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Würzburg
Warnstreik an der Uniklinik in Würzburg am Dienstag: Was Patientinnen und Patienten jetzt wissen müssen
Die Ärztegewerkschaft hat ihre Mitglieder für den 30. Januar zum Ausstand aufgerufen. Der Notbetrieb ist gewährleistet. Mit welchen Folgen dennoch zu rechnen ist.
Nach dem öffentlichen Dienst, den Lokführern und anderen Beschäftigten treten nun Ärztinnen und Ärzte an vielen Unikliniken in einen Warnstreik.
Foto: Bernd Weißbrod, dpa (Symbolbild) | Nach dem öffentlichen Dienst, den Lokführern und anderen Beschäftigten treten nun Ärztinnen und Ärzte an vielen Unikliniken in einen Warnstreik.
Jonas Keck
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:14 Uhr

Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund hat für kommenden Dienstag, den 30. Januar, zu einem ganztägigen Warnstreik an Unikliniken aufgerufen. Davon ist auch das Universitätsklinikum Würzburg (UKW) betroffen, wie dieses in einer Pressemitteilung ankündigt. Durch eine Vereinbarung zwischen der Gewerkschaft und dem Universitätsklinikum sei "die Notfallversorgung auch während des Streiks gesichert", teilt die Uniklinik Würzburg mit. Zudem sei geregelt, dass die dringliche Behandlung von Tumor- und Dialysepatienten von den Streikmaßnahmen ausgenommen ist.

Allerdings sind deutliche Einschränkungen im Rahmen der übrigen Versorgung zu erwarten. So müssen etwa planbare Eingriffe aufgrund des Streiks verschoben werden, wenn dies medizinisch vertretbar ist. "Betroffene Patientinnen und Patienten wurden und werden, sofern möglich, von den jeweiligen Kliniken über Terminausfälle und -verschiebungen informiert bzw. gebeten, sich nochmals in der behandelnden Klinik zu erkundigen", heißt es in der Mitteilung. Auch in den Ambulanzen, Sprechstunden und weiteren Bereichen könne es am Streiktag zu Einschränkungen und längeren Wartezeiten kommen.

Streikaufruf gilt bundesweit für 20.000 Medizinerinnen und Mediziner

Anlass der Streikmaßnahmen sind die aktuellen Tarifverhandlungen um Einkommen und Arbeitsbedingungen von 20.000 Ärztinnen und Ärzten in bundesweit 23 Universitätskliniken. In den Verhandlungen fordert der Marburger Bund 12,5 Prozent mehr Gehalt bezogen auf ein Jahr sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen.

Die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) müsse erkennen, wie groß der Handlungsbedarf sei, um den ärztlichen Dienst an den Unikliniken wieder attraktiver zu machen. "Ohne substanzielle Verbesserungen wird der Unmut der Ärztinnen und Ärzte noch größer werden", sagte der Vizechef der Ärztegewerkschaft, Andreas Botzlar.

Mit Informationen von dpa

 
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  • Klaus B. Fiederling
    ich finde diese 2stelligen Prozenterhöhungen von Löhnen immer als eine Frechheit. Erst bei der Bahn, jetzt bei den Ärzten wieder 12,... % Das gesamte Gesundheitswesen müsste in Deutschland rundum erneuert werden, vielleicht gäbe es dann auch wieder mehr Interesse am Ärzteberuf bei jungen Leuten.
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  • Dietmar Eberth
    Immer das gleiche Ritual Arbeitgeber gehen mit einem "fastnichts"-Angebot und Gewerkschaft mit einer exorbitanten 2-stelligen Forderung in die ersten Verhandlungen und beide Seiten beschreiben den Untergang von Deutschland. Es hat noch NIE Tarifverhandlungen gegeben bei der die Arbeitgeber oder die Arbeitnehmer nur noch Ja zur Forderung oder vom Angebot gesagt haben.

    Letztendlich wird etwas ähnliches wie bei den kommunalen Krankenhäusern herauskommen:
    Entgelterhöhung um 4,8 Prozent, sowie ab x.x.2025 um weitere 4 Prozent. Insgesamt erhöhen
    sich damit die Entgelte um 8,8 Prozent. Die Laufzeit der jetzt erzielten Tarifeinigung beträgt 18 Monate. D.h effektiv gehaltswirksam etwa 5,8% pro Jahr.

    PS: "das gesamte Gesundheitswesen müsste in Deutschland rundum erneuert werden"
    Sind die Ärzte daran Schuld oder die Bundesländer die in den letzten Jahren nichts in die Krankenhäuser investiert hat? Finazierung ist Sache der Bundesländer.
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