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Würzburg
Warum Medien so wichtig sind: Eine zuverlässige Quelle auf allen Kanälen
Der Chefredakteur der Main-Post, Ivo Knahn, sagt: "Unabhängige Medien sind entscheidend für den Erhalt der Demokratie."
Chefredakteur Ivo Knahn.
Foto: Christoph Weiss | Chefredakteur Ivo Knahn.
Ivo Knahn
Ivo Knahn
 |  aktualisiert: 08.09.2023 03:14 Uhr

Als unsere publizistischen Vorfahren vor 140 Jahren den „Würzburger General-Anzeiger“ aus der Taufe hoben, entstanden überall im Land Tageszeitungen, die nicht, wie vorher üblich, einer bestimmten politischen, kirchlichen oder gesellschaftlichen Richtung angehörten. Die Menschen wollten viel lieber eine unabhängige und freie Presse.

Mit diesem Grundgedanken nach Unabhängigkeit und Überparteilichkeit ging 1883 die erste Zeitung der heutigen Mediengruppe Main-Post an den Start. Heute, im Jubiläumsjahr 2023, ist der Kern dieser Gründungsgedanken aktueller denn je: Unabhängigkeit und Freiheit der Medien auf allen Kanälen sind entscheidend dafür, dass ein demokratisches Miteinander in unserer Gesellschaft möglich bleibt.

Wie eng freie Medien und Demokratie zusammenhängen, fasst die „Washington Post“ in ihrem Leitspruch sehr gut zusammen: „Democracy Dies in Darkness“ – Demokratie stirbt in der Dunkelheit. Anders gesagt: Nur uneingeschränkte Pressefreiheit sorgt dafür, dass das Licht an bleibt, dass sichtbar wird, was schiefläuft. Journalistinnen und Journalisten leuchten dort hinein, wo andere es gerne dunkel hätten. Sie kontrollieren Regierende und Mächtige. In Deutschland genießt die Presse dafür besondere Privilegien, etwa das Auskunftsrecht, das beispielsweise Behörden dazu verpflichtet, Redaktionen Informationen zu geben, die Bürgerinnen und Bürger nicht bekommen können.

Vertrauen in klassische Medien ist nach wie vor hoch

Immer wieder zweifeln Menschen daran, dass wir wirklich unabhängig und überparteilich berichten. Vorwürfe, wir seien gesteuert, hätten eine eigene Agenda oder würden Menschen unsere Meinung aufzwingen, erreichen uns immer wieder. Die Langzeitstudie der Johannes Gutenberg Universität Mainz zeigt, dass das Vertrauen in klassische Medien dennoch hoch ist: Nur 17 Prozent sagten im Jahr 2022 demnach, man könne den Medien „eher nicht“ oder „überhaupt nicht“ vertrauen.

In den Jahren vor der Corona-Pandemie hatten das noch zwischen 19 und 27 Prozent gesagt. „Die während der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine mancherorts geäußerte These eines dramatischen Vertrauensverlustes in die Medien lässt sich damit nicht bestätigen“, schreiben die Forscherinnen und Forscher.

Mit einem Vertrauenswert von 62 Prozent liegt das öffentlich-rechtliche Fernsehen laut der Mainzer Studie derzeit an der Spitze der vertrauenswürdigen Mediengattungen. Direkt dahinter folgen mit 60 Prozent Regionalzeitungen wie die „Main-Post“. Wie in den Vorjahren halten nur wenige Menschen Informationen von Videoplattformen (7 Prozent) oder Sozialen Netzwerken des Internets (5 Prozent) für vertrauenswürdig. Bei Boulevard-Zeitungen sind es sogar nur 4 Prozent.

Selbstverpflichtung mit den journalistischen Leitlinien der Main-Post

Das hohe Vertrauen in unsere Arbeit müssen wir immer wieder neu verdienen. In Zeiten von zunehmender Desinformation, die vor allem von Rechtspopulisten gezielt auf allen digitalen Kanälen gesteuert werden, wollen wir eine verlässliche Quelle sein. Dafür haben wir uns mit unseren journalistischen Leitlinien (www.mainpost.de/leitlinien) eine Selbstverpflichtung auferlegt. Wir korrigieren Fehler transparent und hinterfragen unser Tun selbstkritisch.

Unsere 140 Jahre alte Geschichte nutzen wir gerne, um Ihnen Einblick in unsere Arbeit zu geben. Wie arbeiten wir? Wie entwickeln wir unseren Journalismus weiter? Was bedeutet Künstliche Intelligenz für unsere Arbeit? Wie kümmern wir uns darum, dass junge Menschen Medienkompetenz lernen? Das alles und mehr beantworten wir auf den folgenden Seiten.

Wenn Fragen offenbleiben oder Sie Kritik an unserer Arbeit haben, zögern Sie nicht und schreiben Sie mir. Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung. Ivo Knahn, Chefredakteur ivo.knahn@mainpost.de

 
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