Der Tornado in Kürnach. Immer wieder Hochwasser in den Maintal-Gemeinden. Starkregen und überflutete Keller in Eßfeld oder anderen Ortschaften, die Corona-Pandemie und vielleicht eines Tages sogar die Afrikanische Schweinepest: Feuerwehrleute im Landkreis Würzburg sind schon längst vielseitig gefordert und stehen immer wieder vor neuen Herausforderungen. Damit all das besser koordiniert werden kann, wurde in der Kreisbrandinspektion Würzburg am 1. April der neue Fachbereich "Katastrophenschutz und Koordination der Hilfeleistungskontingente" installiert. Was bedeutet das?
Ein neuer Fachbereich in der Kreisbrandinspektion
Bei Hochwasser werden Sandsäcke und Pumpen gebraucht, vielleicht auch Boote. Nach einem Sturm sind Motorsägen wichtig, um umgefallene Bäume aus dem Weg zu schaffen. All diese sogenannten Kontingente müssen vom Landratsamt Würzburg aufgestellt werden. Denn zu den laufenden Aufgaben der Behörde gehört es unter anderem, den Katastrophenschutz zu regeln und länderübergreifend Hilfe zu leisten. Bereits im Jahr 2018 wurden die entsprechenden Planungen überarbeitet und durch zusätzliche Spezial-Kongingente erweitert. Bei der Kreisbrandinspektion Würzburg fließt das nun alles im Fachbereich "Katastrophenschutz und Koordination der Hilfeleistungskontingente" zusammen. Dafür verantwortlich ist der jeweils amtierende Kreisbrandrat. Das ist zur Zeit Michael Reitzenstein. Er hat den neuen Fachbereich an Kreisbrandmeister Markus Haberstumpf (Waldbrunn) delegiert.
Im Rahmen eines Katastropheneinsatzes würde er als Fachberater Feuerwehr in der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) an den Besprechungen teilnehmen. Haberstumpf ist aber nicht nur Ansprechpartner für die Verwaltung, er koordiniert auch die Zusammenarbeit für die Belange des Katastrophenschutzes im Bereich Feuerwehr, stellt Hilfeleistungskontingente auf, bereitet Ausschreibungen vor und verwaltet Personal und Material, unter anderem auch die Katastrophenschutzfahrzeuge. Der Kreisbrandmeister muss aber auch bei Gefahrguteinsätzen oder Trinkwasserverunreinigungen Warnzüge aufstellen, die dann eingesetzt werden, um die Bevölkerung zu warnen.
Landkreis-Feuerwehr ist auch am Aufbau des Impfzentrums beteiligt
Aktuell befindet sich der Landkreis in der Planungsphase zum Aufbau und Betrieb eines Impfzentrums für den Landkreis Würzburg. Der Kreisbrandrat ist in die Planungen eingebunden. "In welchem Umfang die Feuerwehren unterstützen, oder der Fachbereich Katastrophenschutz gegebenenfalls eine besondere Rolle spielt, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden", sagt Eva-Maria Löffler. Die Juristin ist unter anderem auch zuständig für den Geschäftsbereich Kommunales, Sicherheit und Verbraucherschutz. Der neue Fachbereich in der Kreisbrandinspektion stärke den Katastrophenschutz im Landkreis Würzburg, vor allem auch in Hinblick auch auf neue Herausforderungen, so Löffler.