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Ochsenfurt
Warum Allianzmanager Bastian Lange 2020 viel Arbeit hatte
Tourismus und Freizeit sind Kernthemen in der interkommunalen Allianz Maindreieck. 2020 gab es dort viele Einschränkungen - aber auch viele Herausforderungen.
Bastian Lange ist Allianzmanager der Interkommunalen Allianz Maindreieck mit Sitz in Ochsenfurt.
Foto: Claudia Schuhmann | Bastian Lange ist Allianzmanager der Interkommunalen Allianz Maindreieck mit Sitz in Ochsenfurt.
Claudia Schuhmann
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:09 Uhr

Seit drei Jahren ist Bastian Lange Allianzmanager der interkommunalen Allianz Maindreieck mit Sitz in Ochsenfurt. Tourismus und Freizeit gehören zu den Themenfeldern, die er bearbeitet. Und auch der Kultursommer mit vielen Veranstaltungen in den zwölf Mitgliedsgemeinden fällt in seine Verantwortung. Klar, dass sein Jahr nicht so verlaufen ist, wie er sich das eigentlich vorgestellt hatte. Die Corona-Pandemie hat viele Pläne durchkreuzt.

Frage: Wann ist Ihnen so richtig klar geworden, dass Sie das Jahr 2020 für die Allianz Maindreieck komplett würden umplanen müssen?

Bastian Lange: Abgezeichnet hat sich das schon, als wir unseren Kulturwanderweg "Vom Charme der zweiten Reihe" zwischen Theilheim und Randersacker nicht wie geplant mit einer großen Veranstaltung Anfang April eröffnen durften. Damals dachten wir noch, dass wir das einfach verschieben könnten. Aber wir mussten einen Termin nach dem anderen wieder absagen. Letzten Endes haben wir dann den Kulturweg vor kurzem einfach so freigegeben. Er wurde aber bereits vorher rege genutzt. Die große Eröffnungsfeier wird aber nachgeholt.

Es waren auf dem Kulturwanderweg also schon Leute unterwegs, bevor er überhaupt offiziell eröffnet war?

Lange: Es gibt einen Riesen-Run auf die Kulturwanderwege, wohl weil durch die Corona-Pandemie nur wenige Alternativen zur Freizeitgestaltung bleiben. Es wird derzeit mehr gewandert denn je.

Mit der Absage der Eröffnungsfeier war dann wohl klar, dass auch der Kultursommer der Allianz nicht plangemäß würde stattfinden können?

Lange: Wir hatten natürlich darauf gehofft, denn wir hatten schon viele Vorbereitungen getroffen und teils Verträge geschlossen, zum Beispiel mit dem Prager Sinfonieorchester und dem Mainfrankentheater in Würzburg. Wir haben dann als kleine Variante das Gitarrenfestival gehabt, das mit weniger finanziellem Aufwand sehr gut gelaufen ist. Es gab ein Hygienekonzept, und es durften höchstens 50 Leute zu den Konzerten kommen. In so einer Situation wird man auch erfinderisch. In Obernbreit hatten wir zum Beispiel ein Wandelkonzert mit der Musikhochschule an drei Locations, wo die Leute von einem Spielort zum nächsten wandelten. Natürlich bedeutete das auch mehr Aufwand, da wir drei Bühnen gebraucht haben. Aber nächstes Jahr wollen wir das wieder machen.

Keine Eröffnungsfeier, kein Kultursommer: Hat Ihnen das mehr Zeit für andere Aufgaben verschafft?

Lange: Erstmal überlegt man, was man macht. Wir haben 2020 die Weichen für das kommende Jahr gestellt. Da ist viel im Hintergrund gelaufen. Wir haben ja vor, den Tourismus in den Mitgliedsgemeinden zentral zu planen. Das ging schon 2018 los. Wir haben uns für einen Zweckverband entschieden, der 2021 gegründet werden soll. Den gilt es jetzt mit Leben zu füllen. Ich war hauptsächlich damit beschäftigt, eine Satzung zu schreiben. Dazu habe ich mich mit den Bürgermeistern abgestimmt, und die Kommunalaufsicht muss sie noch rechtlich prüfen. Aber das dauert noch, denn das Landratsamt ist ja jetzt auch mit anderen Themen beschäftigt, zum Beispiel mit den Impfzentren.

Bedeutet ein eigener touristischer Zweckverband, dass die Allianz Maindreieck mit dem Thema Tourismus künftig gar nichts mehr zu tun haben wird?

Lange: Das wird die Zukunft zeigen. Beides wird auf jeden Fall eng miteinander verwoben sein. Das Thema ist ja auch in unserem integrierten ländlichen Entwicklungskonzept festgeschrieben. Deshalb werde ich das Projekt zunächst mit aufbauen. Bei uns sind Wandern und Radfahren die wesentlichen Themen. Da müssen wir erst mal die Infrastruktur auf Vordermann bringen, bevor wir uns um die Vermarktung kümmern.

Wie sah 2020 die Zusammenarbeit mit den Bürgermeistern aus? Hatten die den Kopf voll mit Corona, oder war da trotzdem noch Zeit für die Anliegen der Allianz Maindreieck?

Lange: Alle schauen im Moment in die Zukunft. Corona hat derzeit überall Priorität, aber wir waren dennoch im Austausch. Nach außen war die Allianz natürlich nicht so präsent, aber intern haben alle eng zusammen gearbeitet. Da war auch der Weitblick der Bürgermeister entscheidend, so dass wir im Hintergrund an Projekten arbeiten konnten. Zum Beispiel ist in Marktsteft die Gestaltung des Hafengeländes samt einer Umweltstation und regionalem Markt ein großes Thema.

Das Jahr war also trotz allem gut mit Arbeit gefüllt?

Lange: Langweilig war uns nicht. Aber ich bin sehr froh, dass ich weiter arbeiten konnte. Insofern hat mich persönlich diese Krise nur wenig getroffen. Ich habe ja auch viele Kontakte mit Gastronomen und Einzelhändlern und sehe daher, dass andere viel schlimmer dran sind. Das geht mir sehr nahe.

Und wie haben Sie als Privatperson das Jahr 2020 erlebt? Mussten Sie sich stark einschränken?

Lange: Ich hatte eigentlich einen Urlaub in den USA geplant, wo mein bester Freund gerade eine Ausbildung macht. Wir wollten zusammen mit dem Auto verschiedene Nationalparks besuchen. Das fiel flach. Auch beim Sport und in der Freizeit ist einiges anders gelaufen. Normalerweise gehe ich gern in der Halle klettern, und ich mache gerade meinen Flugschein. Das kommt im Moment alles zu kurz. Aber man findet Alternativen. Ich habe zum Beispiel das Wandern für mich entdeckt und bin auch unsere Kulturwanderwege gelaufen.

Die Allianz Maindreieck

Die Allianz Maindreieck wurde im Juli 2012 zunächst als "Interkommunale Allianz Südliches Maindreieck"gegründet. Im Juni 2016 folgte die Umbenennung in "Interkommunale Allianz Maindreieck". Die Mitgliedsgemeinden sind Eibelstadt, Ochsenfurt, Marktbreit, Marktsteft, Frickenhausen, Randersacker, Sommerhausen, Winterhausen, Obernbreit, Theilheim, Segnitz und Sulzfeld.
Quelle: csc
 
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