
Am 22. März wird in Aschaffenburg die 66. Fränkische Weinkönigin gewählt. Es wird die 40. Weinhoheit sein, die Eva Lay kennenlernt. Die Weinköniginnen nennen sie auch "Queen Mum".
Seit 1991 organisiert Lay die Termine der Weinhoheiten. Sie sagt Auftritte zu und auch mal einen ab. Die Assistentin der Geschäftsführung bei der "Gebietsweinwerbung Frankenwein-Frankenland GmbH" weiß also bestens Bescheid über die Aufgaben einer Fränkischen Weinkönigin.
Eine Fränkische Weinkönigin absolviert rund 400 Termine in einem Jahr
Zirka 400 Termine stünden pro Jahr an, sagt Lay. Die Palette ist dabei groß: Politik, Messen oder Grußworte zu einer neuen Vinothek, dazu Weinfeste, Weinwirtschaftstage oder die feierliche Eröffnung der Residenzgala. Auch bei Neujahrsempfängen sei die Fränkische Weinkönigin eine gern gesehene Persönlichkeit.

Dabei gibt es mehr Termine als eine Weinkönigin wahrnehmen könne. Vor allem bei Weinfesteröffnungen und Krönungen von Weinprinzessinnen komme es oft zu Überschneidungen. Dann gebe es auch Absagen, sagt Eva Lay. "Leider können wir die Königin nicht klonen."
Die Weinköniginnen versuchten zwar, mehrere Einladungen an einem Tag wahrzunehmen. Aber wenn die Entfernungen zu groß seien, stießen sie an ihre Grenzen. Schließlich werde es dem Anlass der Einladung auch nicht gerecht, wenn die Königin kaum Zeit mitbringe, sagt Lay.
Mindestens ein Drittel der Termine führen die Fränkische Weinkönigin über die Grenzen Frankens hinaus. München, Berlin, vor allem Weinmessen stünden auf dem Programm, sagt Lay. Aber auch politische Begegnungen, das Bürgerfest des Bundespräsidenten, ein Besuch der Bayreuther Festspiele oder der Austausch bei der Grünen Woche in Berlin seien feste Bestandteile im Jahresablauf.
Vom Papst bis zu Staatspräsidenten: Die Fränkische Weinkönigin trifft viele Menschen
Einer der Höhepunkte der noch amtierenden Fränkischen und inzwischen Deutschen Weinkönigin Eva Brockmann war eine Audienz bei Papst Franziskus in Rom, anlässlich des Weinfestes der Schweizer Garde, die den Papst bewacht. Aber auch Begegnungen mit Regierungschefs und Staatspräsidenten gebe es immer wieder.
Dabei geht es für eine Fränkische Weinkönigin immer seltener um das bloße Repräsentieren. Weinkompetenz und der aktive Part bei Veranstaltungen sind in den Vordergrund gerückt. "Die Weinkönigin ist die erste Repräsentantin der fränkischen Winzer", sagt Weinbaupräsident Artur Steinmann. Politische Forderungen der Branche jedoch müsse sie nicht vertreten. "Das Amt der Weinkönigin ist kein politisches Amt, das ist die Aufgabe des Präsidenten."
Und wenn Weinköniginnen einmal Hilfe brauchen, melden sie sich bei Eva Lay - etwa wegen Reden für ihre Auftritte. Die würden in der Regel alle Weinköniginnen selbst schreiben, sagt Lay. Allerdings böten Weinbauverband und Gebietsweinwerbung stets Hilfe und Unterstützung an.
Sie stehe täglich via WhatsApp oder Mail mit den Hoheiten in Kontakt, sagt die "Queen Mum". So seien die jungen Damen nie alleine, wenn sie in ganz Deutschlands oder im Ausland Auftritte übernehmen. Lay: "Wir halten es da wie die drei Musketiere: Einer für alle, alle für einen."