Vorerst an diesem und am nächsten Wochenende müssen die Freunde des Brückenschoppens nachmittags und abends das Glas aus der Hand geben: Wegen der gestiegenen Corona Zahlen gilt von Freitag bis Sonntag jeweils ab 16 Uhr bis 6 Uhr des Folgetages ein Alkoholverbot auf der Alten Mainbrücke. Die Meinungen über die aktuelle Allgemeinverfügung der Stadt gehen auseinander.
Bernd Kuhn (55) aus Gemünden hat vollstes Verständnis für die Maßnahmen der Stadt: "Ich habe es heute früh in der Zeitung gelesen. Irgendwelche Maßnahmen muss man ja treffen und man sollte alles versuchen. Ich denke, das ist ein guter Anfang."
Das findet auch Carolin Laue (30) aus Hannover, die zu Besuch in Würzburg ist: "Irgendwo muss man ja anfangen, Maßnahmen zu treffen. Nachmittags steht hier jeder an seinen Tischen. Aber wenn am Samstagabend hier viele Menschen betrunken unterwegs sind, dann würde ich ungerne herkommen."
Martina Brennecke (55) aus Berlin hat Verständnis für die Maßnahmen, aber auch Zweifel: "Ich kann es verstehen. Mit Alkohol wird die Stimmung lockerer und Abstände werden nicht mehr eingehalten. Aber wenn es unten am Pavillon weitergeht, dann hat sich das Problem ja nur verlagert. Immerhin wird das hier sensibler gehandhabt als bei uns in Berlin."
Bedenken hat auch Anna-Lena Fries (28) aus Aubstadt: "Ich finde, das ist der falsche Ansatz. Man kann sowieso schon so wenig unternehmen. In der Innenstadt ist es doch viel gedrängter, als hier in einer kleinen Gruppe an einem Tisch zu stehen. Das Trinken verlagert sich doch nur. Jeder bringt jetzt seinen eigenen Wein mit und setzt sich unten an den Mainkai."
Auch der Zeitpunkt des Verbots erschließt sich nicht jedem. Warum schon ab 16 Uhr, fragt sich Bernd Westermann (68) aus Rastatt: "Bei dem schönen Wetter wäre es schön, wenn man zumindest bis 18 Uhr draußen bleiben könnte."