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Würzburg
Wenn die Saatkrähen nerven: Warum die Stadt Würzburg mit hohem Bußgeld droht
Sie sorgen für Lärm und Schmutz, die Stadt Würzburg aber will die Saatkrähen schützen. Wer eigenmächtig gegen die Tiere vorgeht, muss mit einem saftigen Bußgeld rechnen.
Nistende Saatkrähen werden von Anwohnern oft als störend wahrgenommen. Die Stadt Würzburg will gegen eine Vertreibung der Tiere vorgehen. 
Foto: Jürgen Pelzing | Nistende Saatkrähen werden von Anwohnern oft als störend wahrgenommen. Die Stadt Würzburg will gegen eine Vertreibung der Tiere vorgehen. 
Lisa Schmachtenberger
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:41 Uhr

Wie Städte mit ihren tierischen Bewohnern umgehen, sorgt oft für Schlagzeilen. Während in Venedig das Füttern von Tauben verboten ist, dreht Würzburg den Spieß um: Wer Saatkrähen vertreibt oder ihre Nester zerstört, dem drohen nun bis zu 50.000€ Bußgeld. Darüber informierte jetzt die Stadt Würzburg in einer Pressemitteilung. 

Zur Hauptnistzeit der Saatkrähen von Mitte März bis Mai werden vor allem der Lärm und die Verschmutzungen, die durch den Nestbau entstehen, als störend wahrgenommen. Schon häufig sei es deswegen vorgekommen, dass Nester zerstört oder Tiere vertrieben wurden. Das Problem löse sich dadurch jedoch nicht: "Werden Kolonien gestört oder gar aufgelöst, kommt es oft zur Bildung neuer Teilkolonien an anderen Standorten. Damit erhöht sich auch die Anzahl der Brutplätze", erklärt Steffen Jodl, Geschäftsführer der Kreisgruppe Würzburg des Bund Naturschutz. 

Hohes Bußgeld bei Zerstörung von Nistplätzen

Saatkrähen gehören zudem zu den natürlichen Schädlingsbekämpfern, so Jodl weiter: "Saatkrähen fressen unter anderem Mäuse und Insektenlarven, aber auch Nacktschnecken." Zusätzlich entsorgen sie auch tierische Kadaver und verhindern so die Ausbreitung von Krankheiten. Um die Population von rund 170 Brutpaaren, die in Würzburg nisten, aufrecht zu erhalten, wirbt die Stadt Würzburg deswegen um besonderes Verständnis. Wer gegen das Verbot der Zerstörung von einzelnen Koloniestandorten verstoße, müsse mit einem Bußgeld bis zu 50.000 Euro rechnen, heißt es in der Mitteilung.

Stark betroffene Gebiete befinden sich in Würzburg unter anderem in der der Erthalstraße, der Friedrichstraße und auf der Talavera. Für die Dauer der Brutzeit von Mitte März bis Mai bittet die Stadt Würzburg um Verständnis für die durch Lärm oder Verschmutzung entstandenen Unannehmlichkeiten. 

Bei Fragen zur Saatkrähe oder auftretenden Problemen können sich Bürgerinnen und Bürger an die Fachabteilung Naturschutz und Landschaftspflege, Tel. (0931) 37– 2683 oder naturschutz@stadt.wuerzburg.de wenden.

 
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  • k.a.braun@web.de
    Es ist lobenswert, dass die Stadt Würzburg den Schutz der Krähen auch in deren städtischem Habitat ernst nimmt. Der Mensch muss begreifen, dass er nicht allein auf der Welt ist. Auch ich nehme vogelbedingte Verschmutzungen schon seit Jahren in Kauf. Die Schutzwürdigkeit der Tiere hat Vorrang.
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  • rolandroesch@web.de
    Würzburg weiß alles besser als der Rest vom Planeten ,man ist nicht in der Lage Tauben und Kräften in Griff zu bekommen und außerdem macht es ja Arbeit für die Aussitzer.
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  • mail@marc-stuermer.de
    Typisch Würzburg: die Drecksviecher rauben hart arbeitenden Bürgern den wohlverdienten und vor allem dringend benötigten Schlaf! Neben solch eine Kolonie leben zu müssen ist absolut nicht schön, das ist die reinste Katastrophe und wer meint, das könne man schon aushalten, der hat den Lärm dieser Mistviecher noch nie ertragen müssen, noch die Dauer dazu!

    Aber anstelle dass die Stadt dafür sorgt, dass die Bürger wieder ruhig schlafen können, nein, werden die Viecher geschützt und Bürger noch bestraft! Wofür zahlt man da eigentlich noch Steuern?
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  • schwabayer
    Mindestens genauso nervig sind Tauben, selbst wenn man die rigoros vertreibt, tauchen sie oft wieder auf.
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  • jutta.noether@web.de
    Gegen die Krähen habe ich nichts, das sind wunderbare und schützenswerte Tiere, Krach und Schmutz beschränken sich ja auch hauptsächlich auf die Brutzeit.
    Mit den Tauben führe ich allerdings auch schon seit Jahren einen (für mich) aussichtslosen Zwist. Bei mir auf dem Balkon haben sie es sogar gelernt, an völlig frei hängenden Meisenknödeln zu mampfen - etwas, das physikalisch eigentlich unmöglich ist.

    Ich mag alle Tiere, aber die Tauben scheinen mich geradezu auszulachen...
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