52 Filialen der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof sollen bis 2024 geschlossen werden, der Standort Würzburg ist nicht darunter. Doch der Einzelhandel hat es auch in Würzburg nicht leicht: Immer häufiger werden Onlineshops den lokalen Geschäften vorgezogen. Doch bei einer Umfrage in der Würzburger Innenstadt zeigt sich, einige Menschen aus der Stadt und dem Umland kaufen noch immer gerne im lokalen Einzelhandel ein. Eine Umfrage.
1. Reiner Wirsching (75) aus Erlabrunn, pensionierter Versicherungskaufmann: "Für mich lohnen sich nur Fachgeschäfte"
"Für mich rentiert es sich nicht, in der Stadt einzukaufen. Die Parkmöglichkeiten sind sehr gering und das Parken an sich ist auch relativ teuer. Meine Besuche in der Stadt verbinde ich deswegen, sofern es passt, mit Terminen. Ich selbst kaufe auch lieber in Outlet-Centern wie Wertheim Village ein. Läden, in denen sich das Einkaufen noch lohnt, sind für mich vor allem Fachgeschäft wie Spielwarenläden oder Optiker. Alles andere bestelle ich online."
2. Daniel Abdolhamidi (24) aus Würzburg, Student für Chemie: "Ich weiß oft nicht, was ich wo finde"
"Ich kaufe viel in Würzburg ein. Einige Läden sind einfach sehr günstig. Aber ich bevorzuge, online einzukaufen. Dort kann ich die Produkte hinsichtlich ihrer Preise und der Qualität vergleichen. Ich weiß außerdem oft nicht genau, in welchem Geschäft ich was finde. Im Internet kann ich einfach suchen und dann bestellen. In Würzburg kaufe ich vor allem bei Zara, DM und TK Maxx ein. Ich würde mir noch wünschen, dass es einen KFC in Würzburg gibt."
3. Tamara Welsch (31 ) aus Würzburg, Bankkauffrau: "Im Internet ist die Kleidung günstiger"
"Ich kaufe eher online ein. Im Internet gibt es eine größere Auswahl an Geschäften und auch Produkten, die viel günstiger sind als in den Läden vor Ort. Man bekommt auch Produkte von gewissen Marken, die es in Würzburg nicht gibt. In Würzburg kaufe ich vor allem Berufsklamotten, weil ich sie bequem mitnehmen und anprobieren kann. Dann gehe ich meist zu Zara oder zu H&M. Ich würde mir wünschen, dass es in Würzburg vielleicht noch Läden wie die Restaurantkette Vapiano gäbe."
4. Andreas Oehrlein (54) aus Würzburg, Fachangestellter für Bäderbetriebe: "Ich kaufe fast alles in Würzburg"
"Ich gehe gerne in der Stadt einkaufen, weil wir eine sehr schöne Innenstadt haben. Man trifft immer Leute, die man kennt und kann sich auch gut unterhalten. Die Innenstadt ist mit dem Fahrrad oder dem Bus zudem sehr gut zu erreichen. Grundsätzlich kaufe ich fast alles in Würzburg. Wenn es Kleidungsstücke, die ich brauche, hier nicht gibt, dann bestelle ich eben online. Ich bin mit dem Angebot in Würzburg aber sehr zufrieden."
5. Java Zeuner (19) aus Würzburg, Studentin für Gymnasiallehramt: "Es ist persönlicher, im Laden einzukaufen"
"Ich kaufe jetzt wieder häufiger in der Innenstadt ein. Vor allem bei DM und TK Maxx. Von zu Hause einzukaufen war zwar entspannter, aber es ist natürlich schöner, gemeinsam mit anderen shoppen zu gehen. In der Stadt kann ich alles live anprobieren und es ist auch persönlicher. Dort wird man dann von Leuten beraten, die Ahnung haben. Ich selbst kaufe auch lieber in kleinen Geschäften als in Ladenketten ein. Meine Kleidung kaufe ich ausschließlich in der Stadt, online nur Dinge wie Dekoration. Ich fände es aber schön, wenn es in Würzburg noch einen weiteren Schuhladen gäbe."
6. Carola Thieme (59) aus Gerbrunn, freiberufliche Designerin und Musikerin: "Im Fachbereich ist mir Beratung wichtig"
"In Würzburg kaufe ich vor allem Kleidung, bei Wöhrl oder s.Oliver. Aber ich gehe auch häufig in Fachgeschäfte, wie beispielsweise Foto Weber oder Comacs, wo man gut beraten wird und das Produkt vor dem Kauf anschauen kann. Gerade im Fachbereich ist die Beratung wichtig. Ich unterstütze zudem gerne die kleinen Geschäfte vor Ort, denn wenn alle nur noch online kaufen, würde definitiv etwas in der Innenstadt fehlen. Ich bin meist mit dem Auto unterwegs, daher ist es jedes Mal ein kleines Event, wenn man zum Einkaufen in die Stadt fährt. Stadtbesuche verbinde ich dann gerne mit einem Streetwalk, auf dem ich Dinge fotografiere, oder Treffen mit Freunden. Ich gehe bewusst in die Stadt und genieße das dann auch. Online kaufe ich sehr wenig ein. Neulich habe ich ein Fachgeschäft für Sportschuhe gesucht, aber nach einiger Zeit auch gefunden. Mit dem Angebot in Würzburg bin ich zufrieden."
7. Annelore Theresia Monette aus Würzburg, pensionierte medizinische Fachangestellte: "Schade, dass es das Café Michel nicht mehr gibt"
"Ich kaufe sehr gerne in Würzburg ein, zum Beispiel bei Momo in der Schustergasse. Ich wohne direkt in der Innenstadt und deswegen ist alles für mich gut erreichbar. Alles, was ich brauche, bekomme ich hier, außer Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel, die ich dann online bestelle. Ich probiere Sachen gerne an und kann dann im Laden entscheiden, ob es mir steht oder nicht. Was ich mir wünschen würde, wären mehr Boutiquen anstelle von Einkaufsketten. Und ich finde es sehr schade, dass es kaum Cafés wie das Café Michel mehr gibt. So etwas wäre sehr schön. Die übrigen Cafés sprechen mich nicht an."
8. Tom Kußberger (27) aus Würzburg, Augenoptikermeister: "Gewisse Dinge kann man nur vor Ort erledigen"
"Ich kaufe sehr gerne in Würzburg ein. Weil beispielsweise Fachgeschäfte wie für Augenoptik sehr beratungsintensiv sind. Alle Dinge, die mit Gesundheit, Maßanfertigungen oder Reparaturen zu tun haben, können eben nur vor Ort erledigt werden. Schön ist, dass die Wege in Würzburg kurz sind und alles zu Fuß erreicht werden kann. Zudem gibt es im Kürschnerhof oder in der Domstraße viele Läden, die typisch für Würzburg sind. Ich finde hier alles, was ich brauche und vermisse nichts. Online kaufe ich nur digitale Inhalte, aber ansonsten informiere ich mich eher im Internet, bevor ich in der Innenstadt einkaufe."
9. Sandra Weiß (33) aus Würzburg, Kieferorthopädin: "Ich mag die kleine Boutiquen"
"Von Lebensmitteln bis zur Kleidung kaufe ich eigentlich alles in der Würzburger Innenstadt. Zwar finde ich nicht immer alles in der passenden Größe, dann weiche ich auf das Internet aus. Aber kaufe definitiv bevorzugt in der Stadt ein. Besonders mag ich kleine Boutiquen, von denen es in Würzburg viele gibt."
10. Alexander Handschuh (28) aus Würzburg, Student für Philosophie und Kunstgeschichte: "Braucht es einen dritten DM?"
"Meine Lebensmittel kaufe ich vor allem in Grombühl, wo ich wohne, aber Dinge wie Kleidung kaufe ich in der Innenstadt. Ich kaufe auch gerne bei Deußer oder im Plattenladen ein. Die Würzburger Altstadt gibt ein schönes Bild ab, es ist alles zu Fuß erreichbar und das Angebot ist auch okay. Ich habe mich nur gefragt, ob ein dritter DM in der Innenstadt wirklich nötig ist. Mit den Öffnungszeiten bin ich auch zufrieden."
1) zwecks Parkplätze
2) wegen überteuerter Ware. Kaufhof war ich schon mehrere Jahre nicht mehr.
3) Öffnungszeiten erst ab 10 00 usw. usf.
ich bestelle meine Medizin grundsätzlich im Netz
weil es da einen Bonus gibt
mit dem ich fast die Rezeptgebühr bezahlt hab...
das Konzept mit den großen Warenhäusern ist schon länger Tod
nur will es keiner so richtig wahrhaben...
ALLES hat seine Zeit
und die findet jetzt im Internet statt...
Dann würde ich auch gerne wieder in WÜ einkaufen gehen, die Stadt, in der ich fast 40 Jahre Dienst leistete und fast jede Ecke kenne. Ich vermisse auch die Michels. Oder den Brandstätter, den ich auch nicht mehr aufsuche, nachdem dieser Grüne Heilige durch erhöhte Parkgebühren die Landler draußen halten will. Bei meinem Arztbesuch zahle ich für den Aufenthalt von einer Std und 7 Minuten 4,- Euro. Wenn der Mediziner aus Altersgründen schließt, werde ich dann alles nach SW verlegt haben und WÜ ganz den Rücken kehren. Aus Prinzip, denn ich mag keine Bevormundung eines derart Gescheiterten mit Parkplatzprivileg!!!