn, den Nachfahren des Mannes, der vor 382 Jahren den Grundstein der Würzburger Hofbräu legte. Dem Fürstbischof von Schönborn würde das sicher gefallen.

 
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  • Michael Riedner
    In jedem Biergarten darf man selbst essen mitbringen
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  • Hiltrud Erhard
    Das sind doch mal gute Nachrichten!
    Endlich wieder ein Gasthof. Ohne viel Schickimicki, mit Herzblut.
    Allerdings würde ich, natürlich mit meinem reichlich vor anderen Halbwissen, überdenken, ob man nicht doch im Biergarten Bedienung Trink Crafty einsetzen möchte, denn nur so trinken und essen die Leute auch etwas mehr als wir, wenn sie sich selber holen müssen.
    Aber das muss jeder selbst wissen und für sich entscheiden, wie das Konzept am Ende des Tages funktioniert.
    Auf jeden Fall freuen wir uns auf die Schäufele und auf das leckere Bier.

    Viel Erfolg und viel Glück im Hofbräu!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Wow.
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