Die Ochsenfurter Altstadtfähre macht sich bereit fürs Winterquartier. Am Sonntag feiert der Nixe-Förderverein den Saisonabschluss mit einem kleinen Fest am Mainufer an der Alten Mainbrücke. Grund zum Feiern gibt es auch deshalb, weil die Nixe bisher ganz gut durch die Pandemie geschippert ist und technisch besser dasteht denn je, sagt Bürgermeister Peter Juks, der vor wenigen Tagen erst zum Vorsitzenden des Fördervereins wiedergewählt wurde.
Neun Jahre ist es her, dass der Förderverein die Verantwortung für die Nixe übernommen hat, nachdem sie als Fähre nach Abschluss der Sanierung der Alten Mainbrücke nicht mehr gebraucht wurde. Eine touristische Attraktion und fast schon ein Wahrzeichen für die Stadt ist das Schiff geblieben. Besonders beliebt sind die kurzen Panoramafahrten am Wochenende und die mehrstündigen Längsfahrten für Gruppen und Vereine.
Im ersten Corona-Jahr 2020 waren die Buchungszahlen dramatisch eingebrochen. 23 Längsfahrten waren gebucht worden, nachdem die Nixe im Vorjahr beinahe die 100er-Marke erreicht hätte. In diesem Jahr komme man voraussichtlich auf rund 40 Buchungen, sagt Vorsitzender Peter Juks. Auch nach dem offiziellen Saisonabschluss am Sonntag können noch Längsfahrten gebucht werden.
Der Verein hat den Lockdown genutzt, um die Nixe technisch auf den Stand der Zeit zu bringen. Strengere Abgasvorschriften hatten einen Austausch des Motors erforderlich gemacht. Auch das inzwischen 60 Jahre alte Getriebe wurde erneuert.
Rund 55 000 Euro hat die Umrüstung gekostet. Weil die Nixe als gewerbliches Schiff gilt, konnte der Förderverein dafür Fördermittel des Bundes in Höhe von 26 000 Euro und Corona-Soforthilfen in Höhe von 7000 Euro in Anspruch nehmen, so Juks. Neben Einzelspenden von Privatpersonen und Sponsoren blieb eine Finanzierungslücke von 12 000 Euro, die mit Hilfe einer Crowdfunding-Aktion der VR-Bank geschlossen werden konnte.
In der Winterpause zuvor war bereits die gesamte Elektrik der Nixe erneuert worden. "Technisch sind wir damit wieder auf der Höhe", sagt Peter Juks – mindestens bis zum Frühjahr 2025. Denn so lange gilt die Abnahme durch die Schiffsuntersuchungskommission, vergleichbar dem TÜV bei Autos.
Insgesamt 80 000 Euro in die Nixe investiert
Insgesamt habe der Förderverein damit in den beiden zurückliegenden Jahren rund 80 000 Euro in die Nixe investiert, finanziert aus eigenen Einnahmen, Fördergeldern und Spenden fester Firmensponsoren. "Die Sponsoren haben wir heuer angesichts der Corona-Situation bewusst nicht angeschrieben", sagt Juks. Einige hätten dennoch gespendet.
Wichtig sei für ihn, dass sich der Verein auch weiterhin wirtschaftlich trägt und nicht auf Unterstützung der Stadt angewiesen ist: "Der Nixe-Förderverein steht finanziell gut da und kann eigenständig agieren." Auch personell sei der Förderverein trotz aller Widrigkeiten gut aufgestellt. Vier Schiffsführer und vier ausgebildete Matrosen sind auf geringfügiger Basis auf der Nixe beschäftigt. Nur im Verein wäre Juks froh über weitere Mitglieder, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Buchungen und Verwaltung liegen derzeit in der Hand des stellvertretenden Vorsitzenden Albert Ringhand und von Kassier Horst Baumann.
Mit einem kleinen Fest an der Anlegestelle am Sonntag, 10. Oktober, von 11 bis 17 Uhr soll die Saison ausklingen. Dem Technikteam steht dann eine vergleichsweise ruhige Winterpause bevor, bis die Nixe am 1. Mai 2022 wieder in die neue Saison startet.