
Annadora Diller-Köninger saß schon seit Tagen wie auf glühenden Kohlen. Der besorgniserregende, unvermindert anhaltende Anstieg der Corona-Infektionszahlen hat sie pausenlos darüber nachgrübeln lassen, ob der Sommerhäuser Weihnachtsmarkt unter solchen Vorzeichen verantwortungsvoll durchzuführen sei. Gemeinsam mit den anderen Vorstandsmitgliedern des veranstaltenden Kultur- und Heimatvereins kam sie zu dem Schluss: nein. Im Einvernehmen mit der Gemeinde habe der Verein sich daher schweren Herzens dazu entschlossen, den Weihnachtsmarkt abzusagen, erklärt Annadora Diller-Köninger im Gespräch mit der Redaktion.
Die Vorbereitungen waren schon längst am Laufen, viele Aussteller hatten sich nach der Zwangspause im vergangenen Jahr gefreut, nun endlich wieder mit dabei zu sein. Trotzdem sagt Annadora Diller-Köninger: "Ein weiteres Zögern wäre, auch gegenüber den Marktteilnehmern, nicht zu verantworten." Jeden Tag stiegen die Inzidenzen, würden mehr erkrankte Menschen auf den Intensivstationen eingeliefert.
Zustimmung auch von Seiten von Ausstellern
Annadora Diller-Köninger, die selbst Künstlerin ist und vor 38 Jahren den überregional bekannten Sommerhäuser Weihnachtsmarkt sozusagen erfand, tut die Absage vor allem wegen der Aussteller leid. Viele von ihnen seien Handwerker, die unter anderem von diesen Einnahmen lebten. Sie hat aber auch von Seiten einiger Aussteller Zustimmung für ihre Entscheidung erfahren. So mancher habe selbst kein gutes Gefühl gehabt bei dem Gedanken, in dieser Situation an einem Weihnachtsmarkt teilzunehmen, der ja eine Vielzahl von Menschen anzieht, sagt die 87-Jährige.
"Und es wäre auch nicht der Weihnachtsmarkt gewesen, den ich eigentlich will", ergänzt sie. Besucher, die entspannt die besondere Atmosphäre genießen, gemütlich durch die Gassen und Ateliers bummeln, das wäre in dieser Situation nur schwer vorstellbar gewesen.
Bürgermeister begrüßt die Entscheidung
Auch der Sommerhäuser Bürgermeister Wilfried Saak (WGS) begrüßt die Entscheidung, trotz der negativen Folgen für Aussteller und örtliche Gewerbetreibende. Angesichts der Zahlen habe er mit Annadora Diller-Köninger hin- und her überlegt, was man machen könnte. Letztlich hatten sich die beiden darauf geeinigt, nicht erst die Bund-Länder-Beratungen am Donnerstag abzuwarten.
Saak versteht nicht, dass seitens der Politik nicht schon längst klare Ansagen gekommen seien. Im Moment sei die Situation deutlich angespannter als vor einem Jahr, als noch kein Impfstoff zur Verfügung stand. "An den Geimpften liegt das nicht", ärgert sich Saak. Eigentlich sei es die Pflicht eines jeden Einzelnen, sich impfen zu lassen. "Denn es geht nicht nur um meine Gesundheit, sondern um die der ganzen Bevölkerung."
Es gibt nur eine Antwort:
ABSAGE
Ich bin gespannt wie lange die Stadt Würzburg diesmal herumeiert,