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Bad Kissingen/Kitzingen
Vier Wohnungen in Unterfranken bei Razzien durchsucht: Verdacht judenfeindlicher Propaganda und Straftaten
Die Polizei hat bei vier Verdächtigen aus Unterfranken Beweismittel beschlagnahmt. Am Dienstagmorgen gab es in ganz Bayern Razzien. Hintergrund: antisemitische Straftaten. 
Dieses vom Bayerischen Landeskriminalamt zur Verfügung gestellte Foto zeigt Polizisten bei einer Durchsuchung im Rahmen eines 'Aktionstags gegen antisemitische Straftaten'. Am Dienstagmorgen gab es in Unterfranken vier Durchsuchungen.
Foto: Bayerisches Landeskriminalamt/dpa | Dieses vom Bayerischen Landeskriminalamt zur Verfügung gestellte Foto zeigt Polizisten bei einer Durchsuchung im Rahmen eines "Aktionstags gegen antisemitische Straftaten".
Folker Quack
 |  aktualisiert: 15.11.2024 02:38 Uhr

Bei einem bayernweiten Aktionstag gegen judenfeindliche Straftaten sind am Dienstagmorgen auch in Unterfranken vier Wohnungen durchsucht worden. Die Einsatzkräfte der Polizei vernahmen laut Landeskriminalamt (LKA) drei Verdächtige und beschlagnahmten Beweismittel, darunter Mobiltelefone und Laptops. Bei einer vierten Durchsuchung sei die verdächtige Person nicht angetroffen worden, teilte das Polizeipräsidium Unterfranken mit. 

Bei den Tatverdächtigen in Bayern handelt es sich nach Behördenangaben um sechs Frauen und 13 Männer im Alter zwischen 16 und 66 Jahren. Die Federführung der Aktion lag beim Landeskriminalamt Bayern und der Münchner Generalstaatsanwaltschaft. 

Ermittlungen wegen ausländerfeindlicher Beleidigung und antisemitischer Propaganda

In Unterfranken waren es vier Tatverdächtige. Ihre Wohnungen in Kitzingen sowie in den Landkreisen Würzburg, Haßberge und Bad Kissingen wurden durchsucht.

Bei der Durchsuchung im Raum Bad Kissingen sei es nicht um judenfeindliche Straftat, sondern um eine ausländerfeindliche Beleidigung gegangen, teilte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken mit. In den anderen Fällen werde wegen antisemitischer Straftaten ermittelt. So habe der Verdächtige aus den Haßbergen in einem Social-Media-Kanal mit dem Foto eines SS-Soldaten antisemitische Propaganda betrieben.

LKA Bayern: Alle Altersgruppen von Antisemitismus betroffen

Die meisten Beschuldigten stehen laut LKA im Verdacht, in sozialen Netzwerken die Morde der Hamas bejubelt, gegen Jüdinnen und Juden gehetzt oder Personen des politischen Lebens beleidigt zu haben. Der Präsident des Landeskriminalamtes, Norbert Radmacher sagte am Morgen: "Antisemitismus ist ein Angriff auf unser friedliches Zusammensein und unsere demokratischen Werte. Er reicht in alle Altersgruppen."  Der Münchner Generalstaatsanwalt Reinhard Röttle ergänzte: "Jüdische Bürgerinnen und Bürger erleben Anfeindungen, wie wir sie vor einigen Jahren noch nicht für möglich gehalten haben."

Ein bayernweit erster Aktionstag gegen antisemitische Straftaten hatte im November 2023 stattgefunden, wenige Wochen nach dem Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel. Dem LKA zufolge ist die Anzahl antisemitischer Straftaten in Bayern seitdem ständig angestiegen: In den ersten neun Monaten dieses Jahres waren es bereits 370 Straftaten (Vergleichszeitraum 2023: 272 Straftaten). Die Aktion an diesem Dienstag war den Ermittlern zufolge bereits die zweite in diesem Jahr in Bayern.

 
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Kann die Leute nicht verstehen -

    eigentlich müsste man nur die Geschichtsbücher lesen, um festzustellen, dass es nicht die Juden waren, die das bislang größte Unglück über Deutschland gebracht haben, sondern eben genau die "Arier" selber.

    Glauben die alle, "der Adolf" hätte das bloß falsch angepackt, und sie wüssten jetzt aber, wie man es richtig macht? Da steht eher zu vermuten, die Menschheit schafft sich selber ab, statt endlich an der richtigen Stelle dazuzulernen...
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  • Helga Scherendorn
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  • Dietmar Eberth
    Denken ist nicht jedermanns Sache.

    Fakten interessieren diese Irregeleitete nicht wenn sie Rattenfänger wie Höcke und Wagenknecht hinterherlaufen und diese einfache Lösungen versprechen.
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  • Helga Scherendorn
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  • Helga Scherendorn
    wissen sie wer die Täter sind?
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  • Helga Scherendorn
    Danke für den Einsatz, ich hoffe es folgen noch mehr
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