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Würzburg
Würzburger Firma Janus: Vom Detektivbüro zum Security-Dienst
Der Würzburger Sicherheitsdienst Janus feiert sein 75-jähriges Bestehen. Welchen Wandel der Zeit – von der Stempeluhr bis zur digitalen App – der Familienbetrieb durchlaufen hat.
Rückblick auf 75 Jahre: Würzburger Sicherheitsdienst Janus im Wandel der Zeit. 
Foto: Janus Sicherheitsdienst | Rückblick auf 75 Jahre: Würzburger Sicherheitsdienst Janus im Wandel der Zeit. 
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 09:34 Uhr

Früher Vormittag im Bürogebäude der Sicherheitsfirma Janus: Es herrscht Hochbetrieb. Maximilian Pöll sitzt allein in seinem Büro, als plötzlich der Sicherheitsalarm ertönt. In einem der Häuser, die durch seinen Sicherheitsdienst Janus bewachten werden, muss etwas passiert sein. In solchen Momenten ist sich Pöll als Geschäftsführer nicht zu schade, selbst rauszufahren und die Lage vor Ort zu überprüfen. Angekommen auf dem Grundstück führt er die üblichen Sicherheitschecks durch – alles ruhig. Die Fenster und Türen sind verschlossen und keine Spuren von einem Einbruch.

"Wahrscheinlich ein Fehlalarm", denkt er sich, als er die Tür des Gebäudes öffnet. Im Erdgeschoss scheint alles ruhig. Doch im ersten Stock trifft Pöll der Schlag – Verwüstung pur. Umgestürzte Vasen, überall Papier und schiefhängende Bilder aber keinerlei Einbruchsspuren. Langsam geht er durch die Zimmer und versucht, die Ursache der Verwüstung ausfindig zu machen. Fündig wird er im Kaminzimmer. Große gelbe Augen starren ihn von der Gardinenstange an – eine Eule.

Beim Würzburger Sicherheitsdienst Janus läuft heutzutage alles digital.
Foto: Benedikt Knüttel | Beim Würzburger Sicherheitsdienst Janus läuft heutzutage alles digital.

Als Maximilian Pöll die Anekdote erzählt, muss er herzhaft lachen. Gemeinsam mit seiner Schwester Anna-Maria Winkler hatte er 2010 das Unternehmen von seinem Vater übernommen und führt den Familienbetrieb seither fort. Hinter 75 Jahren Unternehmensgeschichte stecken neben lustigen Geschichten aber vor allem eins: harte Arbeit. Besonders in Zeiten der Pandemie wurden die beiden jungen Geschäftsleute vor Herausforderungen gestellt. Durch die Gewinnung zweier Neukunden und Aufträge in Impf- und Testzentren konnten Pöll und Winkler ihren Mitarbeitern auch in Corona-Zeiten einen sicheren Arbeitsplatz ohne Kurzarbeit bieten. 

Der Sicherheitsdienst im Wandel der Zeit

Am 16. Oktober 1946 gründete Heinz Hering die Detektei Janus. Vor allem Privatangelegenheiten, Auskunftsanfragen und Personenbewachung standen im Dienstleistungsprogramm von Hering. "Vom klassischen Betrug unter Eheleuten bis hin zum Schließdienst war alles von Beginn an dabei", erklärt Winkler. Zum Jahresbeginn 1972 übernahm Herings Neffe, Hermann Pöll, die Geschäftsführung – mit gerade einmal 21 Jahren.

In der Würzburger Detektei wurde damals auf tierische Unterstützung gesetzt.
Foto: Janus Sicherheitsdienst | In der Würzburger Detektei wurde damals auf tierische Unterstützung gesetzt.

Mit der Übernahme der Geschäftsführung durch Pöll und Winkler im Jahr 2010 erlebte das Sicherheitsunternehmen noch einmal einen Aufschwung. Neben dem Umstieg vom analogen zum digitalen Sicherheitsdienst hat sich die Zahl der Mitarbeitenden in den letzten zehn Jahren verdreifacht. 170 Arbeitsstellen sind aktuell bei Janus besetzt.

"Mittlerweile sind wir eine der größten familiengeführten Sicherheitsfirmen in Unterfranken", erzählt Winkler stolz. Aus der ehemaligen Detektei ist ein hochmodernes Unternehmen mit dem Fokus auf Ordnungs- und Schließdienst geworden. Zu den Dienstleistungen von Janus gehören unter anderem die Aufschaltung und Kontrolle von Gefahrenmeldeanlagen, Gesundheits- und Arbeitsschutz, der Objekt- und Werkschutz, sowie der Revier- und Alarmdienst.

Digitalisierung als Agenda der nächsten Generation

Anna-Maria Winkler war erst 19 Jahre alt, als sie in das Unternehmen ihres Vaters, Hermann Pöll, miteinstieg. Sie begleitete den Betrieb erst im Hintergrund, bis sie dann – gemeinsam mit ihrem Bruder – die Geschäftsführung unternahm. Mittlerweile, erzählt sie, laufe die gesamte Dienstplanung über ein EDV-Programm und auch die alten Stempeluhren wurden durch Smartphone-Apps ersetzt. "Uns war es wichtig, den analogen Sicherheitsdienst ins 21. Jahrhundert zu bringen", fasst sie den Unternehmenswandel, der auch heute weiter anhält, zusammen. 

Maximilian Pöll, Geschäftsführer beim Würzburger Sicherheitsdienst Janus, steht digital im Austausch mit den Kunden.
Foto: Benedikt Knüttel | Maximilian Pöll, Geschäftsführer beim Würzburger Sicherheitsdienst Janus, steht digital im Austausch mit den Kunden.

Auch für die Zukunft haben die Geschwister ambitionierte Pläne. Sie wollen den Gesundheits- und Arbeitsschutzsektor von Janus weiter ausbauen, die neue Notrufleitstelle ausbauen und verbessern und damit unabhängig von anderen Kooperationspartnern werden. So bleibt auch in den nächsten 75 Jahren weiterhin viel zu tun und viel Raum für Veränderung und Weiterentwicklung im Familienbetrieb Janus.

 
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