Für die unterfränkischen Schwimmbäder sieht es besser aus als noch vor einem Jahr: Das Bayerische Innenministerium hatte damals bekannt gegeben, dass 62 Schwimmbäder in der Region sanierungsbedürftig sind. Sechs von ihnen waren sogar langfristig von der Schließung bedroht: in Bischofsheim, Schönau an der Brend, Fladungen (Lkr. Rhön-Grabfeld), Zeil am Main (Lkr. Haßberge), Lengfurt (Lkr. Main-Spessart) und Bürgstadt (Lkr. Miltenberg). In diesem Jahr sind es nach Recherchen dieser Redaktion nur noch die Bäder in Bischofsheim, Schönau und Zeil. In den Gemeinden gibt es verschiedene Ansätze, um die Bäder zu retten.
Landkreis Main-Spessart
Verbessert hat sich zum Beispiel die Situation des Waldbads in Lengfurt, das im vergangenen Jahr von der Schließung bedroht war: "Der Förderverein unterstützt uns tatkräftig", sagt Bürgermeister Norbert Endres. Die Helfer würden zum Beispiel Fliesen verfugen, die Toiletten erneuern oder die Außenanlage gestalten. "Wenn die Technik nicht unerwartet kaputt geht und der Verein weiter mithilft, droht momentan keine Schließung", sagt er.
Landkreis Rhön-Grabfeld
Auch in Fladungen hat die Arbeit von Ehrenamtlichen dazu geführt, dass das Schwimmbad nicht mehr vorm Aus steht. Der "Förderverein Freibad Fladungen" habe die notwendigen Sanierungen vorangetrieben und wird sie laut dem Vorsitzenden Klaus Kalla in diesem Jahr abschließen. "Wir machen alles: die Technik, die Grünanlage, die Badeaufsicht und den Kioskverkauf", sagt er.
Um das Hallenbad-Bad in Bischofsheim zu erhalten, investiere die Gemeinde laut Bürgermeister Georg Seiffert jährlich rund 50 000 Euro in bauliche Unterhaltungsmaßnahmen. "Wenn wir das Bad aber generalsanieren müssen, könnte das ein zweistelliger Millionenbetrag werden. Das werden wir nicht stemmen können." Das Freibad hingegen ist in gutem Zustand.
Zwar fördere die Regierung von Unterfranken im Rahmen des Finanzausgleichgesetzes Schwimmbäder, die von Schulklassen genutzt werden – in das Bischofsheimer Schwimmbad kommen aber nicht genug Klassen. Laut Johannes Hardenacke, Pressesprecher der Regierung, braucht es aktuell bei einer sogenannten Einfachübungsstätte, bei der das Becken rund 17 Meter lang ist, 60 Sportklassen im Fall eines Neubaus und 40 im Fall einer Sanierung, um Fördermittel zu erhalten. Bei einer Doppelübungsstätte (25 Meter lang) braucht es 105 Sportklassen bei einem Neubau und 40 Sportklassen bei einem sanierten Gebäude.
Auch das Schwimmbad in Schönau an der Brend ist von der Schließung bedroht. "Bei uns kümmert sich nicht die Gemeinde, sondern der Verein 'Schwimmbadfreunde' um das Bad", sagt Bürgermeister Rudolf Zehe. Laut Christoph Keßler, dem Vorsitzenden des Vereins, müssen in diesem Jahr 20 000 Euro in das Bad investiert werden: "Dafür suchen wir momentan noch Sponsoren. Wenn etwas Größeres im Schwimmbad kaputt geht, können wir die Summe leider nicht mehr aufbringen und müssten es schließen."
Landkreis Miltenberg
Das Erftalbad in Bürgstadt ist aktuell ebenfalls nicht mehr von einer Schließung bedroht. Falls eine Generalsanierung nötig wäre, würde diese laut Bürgermeister Thomas Grün rund 3,8 Millionen Euro kosten. "Ob dann ein Weiterbetrieb wirtschaftlich sinnvoll und machbar ist, wird entschieden, wenn dieser Fall eintritt", sagt er.
Landkreis Würzburg
Für das Schwimmbad in Gerbrunn (Lkr. Würzburg) werden momentan die Sanierungskosten berechnet. Bürgermeister Stefan Wolfshörndl rechnet mit einem Betrag zwischen zwei und drei Millionen Euro. "Das Bad ist trotz der hohen Kosten für die Gemeinde und die Schule, für Vereine in und um Gerbrunn sehr wichtig", sagt er. Er erhoffe sich "anständige staatliche Zuschüsse" vom Freistaat, da oft betont werde, wie wichtig Schwimmunterricht und Wassersport seien.
Die Staatsregierung hat 2018 die "Arbeitsgruppe Schwimmbadförderung" eingerichtet, um weitere Fördermöglichkeiten für sanierungsbedürftige Schwimmbäder zu prüfen. Laut Corinna Korn, Pressesprecherin des Bauministeriums, wird der Abschlussbericht momentan vorbereitet. Deshalb könnten noch keine konkreten Angaben zu den Fördermaßnahmen gemacht werden.
Landkreis Kitzingen
Im Landkreis Kitzingen wurden im vergangenen Jahr zwei Bäder saniert: Das Volkacher Hallenbad ist Ende 2018 wiedereröffnet worden. Die Kosten für die Sanierung lagen bei 6,5 Millionen Euro. In Markt Einersheim wurde das Freibad im vergangenen Jahr für 3,1 Millionen Euro saniert.
Sanierungsbedürftig ist weiterhin das Volkacher Freibad und, wie vor Kurzem bekannt wurde, das Hallenbad in Iphofen. Was mit diesem Bad passieren wird, ist noch unklar: Von der Sanierung bis zum Neubau ist Bürgermeister Josef Mend zufolge alles möglich.
Landkreis Haßberge
Eines der Schwimmbäder, das im vergangenen Jahr von der Schließung bedroht war, wird zum 1. August tatsächlich geschlossen: das Hallenbad in Zeil. Da eine Generalsanierung zu teuer wäre, ist als mögliche Lösung ein sogenanntes "Allianzbad" im Gespräch. Dabei würden die Kommunen, deren Schulen und Vereine bisher das Bad genutzt hatten, gemeinsam ein neues Hallenbad finanzieren. Wie viel das kosten würde und ob es für ein Allianzbad sogar höhere Fördergelder gibt, müsse erst noch festgestellt werden, sagt der Zeiler Bürgermeister Thomas Stadelmann. "Wie eine Nachnutzung aussehen könnte oder ob wir das Bad abreißen müssen, ist noch völlig offen."
darf man sicherlich bald das dortige Mainland-Hallenbad als Zuschussbetrieb hin-
zuzählen !! Denn die Gemeinde Höchberg (bzw ein paar Wenige aus den Gemeinde-
rat mit Bürgermeister !! ) ; haben gerade den für das Hallenbad so sehr wichtigen Parkplatz verkauft, um nicht zu schreiben * verscherbelt * !! Wegen eines Einkaufmarktes.
Da die Besucher für das Bad vorallem im Winter nicht hinlaufen werden, bleiben Sie weg und baden künftig in der Stadt WÜ-Zellerau. Dort ist das Bad dann ganz neu und in Höchberg zahlen ALLE Bürger diese * Negativ-Zeche * für das einst gut besuchte * Gemeindeeigene Hallenbad *. Für soviel "Stolz " sollte dermaleinst KEINERLEI staatlichen Zuschüsse bei einer Renovierung gezahlt werden. "Hochmut kommt vor den Fall !!! " Schildbürgerstreich...… !!!
Denn, sehr geehrte Damen und Herren,
ein Bad das über Jahrzehnte nur rote Zahlen einfährt hat keine Daseinsberechtigung!
Wieso sehr viel Steuergelder verschwenden für etwas, das man scheinbar nicht braucht. Ich finde, dass man getrost das eine oder andere Freibad schließen kann bzw. muss!
Oder die Bürgerinitiativen sollten den Kommunen die Bäder für den obligatorischen 1 Euro abkaufen und selbst wirtschaftlich betreiben.
Das würde die wegen Freibäder überschuldeten Kommunen aus der finanziellen Krise herausführen.
Beispiel Zeil:
5594 Einwohner (7.386.000 Euro Schulden = 1320€/Kopf)
6.000.000 Euro Kosten für Sanierung (1072€/Kopf)
250.000 Euro jährliches Defizit (44,69 €/Kopf)
Nur 30% der Zeiler nutzen das Bad!
=> Bad schließen und den Bürgern die das Bad nutzen lieber einen Fahrtkostenzuschuss gewähren.
Die Entfernung zum nächsten Bad nach z.B.
Haßfurt 6,9 km
Eltmann 8,9 km
Bamberg 28,3 km
Gruß