Knapp 55 Millionen Euro sind für die Haushaltsjahre 2024 bis 2027 in der Finanzplanung des Landkreises Würzburg für den Neubau eines Bürogebäudes mit Tiefgarage im Hof des Würzburger Landratsamtes vorgesehen. Landrat Thomas Eberth (CSU) würde diesen Neubau als Ergänzung zum Landratsamt gerne verwirklichen und über Kredite finanzieren. Auch, weil er für die Mitarbeiter des Landratsamtes dringend Büroräume braucht. Einige müssen jetzt schon in Containern arbeiten.
Doch der Widerstand in der Kreispolitik für diese Neubaupläne wächst. Zuerst hatte sich die SPD-Fraktion gegen das neue Amtsgebäude ausgesprochen. Jetzt legt die zweitstärkste Fraktion im Kreistag nach. Karen Heußner und Sven Winzenhörlein, Faktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen, möchten erreichen, dass in den Haushaltsberatungen im März die "Planungen für den Neubau und Erweiterung des Landratsamtes vorerst eingestellt und keine weiteren Geldaufwendungen hierfür veranlasst" werden, heißt es im Antrag der Grünen-Fraktion an Landrat und alle Kreistagsmitglieder.
Grüne sprechen sich gegen Erhöhung der Kreisumlage von 5,6 Prozentpunkt aus
In einer Pressemitteilung teilen die Fraktionsvorsitzenden weiter mit, dass "eine Erhöhung der Kreisumlage von 41 Prozent auf 46,6 Prozent, wie von Landrat Eberth gefordert, den Kommunen nicht zumutbar ist". Die Fraktion möchte aber notwendige Investitionen unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig sehen die Kreistagsmitglieder von Bündnis90/Die Grünen aber auch die "steigenden Herausforderungen für den Landkreis, einen ausgeglichenen Haushalt und eine nicht uferlos steigende Schuldenbelastung zu gewährleisten".
Die Fraktion sieht daher "die Notwendigkeit von Einsparungen". So werde sich der Landkreis wohl von einigen wünschenswerten, aber nicht notwendigen Projekten, verabschieden müssen, heißt es in der Mitteilung. "Dass dabei an der Schwimmbadförderung genauso wie bei Schulsanierungen nicht gespart werden darf, ist für uns selbstverständlich", wird Karen Heußner, Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Landrätin, zitiert. "Auf eine neue Klimaanlage für den Sitzungssaal im Landratsamt können wir verzichten, die alte reicht noch aus. Die Beschattung eines Schulhofs ist uns wichtiger", so Heußner.
Grüne sind gegen Kürzungen im sozialen Bereich
Generell sprechen sich die Grünen gegen weitere Kürzungen im sozialen Bereich aus. Die vorgeschlagene Streichung der Förderung ehrenamtlicher Chorleiter und Dirigenten im Bereich Jugendmusik habe die Fraktion irritiert. "Wir brauchen unsere Ehrenamtlichen in der Jugendmusik. Während der Pandemie haben wir alle gemerkt, wie wichtig für unsere Kinder und Jugendlichen gemeinsame Aktivitäten sind. Dazu gehört auch das Musizieren in den Blasorchestern und Musikkapellen in den Dörfern. Diese wichtigen Strukturen dürfen wir jetzt nicht zerstören", so Fraktionsvorsitzender Sven Winzenhörlein.
- auf drei Etagen fällt Regen auf die Fenster, die hier auch Dachfläche sind. Diese Fensterflächen dauerhaft wasserdicht zu halten, ist eine Herausforderung.
- die Dachschrägen verkleinern die nutzbare Fläche im Innern und erschweren die Aufstellung von Möbeln.
- ein Großteil der Gebäudehüllfläche besteht aus Fenstern. Innen ist es dadurch zwar schön hell, man sitzt dort jedoch wie in einem Gewächshaus. Eine Beschattung und Klimatisierung (mit meist hohem Energieverbrauch) ist da unerlässlich.
Bei Neubauten sollte heute der Staat eine Vorbildfunktion hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Kosten und Ökologie einnehmen. Diese Aspekte haben bei dem "Landratsamt der Zukunft" offensichtlich keine Rolle gespielt, man hat den Architekten freien Lauf gelassen. Und Architekten sind Künstler, die sich nur ungern durch Vorgaben (Kosten, Wirtschaftlichkeit, Energieverbrauch usw.) einengen lassen.
Ich habe nicht den Eindruck das da jemand arbeitet.
Ihre Aussage ist also sachlich nicht korrekt.
Als Bürger sehe ich das Wettbewerbsergebnis kritisch. Vor allem in Hinblick auf die Kosten!!!
Das kann man nicht ersetzten, da müssen Menschen arbeiten.
Dazu völlig im Gegensatz: im Landratsamt muss die Devise sein:
brutalsmögliche Digitalisierung und Bürokratieabbau!
Wir können uns einfach nicht noch mehr Bürokratiearbeitsplätze leisten!
Den Bau braucht´s nicht und die Bürokratiearbeitsplätze braucht´s eigentlich auch nicht.