Nach 15 Jahren im Landtag will er es noch einmal wissen: Volkmar Halbleib geht bei der Landtagswahl im kommenden Jahr wieder für die SPD ins Rennen um ein Mandat im Maximilianeum. Für ihn sei dies keine Selbstverständlichkeit, stellte er in seiner Vorstellung vor der Nominierungsversammlung fest. Er – inzwischen 58 Jahre alt - habe sich "intensiv Gedanken" darüber gemacht, weitere fünf Jahre Verantwortung in München zu übernehmen. Neben der "Leidenschaft für Politik" nannte er als wichtigsten Punkt die Sorge um die Demokratie in Zeiten der Krise. Den 44 wahlberechtigten Delegierten aus den Ortsvereinen des Landkreises fiel die Entscheidung nicht schwer: Halbleib kann sich auf eine geschlossene Partei und satte 100 Prozent Stimmen stützen.
Als Spitzenkandidat für Unterfranken möchte der Verwaltungsjurist, zuletzt Mitglied im Kultur- und Wissenschaftsausschuss, seine Politik fortsetzen. Er selber beschreibt sich als "Realist und nicht als Wolkenkuckucksheimverkünder". Mit Rückenwind aus der Wahl von Olaf Scholz zum Bundeskanzler hält er es für möglich, dass die SPD in die seit langem erhoffte Regierungsverantwortung gewählt wird: "Wir wollen die beste Version von Bayern, für alle Menschen in diesem Land und besonders für die, die nicht durchgehend auf der Sonnenseite des Lebens stehen." Viele der aktuellen Schwierigkeiten in Bayern seien erst durch die falsche Politik der regierenden CSU entstanden. Diese stehe für einen Kurs der oppositionellen Fundamentalkritik. Im Wahlkampf gehe es daher darum, "diese Widersprüche immer wieder deutlich zu machen".
Halbleib geht es um Chancengleichheit für alle
Als Abgeordneter möchte er dazu beitragen, Bayern zu modernisieren. An erster Stelle nannte er Chancengleichheit durch Bildung im Kindergarten und der Schule. In keinem Bundesland sei der Bildungserfolg von der sozialen Stellung und dem Geldbeutel der Eltern so sehr abhängig wie in Bayern. Dringenden Handlungsbedarf sieht er auch bei der Armutsgefährdung von Menschen über 65.
Ein besonderes Anliegen ist dem langjährigen Haushaltspolitiker die Kostenexplosion bei dem Neubau einer zweiten S-Bahn-Stammstrecke in München, die inzwischen auf 7,5 Milliarden Euro geschätzt wird. Dies sei das Geld, das auf dem Land für einen besseren öffentlichen Nahverkehr fehlt. Er setzt sich für ein bayernweites 29-Euro-Ticket ein und will für einen großen Verkehrsverbund in Unterfranken kämpfen. Und nicht zuletzt fragt er sich, wo eigentlich das bayerische Entlastungspaket für die Bürger bleibt.
Vom Listenplatz 32 in den Kreistag gewählt
Als Listenkandidat möchte Tobias "Tobi" Grimm in den Landtag: Von dem 41-jährigen Radiomoderator, Stadionsprecher der Würzburger Kickers und DJ erwartet die Nominierungsversammlung, dass er jüngere Wähler anspricht. Der zweifache Vater hat als Zweiter Bürgermeister von Estenfeld kommunalpolitische Erfahrung. Er stellt den Schutz der Familie in den Vordergrund. Dabei fasst er Familie weit und bezieht den Begriff auch auf nicht-traditionelle Beziehungen.
Er tritt für den verstärkten Ausbau von Windkraft und Sonnenenergie ein, möchte Sport und Kultur nach Corona wieder stärken und moderne, elektronische Popkultur in Diskotheken, Konzertbühnen oder Clubs fördern. Dem naheliegenden Einwand, dass er als Listenkandidat nur als chancenloser Lückenfüller auftritt, entgegnet er mit dem Hinweis auf die Kreistagswahl 2020, als ihm das Kunststück gelang, von Listenplatz 32 in den Kreistag gewählt zu werden.
Für den Bezirkstag kandidiert mit Eva Maria Linsenbreder eine erfahrene Kraft. Die 66-Jährige war von 1991 bis 2020 Bürgermeisterin von Kleinrinderfeld. Im Bezirkstag ist sie seit 2003, zuletzt als Vizepräsidentin. Ihr Wahlspruch: "Keiner darf verloren gehen". Wie stark eine Gesellschaft ist, zeige sich darin, wie sie mit den Schwächeren umgehe. Als Listenkandidat für den Bezirkstag steht ihr Bernhard Schlereth zur Seite. Als früherer Vorsitzender des Fränkischen Fastnachts-Verbands ist er weithin bekannt. Nach vielen Jahren im Gemeinderat von Veitshöchheim und Kreisrat ist er mit den Nöten von Bürgern und Gemeinden vertraut.
Irgendjemand muss auch diesen Job machen.
Und bei dem Thema, schauen Sie sich mal bei anderen Parteien um
Ich hätte das als neutral besser empfunden und hätte nicht das Gefühl dass da Parteipolitik im Spiel ist!
Aber besonders die Bayern-SPD ist eh der unbedeutendste Landesverband, jetzt halt auch noch mit eigenem Stadionsprecher ...
Ich bin zwar politisch nicht aktiv, aber solche Kommentare nerven. Ich denke mal, dass die SPD nicht gezwungen ist einen Stadionsprecher zu nominieren, sondern dass ein geeigneter Kandidat / eine Kandidatin durchaus auch mal ein Hobby oder einen Beruf haben darf. Ist Ihnen eine Partei mit - Zitat: "rechten Säuen" - lieber?