Sie haben in diesem Jahr bereits im Vorprogramm der "Mighty Oaks" und von "Madsen" gespielt, am vergangenen Freitag standen sie beim Open-Air-Konzert der Alt-Rocker von "Fury in the Slaughterhouse" am Hamburger Großmarkt vor 7000 Menschen auf der Bühne. Das Singer-Songwriter-Duo Hannah Weidlich und Falco Eckhof startet nach zwei schwierigen Corona-Jahren unter dem neuen Namen "The Late Summers" gerade voll durch, hat aber seine Würzburger Wurzeln nicht vergessen: Am 16. September findet das Release-Konzert des neuen Albums im Jugendkulturhaus Cairo statt.
Bekannt geworden sind die beiden Würzburger, die sich vor inzwischen neun Jahren auf dem Deutschhaus-Gymnasium kennen und lieben gelernt haben, als Duo "Hannah & Falco". In Würzburg haben sie von der Kellerperle über das U&D bis hin zum Hafensommer auf jeder Bühne gespielt, 2017 starteten sie ihre erste Club-Tour durch ganz Deutschland. 2019 brachten sie zusammen mit ihrer vierköpfigen Band "The Familiar Faces" ihre erste CD "Field Notes" heraus.
Name hat an die Schulzeit erinnert
"Der alte Name hat irgendwann nicht mehr so gut gepasst, weil es uns an die Schulzeit erinnert hat", sagt Hannah Weidlich. "The Late Summers" steht auch für eine Art Neustart des gemeinsamen musikalischen Projekts: "Wir haben sehr lange darüber nachgedacht und einen Namen gesucht, der warm und melancholisch klingt und unsere Musik besser beschreibt."
Die Musik gehört immer noch zum Genre Folk und Americana, "unser Sound hat sich aber verändert. Man kann es so zusammenfassen, dass wir erwachsen geworden sind", fügt Falco Eckhof hinzu und berichtet von zwei schwierigen Jahren. Wie viele andere Bands wurde auch das Würzburger Duo von Corona ausgebremst. Konnten Weidlich und Eckhof 2019 noch davon ausgehen, den Lebensunterhalt mit ihrer Musik bestreiten zu können, gab es im Jahr danach fast keine Auftritte mehr. Die Auswirkungen der Corona-Beschränkungen auf die Kulturbranche bekamen sie hautnah zu spüren: "Wir standen längere Zeit komplett ohne professionelles Netzwerk da", erzählt Weidlich.
Auswirkungen der Pandemie sind noch immer spürbar
Inzwischen haben sie in Hamburg ein neues Management gefunden. "Es ist aber ungewiss, wie gut es anlaufen und funktionieren wird. Man merkt die Auswirkungen der Pandemie immer noch auf Festivals und bei den Ticketverkäufen", sagt Falco Eckhof. Trotzdem haben "The Late Summers" bereits erfolgreiche Monate des Jahres 2022 mit zahlreichen Auftritten vor großem Publikum hinter sich – unter anderem als Support von Johannes Oerding im Juli beim Open-Air-Konzert in Kitzingen mit 8000 Besuchern oder beim Konzert der deutschen Indie-Rockband "Madsen" in der Posthalle.
"Das ist schon ein riesiger Kontrast zu früher", sagt Eckhof. Für Freundin Hannah ist es ein großes Privileg, als Vorband für bekannte Musikerinnen und Musiker auftreten zu dürfen: "Das ist richtig gut. Aber es bedeutet nicht, dass danach unsere Show im Cairo automatisch ausverkauft ist. Man muss einfach immer weitermachen und darf sich nicht beirren lassen."
Das Duo sieht sich nach wie vor als Würzburger Band
Derzeit pendelt das Paar viel zwischen Würzburg und Berlin, wo Weidlich "nebenbei" soziale Arbeit studiert. "Wir fühlen uns aber immer noch als Würzburger Band und stellen uns auch so vor, egal wo wir spielen. Es ist uns wichtig, diese Verbindung beizubehalten."
Aus diesem Grund findet das Release-Konzert des neuen Albums "Daylight/Night" am 16. September um 20 Uhr im Cairo statt. "Es ist ein cooler Raum für junge Bands und allgemein für die Kultur in Würzburg", betont Falco Eckhof, der eine Zeitlang als Haustechniker im Jugendkulturhaus am Fred-Joseph-Platz gearbeitet hat. Beim Konzert wird es auch ältere Songs aus der Zeit von "Hannah & Falco" zu hören geben, "die wir aber soundtechnisch etwas verändert haben".
Zwei der fünf Songs der EP, die ab 9. September zu haben ist, wurden bereits auf Spotify und Youtube veröffentlicht. Produziert wurde das Album von Simon Frontzek und Rudi Maier, die zur Band von Thees Ullmann gehören. Weidlich und Eckhof können das Release-Konzert kaum erwarten: Nach den vielen kurzen Sets als Vorband "haben wir richtig Lust darauf, wieder unsere eigenen Shows zu spielen."
