Wieder einmal hat der Gemeinderat Estenfeld über die Zukunft des Restaurants "Weiße Mühle" am Ortsrand von Estenfeld diskutiert. Seit Mai 2019 ist das Restaurant geschlossen. Seitdem wird über die Sanierung diskutiert. Weil der Wasser- und Abwasserbereich des Restaurants mit der angrenzenden Mehrzweckhalle zusammen hängt, ist die Sachlage komplex.
Nun stand ein gemeinsamer Antrag der Fraktionen von Bündnis 90/Die Grünen, SPD&Bürgerforum/UWG sowie "Estenfeld in Schwung" (EinS) von Ende Juni dieses Jahres auf der Tagesordnung. Aus Sicht der drei Fraktionssprecher Thomas Herr, Johannes Pietschmann und Jochen Jörg bzw. Joachim Iwanowitsch "endlich". Aus Sicht von Bürgermeisterin Rosi Schraud und CSU-Fraktionssprecher Ersoy Karakoc zeitlich gesehen durchaus gerechtfertigt.
Bisher kein Kompromiss gefunden
Bei der Juni-Sitzung war im Hinblick auf die Sanierung kein Kompromiss gefunden worden. Und vor der Sommerpause waren dringendere und viele andere Tagesordnungspunkte angestanden. Deshalb hatte Bürgermeisterin Schraud die Antragsteller seinerzeit um Verständnis gebeten und den Fraktionssprechern angeboten, vorab beim Gesundheitsamt die Prüfung zur Inbetriebnahme des Restaurants zu beantragen.
Über 60 000 Euro hat die Gemeinde Estenfeld schon für Planungskonzepte zur Sanierung ausgegeben. "Wir haben ein Konzept. Wenn wir ein neues wollen, müssen wir es ausschreiben", begründet CSU-Ratsmitglied Karakoc "unsere Herangehensweise".
Dank der Initiativbewerbung des Pächterehepaars Markus und Lisa Christ sei eine baldige Verpachtung des Restaurants möglich. Diese Pächter würden die Unsicherheiten in Bezug auf nötige Instandsetzungsmaßnahmen kennen und in Kauf nehmen. Die "große Sanierung" würde "sechs bis sieben Millionen Euro kosten".
Welche Maßnahmen sind für Wiedereröffnung nötig?
"Wir wollen etappenweise an die Sanierung herangehen und brauchen dafür konkrete Zahlen auf dem Tisch", verteidigte Johannes Pietschmann das Ziel des gemeinsamen Antrags. Es gehe um "eine langfristige Verpachtung ohne Risiko für den künftigen Pächter". Die Frage sei, ob und mit welchem Aufwand die Technik und die Rohrleitungen von Halle und Restaurant zu trennen sei. Für so ein Gutachten solle die Gemeinde noch einmal Geld in die Hand nehmen.
Sobald es abzusehen sei, welche Maßnahmen zur Wiedereröffnung des Restaurants nötig sind, könne die Verpachtung schnellstmöglich vorangetrieben werden, warb Pietschmann um Zustimmung. Weil nach Ansicht von Bürgermeisterin Schraud im gemeinsamen Antrag der drei Fraktionen "Zwischenschritte fehlen", wurde deren Beschlussvorschlag umformuliert.
Gemeinderat stimmte für die Untersuchung
Mit 15:2 Stimmen entschied sich der Gemeinderat letztendlich für die Untersuchung, ob eine technische Trennung zwischen Halle und Restaurant möglich ist. Was kostet das? Wie lange würde die Trennung dauern? Was muss am Dringendsten angegangen werden?
Deutlich wurde das Ziel aller Ratsmitglieder, das Restaurant "Weiße Mühle" bald wieder verpachten und öffnen zu können. Der zweite Bürgermeister Tobias Grimm (SPD) plädierte für weitere Zwischenschritte, informierende Gespräche und "wenn nötig weitere Anträge auf kurzem Dienstweg". Spätestens Ende dieses Jahres sollen die Ergebnisse aller Analysen wieder im Gemeinderat besprochen werden.