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Würzburg
Welche Zukunft hat das Landratsamt der Zukunft? Auch die Grünen im Landkreis Würzburg lehnen den Neubau ab
Vor den Haushaltsberatungen des Würzburger Kreistages zeichnet sich ab: Der Gegenwind für ein neues Amtsgebäude als Ergänzung zum Landratsamt wird stärker.
Auf dem Mitarbeiter-Parkplatz des Würzburger Landratsamtes könnte für 55 Millionen Euro ein neues Bürogebäude mit Tiefgarage entstehen. In der Würzburger Kreispolitik wächst der Widerstand gegen diese Pläne.
Foto: Thomas Obermeier | Auf dem Mitarbeiter-Parkplatz des Würzburger Landratsamtes könnte für 55 Millionen Euro ein neues Bürogebäude mit Tiefgarage entstehen. In der Würzburger Kreispolitik wächst der Widerstand gegen diese Pläne.
Thomas Fritz
 |  aktualisiert: 02.03.2024 02:46 Uhr

Knapp 55 Millionen Euro sind für die Haushaltsjahre 2024 bis 2027 in der Finanzplanung des Landkreises Würzburg für den Neubau eines Bürogebäudes mit Tiefgarage im Hof des Würzburger Landratsamtes vorgesehen. Landrat Thomas Eberth (CSU) würde diesen Neubau als Ergänzung zum Landratsamt gerne verwirklichen und über Kredite finanzieren. Auch, weil er für die Mitarbeiter des Landratsamtes dringend Büroräume braucht. Einige müssen jetzt schon in Containern arbeiten. 

Doch der Widerstand in der Kreispolitik für diese Neubaupläne wächst. Zuerst hatte sich die SPD-Fraktion gegen das neue Amtsgebäude ausgesprochen. Jetzt legt die zweitstärkste Fraktion im Kreistag nach. Karen Heußner und Sven Winzenhörlein, Faktionsvorsitzende Bündnis90/Die Grünen, möchten erreichen, dass in den Haushaltsberatungen im März die "Planungen für den Neubau und Erweiterung des Landratsamtes vorerst eingestellt und keine weiteren Geldaufwendungen hierfür veranlasst" werden, heißt es im Antrag der Grünen-Fraktion an Landrat und alle Kreistagsmitglieder. 

Grüne sprechen sich gegen Erhöhung der Kreisumlage von 5,6 Prozentpunkt aus 

In einer Pressemitteilung teilen die Fraktionsvorsitzenden weiter mit, dass "eine Erhöhung der Kreisumlage von 41 Prozent auf 46,6 Prozent, wie von Landrat Eberth gefordert, den Kommunen nicht zumutbar ist". Die Fraktion möchte aber notwendige Investitionen unterstützen, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig sehen die Kreistagsmitglieder von Bündnis90/Die Grünen aber auch die "steigenden Herausforderungen für den Landkreis, einen ausgeglichenen Haushalt und eine nicht uferlos steigende Schuldenbelastung zu gewährleisten".

Die Fraktion sieht daher "die Notwendigkeit von Einsparungen". So werde sich der Landkreis wohl von einigen wünschenswerten, aber nicht notwendigen Projekten, verabschieden müssen, heißt es in der Mitteilung. "Dass dabei an der Schwimmbadförderung genauso wie bei Schulsanierungen nicht gespart werden darf, ist für uns selbstverständlich", wird Karen Heußner, Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Landrätin, zitiert. "Auf eine neue Klimaanlage für den Sitzungssaal im Landratsamt können wir verzichten, die alte reicht noch aus. Die Beschattung eines Schulhofs ist uns wichtiger", so Heußner. 

Das Foto zeigt Mitglieder der Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen bei ihrer Klausur zum Haushalt des Landkreises Würzburg in Michelau/Steigerwald.
Foto: Peter Gack | Das Foto zeigt Mitglieder der Kreistagsfraktion Bündnis90/Die Grünen bei ihrer Klausur zum Haushalt des Landkreises Würzburg in Michelau/Steigerwald.

Grüne sind gegen Kürzungen im sozialen Bereich

Generell sprechen sich die Grünen gegen weitere Kürzungen im sozialen Bereich aus. Die vorgeschlagene Streichung der Förderung ehrenamtlicher Chorleiter und Dirigenten im Bereich Jugendmusik habe die Fraktion irritiert. "Wir brauchen unsere Ehrenamtlichen in der Jugendmusik. Während der Pandemie haben wir alle gemerkt, wie wichtig für unsere Kinder und Jugendlichen gemeinsame Aktivitäten sind. Dazu gehört auch das Musizieren in den Blasorchestern und Musikkapellen in den Dörfern. Diese wichtigen Strukturen dürfen wir jetzt nicht zerstören", so Fraktionsvorsitzender Sven Winzenhörlein.

 
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Kommentare
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  • Klaus Krug
    Auf dem Bild oben ist die technisch wenig sinnvolle Konstruktion dieses Glaspalasts erkennbar:

    - auf drei Etagen fällt Regen auf die Fenster, die hier auch Dachfläche sind. Diese Fensterflächen dauerhaft wasserdicht zu halten, ist eine Herausforderung.

    - die Dachschrägen verkleinern die nutzbare Fläche im Innern und erschweren die Aufstellung von Möbeln.

    - ein Großteil der Gebäudehüllfläche besteht aus Fenstern. Innen ist es dadurch zwar schön hell, man sitzt dort jedoch wie in einem Gewächshaus. Eine Beschattung und Klimatisierung (mit meist hohem Energieverbrauch) ist da unerlässlich.

    Bei Neubauten sollte heute der Staat eine Vorbildfunktion hinsichtlich Wirtschaftlichkeit, Kosten und Ökologie einnehmen. Diese Aspekte haben bei dem "Landratsamt der Zukunft" offensichtlich keine Rolle gespielt, man hat den Architekten freien Lauf gelassen. Und Architekten sind Künstler, die sich nur ungern durch Vorgaben (Kosten, Wirtschaftlichkeit, Energieverbrauch usw.) einengen lassen.
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  • Erika Hirsch
    Die Container stehen da seit ein paar Jahren. Immer dunkel, keine Fenster geöffnet.
    Ich habe nicht den Eindruck das da jemand arbeitet.
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  • Peter Koch
    Es braucht einen schlichten und funktionalen Bürobau und keinen Glaspalast in dem sich der Landrat tausendfach spiegeln kann. Wenn man so baut rechnet sich das auch langfristig für die Steuerzahler.
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  • Guenther Rinke
    Das müssen auch mal die Architekten verstehen!
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  • Peter Koch
    Dafür sind Vorstände von Banken und Versicherungen zuständig.
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  • Guenther Rinke
    Der Neubau ist überfällig und besser als teuere Mieten!
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  • Sebastian Hansen
    Über die Jahre gerechnet würde, aufgrund der Zinsen und der Tilgung, der Neubau die Kreiskasse mit einem geschätzt (aufgrund der Unsicherheit bei den Mieten nicht ganz genau zu beziffernden) niedrigen siebenstelligen Betrag jährlich mehr belasten als dies eine Mietlösung tun würde. Darüber hinaus wurde das Potential von mobiler Arbeit und Desk-Sharing im Landratsamt noch bei Weitem nicht ausgenutzt, wodurch die Zahl der benötigen Büros reduziert werden kann.
    Ihre Aussage ist also sachlich nicht korrekt.
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  • Guenther Rinke
    Der Fachmann spricht und der Bürger denkt logisch!
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  • Georg Ries
    wer soll der Fachmann sein? Und wer der Bürger??

    Als Bürger sehe ich das Wettbewerbsergebnis kritisch. Vor allem in Hinblick auf die Kosten!!!
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  • Michael Riedner
    Haben Sie Bock auf mobile büros? Ich nicht
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  • Guenther Rinke
    Der Neubau ist überfällig, besser als teuere Mieten!
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  • Matthias Kemmer
    In den Kitas, Schulen und Krankenhäuser -so wie im ganzen Sozialbereich- fehlt es an Personal.
    Das kann man nicht ersetzten, da müssen Menschen arbeiten.
    Dazu völlig im Gegensatz: im Landratsamt muss die Devise sein:
    brutalsmögliche Digitalisierung und Bürokratieabbau!
    Wir können uns einfach nicht noch mehr Bürokratiearbeitsplätze leisten!
    Den Bau braucht´s nicht und die Bürokratiearbeitsplätze braucht´s eigentlich auch nicht.
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  • Michael Riedner
    Ich sprach mit einem Mitarbeiter des Landratsamts. In Containern zu Arbeiten ist für den einen oder anderen nicht so toll. Auf der anderen Seite plant man hier auch ein Cafe ein, obwohl es außenherum schon fünf Stück gibt. Mittel und Maß behalten!
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