„Was ist eine zivile Festnahme?“ oder „Wie bestimme ich die Schuhgröße anhand eines Fußabdrucks?“. Das und noch viel mehr wissen nun 40 „Juniordetektive“, die Mitte August im Rahmen des Ferienprogrammes der Kommunalen Allianz Raum Marktheidenfeld an einem Detektiv-Workshop in der Stadtbibliothek teilnahmen.
In zwei Veranstaltungen bildete Alexander Schrumpf, Detektiv der Detektei Adler in Wiesbaden, die interessierten Jungen und Mädchen im Observieren, Spurenlesen und Kombinieren aus. Er würzte die Informationen mit vielen realen Begebenheiten aus seiner 28-jährigen Tätigkeit als Detektiv. Sein Alltag hat wenig mit den Fällen von den "Drei ???" oder den "Drei !!!" zu tun. Oft laufen fünf bis zehn Fälle gleichzeitig und haben eine Bearbeitungszeit von fünf Minuten bis fünf Jahre, berichtete Alexander Schrumpf. In seiner Tätigkeit hat der Detektiv schon über 2500 Fälle gelöst.
Die Kinder erfuhren zudem, dass sie seit Beginn der Veranstaltung schon zwei Millionen Hautschuppen in der Stadtbibliothek verloren haben und welche weiteren Spuren ein möglicher Täter am Tatort hinterlassen kann. Diese Spuren durften die Kinder an einem nachgestellten Tatort fachkundig sichern. So wurden Beweise und Tatwerkzeuge in Aservatenbeutel verpackt, Schuhabdrücke mit Haarspray fixiert und Fingerabdrücke mit Pinsel und Rußpulver fixiert und übertragen. Natürlich erst, nachdem ein „Spurensicherungs-, kurz Spusi-Overall“ angezogen und damit der Tatort vor Verunreinigungen durch eigene Spuren geschützt wurde.
Auch die Verbrecherseite konnten die Kinder kennenlernen: Sie durften sich mit einer schwarzen Strumpfhose unkenntlich machen und Handschellen oder Daumenschrauben tragen.
Zwischen den spannenden Erzählungen aus dem Berufsleben eines Detektivs und wichtigen Informationen zur richtigen Ausrüstung stellten die Teilnehmenden Fragen oder berichteten von eigenen Fällen. Zum Abschluss des kurzweiligen Workshops ernannte Alexander Schrumpf die Kinder feierlich zu Juniormitarbeitern der Detektei Adler und händigte ihnen einen Original-Ausweis sowie eine von zwölf Sammelkarten mit Tipps aus.
Alle weiteren Sammelkarten und viele weitere Infos können auf www.junior-detektiv.de nachgelesen werden. Die regionale Verbrecherwelt kann sich nun warm anziehen. Bei aller detektivischer Arbeit gilt aber immer das Prinzip: Die eigene Sicherheit ist am wichtigsten.
Von: Daniela Heidenfelder für die Stadtbibliothek