Nicht nur der erste Würzburger Faschingszug seit Beginn der Corona-Pandemie, sondern auch die dritte Gedenk-Demo anlässlich der rassistischen Morde von Hanau im Jahr 2020 fanden am Sonntag in Würzburg statt. Diese Überschneidung hatte im Vorfeld zu Unstimmigkeiten zwischen den Organisatorinnen und Organisatoren der Gedenk-Demo und dem Würzburger Ordnungsamt geführt.
"Das Ordnungsamt hat uns mehrmals dazu aufgefordert, die Demonstration in Gedenken an die Mordopfer von Hanau wegen des Faschingsumzugs auf einen anderen Tag zu verschieben", heißt es in einer Pressemitteilung des Demo-Bündnisses. Beteiligt daran sind unter anderem die Initiativen Seebrücke Würzburg, Würzburg KUlturS, Omas gegen rechts sowie die linke Informationsplattform Schwarzlicht.
Veranstalter der Würzburger Hanau-Gedenkdemo sehen sich respektlos behandelt
"Die nachdrückliche Aufforderung, am Jahrestag eines rassistischen und rechtsterroristischen Anschlags kein Gedenken stattfinden zu lassen, empfinden wir (...) als Zeichen dafür, dass die Stadt Würzburg die Ernsthaftigkeit von strukturellem und institutionellem Rassismus verkennt", heißt es in der Mitteilung weiter. Und auch Barış Yüksel, Träger der Würzburger Kulturmedaille und Organisator der Woche gegen Rassismus, schrieb auf Instagram: "Dieser Forderung ist nicht nur respektlos, sondern verwehrt einem Teil der Bevölkerung das Anrecht auf Erinnerungskultur."
Die Redaktion hat die Stadt Würzburg um eine Stellungnahme zu den Unstimmigkeiten gebeten. Dazu Pressesprecher Georg Wagenbrenner in Abstimmung mit Kommunalreferent Wolfgang Kleiner: "Wir sehen keine respektlose Behandlung einzelner Veranstalter am heutigen Tag. Im Gegenteil gab es eine intensive Abstimmung im Vorfeld, um sowohl den Faschingszug in der Würzburger Innenstadt als auch ein würdevolles Gedenken an die Morde von Hanau zu ermöglichen."
Erreicht werden sollte dies mit einer "optimalen Entzerrung" der beiden Veranstaltungen, denn neben der Hanau-Demo habe auch der traditionsreiche und beliebte Faschingszug am Sonntag seine Daseinsberechtigung in der Innenstadt. "Dem war Rechnung zu tragen und es galt, unfreiwillig pietätslose Begegnungen zu verhindern, weil Feiern, Party und lustige Kostüme natürlich nicht zu einem würdevollen Totengedenken passen", so Wagenbrenner weiter. Im schlussendlich vereinbarten Rahmen könnten nun beide Veranstaltungen zeitlich und örtlich entzerrt stattfinden.
Laut Auskunft der Veranstalter beteiligten sich etwa 250 Demonstrierende an der Veranstaltung. Zu Zwischenfällen mit Teilnehmenden des Faschingszuges sei es nicht gekommen.
Ja, man wundert sich, dass die Initiatoren der Hanau-Demo nicht schon längst auch eine Demo mit dem Titel " Würzburg war kein Einzelfall! Widerstand - überall!" angemeldet und ein Denkmal mit den Namen der ermordeten FRAUEN errichtet haben. Zumal dieses - im übrigen in seiner Intention ebenfalls ungeklärte - Attentat ja vor Ort und nicht eine Stunde entfernt stattfand. Der Allahu akbar-Ruf war ja schnell unter den Tisch gefallen und der Täter für verrückt erklärt. Wer fordert hier lückenlose Aufklärung??
Das ist interessant. "Lückenlos" und "minutiös"!
Sie reden ja wie ein Polizeipräsident, der weit von sich weist, dass seine Beamten zwei linke Demonstranten aufs Kreuz gelegt und ihnen die Arme verrenkt hätten. Und wenn ich Sie ernst nehme, dann glaube ich das nächste Mal doch lieber der Polizei. Und der Staatsanwaltschaft. Denn deren Aufgabe ist die lückenlose und minutiöse Aufklärung von Verbrechen. Und das tun sie ja offensichtlich auch bei subsidiär geschützten(!) Asylbewerbern, die sogar gemordet haben. Ich verstehe immer weniger, worin Ihr Vorwurf des strukturellen oder sonstigen Rassismus bei deutschen Staatsbehörden begründet ist. Vielen Dank! Mein Vertrauen in Polizei und Behörden bez. Rassismus ist durch Ihre Argumentation völlig wiederhergestellt.
Die Masse will jeden auf ihr Niveau runterziehen und setzt auf Gruppenzwang, Gruppendruck, Gruppenfrohsinn und Gruppenverhalten. Etiam si omnes - ego non.
Auch die Regierung und öffentlich Rechtlichen haben ihren Beitrag in großen umfang geleistet.
Gewalt sollte sofort und für immer eingestellt werden.