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Würzburg
Der Würzburger Hofbräukeller steht vor einer längeren Auszeit
Das Wirtspaar Gaby und Reinhard Henke geht in den Ruhestand. Doch das ist nicht der einzige Grund, weshalb der Hofbräukeller vermutlich bis zu einem Jahr geschlossen bleibt.
Gaby und Reinhard Henke gehen nach 22 Jahren Arbeit im Hofbräukeller in Würzburg in den Ruhestand.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Gaby und Reinhard Henke gehen nach 22 Jahren Arbeit im Hofbräukeller in Würzburg in den Ruhestand.
Herbert Kriener
Herbert Kriener
 |  aktualisiert: 31.08.2023 05:38 Uhr

"Es war eine schöne, aber auch anstrengende Zeit. Viele Gäste sind traurig, dass wir aufhören", bedankte sich Reinhard Henke von der Würzburger Hofbräu für die langjährige gute Zusammenarbeit bei seinen treuen Stammgästen und den vielen Firmen, die hier gefeiert haben. Für unterschiedliche Veranstaltungen konnte der Wirt die Schönbornstube, das Sudhaus, die Brauwerkstatt, das Echter-Zimmer, den großen und kleinen Saal, die Schwemme und den Wintergarten anbieten.

Henke, 1956 in Würzburg geboren, hatte in den Residenz-Gaststuben Koch gelernt und danach in der Schweiz gearbeitet. Seine erste eigene Gaststätte betrieb er im Tennis Club Weiß-Blau von 1987 bis 1990. Danach wechselte er ins Haus des Frankenweins, wo er bis 1994 Wirt war. Anschließend war er acht Jahre Gastronom in der Kürnachtalhalle in Lengfeld. Im Dezember 2001 übernahm er den Würzburger Hofbräukeller. Zusätzlich betrieb er ein Jahr lang das Keiler-Brauhaus in Lohr, zwei Jahre das Talavera-Schlösschen und zwölf Jahre den Biergarten Alter Kranen. Auf allen Stationen war seine beste Unterstützerin seine Frau Gaby, mit der er seit 45 Jahren verheiratet ist.

Umfassende Sanierungsarbeiten werden auf zwei Millionen Euro geschätzt

Die Würzburger Hofbräu geht nach den Worten von Norbert Lange davon aus, dass die nötigen Renovierungsarbeiten - auch wegen derzeitiger Überlastung der Baufirmen - bis zu einem Jahr dauern könne. Lange war 16 Jahre in der Hofbräu tätig, davon zehn Jahre als Geschäftsführer gemeinsam mit Braumeister Michael Haupt. Anfang August trat er in den Ruhestand, ist aber immer noch als Berater der Hofbräu aktiv, bis ein neuer Geschäftsführer berufen ist.

Unter Langes Verantwortung wurde ein Konzept zur nötigen Sanierung ausgearbeitet, das bereits der Kulmbacher Brauerei-AG zur Entscheidung vorgelegt wurde, zu der die Würzburger Hofbräu seit einigen Jahren gehört. Die Aktienmehrheit der Kulmbacher Brauerei hat die Münchner Paulaner-Gruppe.

Waren lange ein eingespieltes Team: Gaby und Reinhard Henke im Biergarten der Würzburger Hofbräu.
Foto: Ulises Ruiz Diaz | Waren lange ein eingespieltes Team: Gaby und Reinhard Henke im Biergarten der Würzburger Hofbräu.

Norbert Lange geht davon aus, dass die Sanierungsarbeiten wohl über zwei Millionen Euro kosten werden. Erneuert werden muss laut Lange die gesamte Elektrik und die sanitären Einrichtungen. Dazu soll die Heizung auf Fernwärme umgestellt werden. Auch die Lüftung und Stromversorgung müssen auf den neusten Stand der Technik gebracht werden. Erhalten bleiben soll zunächst aber ein Großteil der traditionellen Gaststätten-Einrichtung.

Mehrere Interessenten aus Würzburg haben sich bereits gemeldet

Wer den Hofbräukeller künftig betreibt, ist laut Lange noch offen. Mehrere Interessenten aus Würzburg hätten sich schon gemeldet. Der neue Betreiber müsse bereit sein, den Weg mit der Hofbräu zu gehen und mit zu investieren. Die Entscheidung liege letztlich bei der Kulmbacher Brauerei.

Die Würzburger Hofbräu

Die Würzburger Hofbräu geht auf das Jahr 1643 zurück. Gegen den Willen des Stadtrates hatte damals Bischof Johann Philipp von Schönborn im Pleidenhaus an der heutigen Juliuspromenade die erste Würzburger Brauerei genehmigt. 1736 ließ sein Nachfolger Friedrich Karl von Schönborn ein neues Brauhaus im Mainviertel errichten. Die Pläne dafür entwarf Balthasar Neumann, der Erbauer der Residenz. 1803 ging die Brauerei in privaten Besitz über. 1874 erwarb der Engländer Henry Theodor Böttinger das Unternehmen und errichtete 1876 eine neue Groß-Brauerei mit Gasträumen am heutigen Standort an der Höchberger Straße. 1934 wurde schließlich der Firmenname "Brauhaus Würzburg" in "Würzburger Hofbräu" umgewandelt.
Quelle: bert
 
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  • Klaus Fiederling
    Schade, sehr schade, wieder eine Tradition weniger in Würzburg, hoffentlich kommen doch wieder bald Pächter, damit das Gebäude nicht so lange leer steht. War auch schon zur Bierprobe drinnen.
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  • Felix Habermann
    An dieser Stelle muß ich mich bei Euch recht herzlich bedanken.
    So wie Ihr den Biergarten geleitet habt gibt es selten.
    Wünsche Euch alles Gute für den Ruhestand ! ! !
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